Agenda des Vereins für 2018

Um jetzt nicht nur über Geschehenes und/oder Versäumtes der Vergangenheit zu sprechen und dabei implizit eine Suche nach „Schuldigen“ zu betreiben:

Was sind denn Themen, die Eurer Meinung nach für den Verein anstehen für das gerade begonne Jahr?

Man könnte sich jetzt lang und breit über Basics unterhalten wie

  • Handling von Spenden (Verbuchung, Spendenquittungen, Aufrufbar machen bei Projektgebundenen)
  • Transparenz im allgemeinen und und speziellen

Das wurde aber an anderen Stellen schon adressiert.

also, was würde ich mir wünschen?

  • Lösungsstrategie für „Admin-Mangel in Sub-Communities“ (gezielte Förderung, Training, Schwellenabbau, aber auch Möglichkeiten, Anreize zu schaffen). Letztlich hapert es daran, dass der Betrieb von Freifunk-Infrastruktur vielen Leuten langfristig nicht ausreichend Freude bereitet.
  • Systematischer Angang bei der Gewinnung von Spenden und Sponsoren lokal in den Communities
  • Förderung der Eigenständigkeit von Communities hinsichtlich ihrer Server-Strukturen (siehe auch „lokale Spenden generieren“), damit mehr Communities eigenes Blech betreiben können.
  • Förderprogramme („Fördertöpfe“) danach ausrichten, was Freifunk-Communites wirklich realistisch brauchen können. Förderung am Bedarf vorbei sorgt dafür, dass sich Communities im schlimmsten Fall in Nebenprojekten verzetteln die die personellen Resourcen weiter ausdünnen.

Dass man die Probleme nicht „mit viel Geld“ oder „per Verordnung“ lösen kann: Ist mir klar. Faktisch muss die Arbeit von vielen Schultern getragen werden.
Letztlich ist es jedoch auch eine Frage der Kommunikation, wie Wissen und Erfahrungen geteilt werden können und die häufig zu beobachtende Einzelkämpfer-Mentalität vermieden werden kann.

Nicht jeder Arbeitskreis ist erfolreich, aber auch nicht per se sinnlos. Es braucht schlicht Leute, die sich Dinge auf die Brust heften, um es langfristig zu verfolgen und andere dabei mitnehmen.
Und Mensch, die dabei mitziehen oder es zumindest fördern und bewerben.
Die Experten müssen dann eventuell auch mal einen Gang zurückschalten, damit andere Schritt halten können, die Arbeitsgruppen zusammenhalten und auch Fluktuation akzeptieren.

Diese Aufgaben haben allesamt wenig mit großer Politik zu tun, sondern richten sich darauf, Communities zu stärken, Fluktuation zu senken. Das geht über die Vermeldung von Ärgernissen und einer Fokussierung auf die Freude am Gerät, auch wenn es eventuell auf den ersten Blick nach „ineffektiv genutzten Resourcen“ ausschaut.

Mir ist klar, dass das jetzt keine „1:1“ umsetzbaren Handlungsempfehlungen sind.
Ich erhoffe mir lediglich, dass wir den -von mir an vielen Orten empfundenen- Abwärtstrend seit „Mitte 2016“ überwinden können. Aber vielleicht irre ich mich in den Lösungsideen oder liege mit der Diagnose völlig daneben.

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Guter und konstruktiver Beitrag, danke dafür.

Ich würde mich freuen wenn dieses Thema die meiste Zeit auf der MV in Anspruch nimmt, es ist mir persönlich das wichtigste Thema.

Viele Grüße,
Philip

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Das hört sich alles sehr gut Adorfer. Hoffe auch sehr das es einigen gelingt. Mir ist diese Vorgehensweise leider nicht geglückt. Aber das mag ein Einzelproblem sein. Auf gutes gelingen.

Top Thread @adorfer, danke!

Ich wünsche mir noch

  • Ansätze zu finden, die Firmware-Entwicklung und -Support zu unterstützen
    ->Welche Meinung haben die Gluon-Entwickler dazu?
    ->Gibt es Bedarf nach weiteren Entwicklern, wie ist dann der Know-How Transfer zu unterstützen?
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Ich möchte drei Punkte vorschlagen:

  • Entwicklung einer tragfähigen Satzung die Zusammenarbeit mit eigenständigen Communities erlaubt
  • Strukturierte Nutzung bestehender & zukünftiger Fördertöpfe
  • Sinnvoller Know-How Austausch
  • Akkreditierung „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ [1]

[1] Initiative Transparente Zivilgesellschaft | Transparency International Deutschland e.V.

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Ich denke das Thema Förderung für 2018 anzugehen wäre ein sinnvolles/konstruktives Projekt. Soweit ich weiß war angedacht mal eine Veranstaltung zu dem Thema abzuhalten und dann gemeinsam einen Antrag auszuarbeiten, wozu es dann aus Zeitgründen nie kam

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Ich habe jetzt lange darüber nach gedacht und möchte meinen Gedanken mal hier reinstellen, vielleicht hilft er.

@adorfer schrieb in seinem letzten Abschnitt, das seid Mitte 2016 ein Abwärtstrend angefanden hat. Immer wenige Leute, müssen immer mehr Aufgaben machen. Mal fällt das eine endlich weg, dafür kommen dann zwei neue Aufgaben und Herrausforderun und du möchte man zeitnah erledigt haben.
Es fehlen Leute die sich mit der Technik befassen und bedienen können, wenn mal was Ausfällt kurz neustarten und dann auf Fehlersuche gehen, damit die Gefahr, daß das nochmal passiert verringert wird.

Updates: Kann was jeder aufspielen und ich behaupte mal, das jeder das schon mal gemacht hat. Besonders dann, wenn nichts mehr geht, nur noch SMS!
Aber das eigentlich Update ist nicht das Problem, sondern wenn der Server danach seine Arbeit verweigert, weil irgendwas auf einmal fehlt oder eine Einstellung, die schon im letzen Moment gemacht wurde, aber vom System nicht übernommen wurde. Man denkt, alles läuft und vergisst schnell das was man dann gemacht hat. Wenn dann Zwei darum kümmern und es keine Doku gibt, wird es dann zu einem Spiesruntenlauf.

Meine Frage: Was haben wir aufgbaut und was für Wissen haben wir uns erarbeiten, was ist wichtig und was sollte man immer nur im geschützen Bereich machen. Wenn jetzt neue Mitglieder ins Team wollen, um die Arbeit zu verteilen, wo fangen wir an.

Kurzer Ausritt, nehmen wir mal an! Herr A findet die Idee von Freifunk super und möchte sich einbringen. Helfende Hände sind immer gerne gesehen, weil wo die eine Aufgabe erledigt, kann ein andere schon was anderes machen. Herr A kann Drucker installieren und ein Node aufstellen und Fenster putzen. Jetzt denk es sich, ich würde beim flashen helfen. Platz habe ich und es kann nebenbei laufen und es frisst kein Brot. Jetzt ist Herr A schon in einem Alter wo das lernen nicht mehr ganz so leicht von der Hand geht und in seiner Schulzeit war English kein Unterrichtthema.
Da im IT-Bereicht alles in Englisch ist und nur wenige Menschen die Muße haben, sich mal auf ein Projekt einzulassen, verliert Herr A schnell die Lust, weil bei seinem Vereinstreffen, keiner sich die Zeit nimmt, ihn an die Hand zu nehmen. Das einzige was er bekommt, ein Englischbuch oder einen Transläter.

Jetzt sollte jedem klar sein, warum viele Vereine aussterben, weil keiner von seinem Ross runtersteigt und sagt: Komm ich helfe Dir!

Wir alle wollen das der Verein wächst, das alle die sich hier Engagieren auch Spaß haben. Das nach Außen tragen und anderem damit anstecken und auch die bei uns mit einbringen.

Das heißt jetzt, jeder muss ich überlegen, was möchte ich, kann ich von meinem Roß runter oder bleibe ich draufsitzen und reite dann alleine der Sonne entgegen.

Was kann man machen? Ein Beispiel:
Eine Hausfrau hat sich von Herr A anstecken lassen und möchte auch Router flashen, auch Ihr English ist sehr weit weg von, es geht so! Warum kann man nicht die ersten Schritte in Deutsch erklären, warum kann mann die Configsdateien, Kommentare, in Deutsch machen, wenn ich weiß was ich einstelle, dann weiß ich auch was ich tue. Komplexe Dinge werden einfacher und nebenbei lernt derjenige auch Englisch, umkehrschluß, wenn man dann am Kern ist, ist man dann beim Englisch.

Ich bin selber bin gerade in der Generationsmitte, Eltern sind da und der Nachwuchs auch. Beide wollen ins Internet und es soll ich klappen, aber manchmal schleicht sich der Fehlerteufel ein und nix geht mehr. Dann wird um Hilfe gerufen. Ob nun 60 oder 6, ich lasse mich ein, erkläre in einfachen Sätzen was falsch ist. Versuche Fachbegriffe zu vermeiden, weil der Frust dann schnell steigt. Jetzt nach 6 Jahren, kommen die Fachbegriffe von der anderen Seite und ich weiß, wie ich einsteigen kann.

Ich verlange nicht das Freifunk komplett Deutsch gemacht werden soll, ich frage nur, ob man den Einstieg, vielleicht in Deutsch machen kann. Es ist doch so wie im Garten, ich sähe im Frühling mein Gut und kann dann im Herbst dann die ersten Früchte pflügen, um dann im Winter die Pflanze neu zu stärken.

Ich hoffe mein Gedanke ist ein wenig klar und einfach rübergekommen! Wenn jetzt jeder einen kleinen Beitrag macht und anderen mitzieht, wird das ein richtiges geiles Projekt, wo dann jeder vom jedem dann was lernen kann.

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Meine Antwort, wenn vielleicht auch arrogant, aber ich schreibe es schlicht mal völlig direkt, da ich nicht denke, dass uns diese Stoßrichtung weiterbringen könnte.

Mehr als 3 Jahre Schulenglish braucht man für keine mir bekannte Linux-Dokumentation. Und auch sonst nicht im Freifunk-Kontext.
Ich bezweifle zudem, dass das Anbieten von Englishkursen das (Satzungs-)ziel des Vereins werden könnte.

Zumindest nach meiner Einschätzung scheitert „an mangelnden Englishkenntnissen“ weder das Heranführen neuer Admins, noch deren Bleiben beim Projekt. Gleiches gilt für Webseitenpflege, Firmwarebau, Öffentlichkeitsarbeit oder Vereinsverwaltung.
Nach meinem Gefühl wird hier aus einem eventuell persönlich empfundenen Defizit unzulässig generalisiert.
Und selbst wenn man mit Fremdsprachen grundsätzlich auf Kriegsfuß stehen sollte, ich sehe in den meisten Communites viele Tätigkeiten, die ohne völlig Englishkenntnisse ausgeübt werden können und die meist ebenfalls vakant sind.

Mir nicht. Freifunk sollte in der Wissensvermittlung dort ansetzen, wo allgemeinbildende Schulen aufgehört haben, nicht darunter. (Ich möchte natürlich niemanden davon abhalten, Englishkurse anzubieten: Oder Kurse im Schuhezubinden, der Eröffnung eines Girokontos oder in der Benutzung von Messer und Gabel. Alles sicher wichtige Kulturtechniken. Aber irgendwie auch ein wenig „out of scope“.)

Zumindest habe ich im Freifunk-Kontext eine Sprachbarriere bislang nicht als ernsthaftes Hindernis erlebt.
Und wäre sie es (Kein Wissen aus 3 Jahren Schulenglish erhalten und nicht mehr aufzufrischen), dann würden sich nach meinem Dafürhalten auch in Folge weitere unüberwindbare Probleme ergeben.

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Zwei Punkte:
i) Nachtrag: Vereinsziel akkreditierung Transparente Zivilgesellschaft
Als Vereinsziel würde ich eine Akkreditierung des Vereins im Sinne der Initative „transparente Zivilgesellschaft“ von Transparency International [1] für sinnvoll erachten. Explizit da man verstärkt mit öffentlichen Stellen zusammenarbeiten wird. Ne Reihe studentische Vereine in Aachen haben das gemacht. Ist relativ schmerzfrei und macht Eindruck.

ii) Förderung Ausloten
In Rücksprache mit Reiner habe ich Frau Offergeld zur Teilnahme an der MV und Vorstellung des Freifunk-Förderprogramms des Landes NRW [2] eingeladen. Ist man hier noch interessiert oder soll ich ihr absagen?
Entsprechendes Posting auch im anderen Thread. Ich hoffte das Antrags How-To [3] für das Förderprogramm bis dahin mit ihr fertig abgestimmt zu haben.

Ich würde weiterhin davon ausgehen, dass wir erwarten können, dass es mehr Fördermöglichkeiten für Freifunk geben wird, hier in zwei Bereichen:
a) Kommunal
Wir gestalten gerade mit der Stadt Aachen einen Fördertopf über 20T € und hoffen hier eine gut Schablone zu schaffen für andere Kommunen. Dann kann man auch immer fröhlich auf Aachen zeigen und sagen: Wenn das da geht wieso nicht bei uns?

b) Land-/Bund-/EU-
Sowohl die neue Landesregierung NRW hat beschlossen, dass sie dolle Digitalisierung machen möchte und es kann gut sein, dass neben einem Medienkompetenzprogramm vielleicht auch ein „offenes WLAN“-Programm angedacht werden kann.
Sollten wir eine neu Bundesregierung bekommen ist davon auszugehen, dass auch hier was passiert. Auf EU-Ebene würde ich ebenfalls davon ausgehen, dass man gucken kann wie man mit Wifi4EU sinnvoll zusammenarbeiten kann.

Cheers,
Gregor

[1] Initiative Transparente Zivilgesellschaft | Transparency International Deutschland e.V.
[2] https://mbem.nrw/de/freifunk-foerderung
[3] https://pad.freifunk.net/p/vorstands-mumble-2017-12-03-Musterantrag

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Je direkter und ehrlicher, desto besser!

Es war nur ein Beispiel, mir ist klar, das Freifunk keine Englischkurse anbieten soll oder wird.
Wenn ich Dir jetzt ein Pferd hinstelle, dann verlange ich auch nicht das Du sofort ein Parcour machst und der auch gleich Fehlerfrei ist.

Wir brauchen Manpower um die einige Dinge machen zu können. Die Frage ist ja auch wer nutzt Freifunk? Die Flüchtlinge?? Ich denke das ist nur ein Bruchteil, es sind wir Deutschen selber und vielleicht sollten man sich auch fragen, wenn spreche ich mit Freifunk an.

(Halb-)Tagesveranstaltungen:

Ich halte es für überlegenswert, neben den „großen Freifunk-Tagen“ auch
„Einthemen-Veranstaltung“ ins Auge zu fassen.

Denn nicht jedeR hat Interesse, ein ganzes Wochenende dranzugeben. (samt der Suche nach einer Unterkunft und der fast unvermeidlichen Völlerei am Abend bei solchen Veranstaltungen)
So wichtig Socializing auch zwischen Communities ist, man erreicht damit meinem Eindruck nach viele Menschen nicht, insbesondere wenn die Cliquenbildung im Fortgang des Abends mehr dazu führt, Bashing der gerade nicht Anwesenden zu betreiben. (Aber selbstverständlich ist da jedeR des eigenen Glückes Schmied)

Umgekehrt macht nicht jedeR lokale Stammtisch Spaß, wenn man den Eindruck hat, in einer Endlosschleife immer wieder die gleichen Störerhaftungs- und ‚Mein841er ist so langsam‘-Diskussionen zu führen.

Also zum Thema:

Primär ginge es also darum, Räume zu schaffen für Vorträge und/oder Workshops.
Als Tagesveranstaltung, oder als Abendveranstaltung.
Zumindest weite Teile NRWs lassen sich in einer motorisierten Wegestunde erreichen, wenn man es halbwegs zentral legt.

Frage meinerseits an die Experten:
Zu welchen Kosten könnte man soetwas überhaupt tun, welche Fördermöglichkeiten oder Budget beim Verein gibt es, ohne hinterher mehr Zeit mit Förderanträgen als mit der Vorbereitung der eigentlichen Veranstaltung zu verbringen?
(Ich spreche da jetzt nicht von „Reisekosten“, „Referentenhonorare“ oder gar „Bildungsurlaub“, sondern schlicht über „Miete von Konferenzraum ohne Verzehrzwang“)

Zumindest wäre es mein Ansatz, neben des (hoffentlich weiter stattfindenden Freifunk-Tages) so etwas niederschwelliger zu ermöglichen, da die Organisation eines ganzen „Freifunktag-Wochenendes“ nur von personalstarken Teams zu stemmen ist.

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.oO(multiple exclamation marks, shaking his head…)

Anyway: Ich vermag Dir nicht zu sagen, wie der Stand ist.

Ich habe diesen Vorschlag vorgebracht, es ist ein Diskussionsansatz.
Was daraus wird und wer dabei was mit Leben füllen mag, das wird sich zeigen.

Mit einem neuen Vorstand, einer deutlich verbreiteteren Struktur und den hoffentlich bald eingesetzten Arbeitsgruppen (nicht nur für die Satzungsreform) denke ich den Verein auf einem richtigen Weg.

Wie Du als informierte Sockenpuppe vermutlich aus dem Protokoll des letzten Vorstandsmumbles entnommen hast, wird die für die diesen Monat geplante Vorstandsklausur mit angeschlossenem “vereinsöffentlichen Teil” dafür sorgen, dass sich Menschen einbringen könne, denen das evtl. in den zurückliegenden 1-2 Jahren Jahren weniger möglich gewesen ist.

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