Betrieb von AC Freifunk Routern im Ausland?

Hallo,

Ich habe eine Frage bzgl. betriebs von AC Freifunk Routern im Ausland?
(mal abgesehen von der Gesetzeslage vor Ort!)

Frage: Spricht was dagegen? Wird geduldet? Nicht erwünscht?

Gruss
Guido

Es wird ein paar Leute nerven, wenn die Aachen-Karte wegen der Geokoordinaten so weit rauszoomt. Wenn keine Koordinaten drin sind, wüsste ich nicht, was dagegen spräche. Ansonsten vielleicht was generischeres nehmen an Firmware?

Meines Wissens hatten wir mal auf einem Community-Treffen uns ganz klar dagegen entschieden, weil die rechtliche Lage absolut nicht geklärt ist. (Datenschutz etc.)
Das galt auch für Grenzstädte, wo eine Seite der Straße in DE und eine in NL ist z.B.

Im besten Fall ist es eine Verschwendung von Ressourcen und unnötige Zentralität, im schlimmsten Fall macht uns und ggf. dem Verein die Geschichte rechtliche Probleme.

Im Ausland ohne Störerhaftung ist die Zentralität durch die typische Rheinland-Gluon-Infrastruktur auch nicht wirklich tragbar. Mit Meshkit o.ä. gäbe es weniger technische Probleme (kein single point of failure) und es entspräche wesentlich besser dem Freifunkgedanken, das es keinen Admin am zentralen Server gibt, der ja eine nicht unerhebliche Macht hat (und z.B. den Stecker ziehen kann, wonach alle anderen doof schauen würden).

OK… dann weiss ich bescheid.

Hintergrund: Es ging um eine Wohnsitz/ Ferienhaus im Ausland.
Die Idee war den Freifunk Router beim Nachbarn einzustecken, da das Ferienhaus selber
keinen Telefonanschluss hat.

Dann ist ein WLAN-Router, der eine VPN-Strecke zu einem VPN-Provider aufbaut (also durch das Internet des Nachbarn durchtunnelt), sicherlich die bessere Wahl…

„sicherlich“? Wie begründest Du das?
In wiefern ist Freifunk da keine gute Wahl oder anders gefragt: Was fehlt da oder bei Freifunk schlecht?

Was fehlt sind die Ressourcen (sowohl finanziell als auch Mannstärke), sich mit der Rechtlichen Situation in einer anderen Jurisdiktion auseinanderzusetzen…

Es ist unerwünscht und wir unterstützen es nicht zumindest soweit es Aachener Infrastruktur angeht.

… Und ich Trottel dachte im ersten Moment, die Frage ging in Richtung des AC-Standards:laughing:

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Wie stehts den mit z.B. Ferienwohnungen in Deutschland?

Muss ich mir dann die Firmware der jeweiligen Community organisieren?

Guido

Selbstverständlich sollte man das so machen, wie sollte sonst das Mesh mit eventuell vorhandenen oder zukünftigen Knoten in der Nachbarschaft funktionieren.

Prinzipiell kannst du jede Firmware verwenden. Ob das technisch Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt.

Euch ist aber klar, dass ihr euch damit gegen die Haltung des Vereins stellt? Nachdem das Thema schonmal aufkam habe ich Reiner und Philip dazu befragt. Es ist klar gewünscht, dass jeder an jedem Standort jede beliebige Firmware jedweder Community/Domäne verwenden können soll.

Mal abgesehen von möglichen rechtlichen Problemen im Ausland. Aber ihr möchtet ja auch keinerlei Router außerhalb der Region Aachen haben.

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Kann man ja auch. Es wird niemand gesperrt oder so.

Trotzdem macht es halt unserer Auffassung absolut Null Sinn, entweder:

  1. Knoten in einem „fremden“ Gebiet aufzustellen, wo nicht mit den Nachbarn gemesht werden kann, nur weil einem der höhere VPN-Durchsatz der Aachener Knoten gefällt, oder aus ähnlichen Gründen.
  2. Gluon-Knoten im Ausland aufzustellen, wo es keine rechtliche Notwendigkeit für ein VPN gibt, und damit unnötig Ressourcen belastet werden, und zusätzlich unnötig single points of failure entstehen. (Und das Machtgefälle zwischen Supernode-Admin und Knotenbetreiber, was wir ja nur zur Umgehung der Störerhaftung in Kauf nehmen)

Darum werden wir davon abraten, und weiterhin sagen, dass das nicht erwünscht ist. Falls jemand nen „vernünftigen“ Use-Case hat (und sei es nur „Ich wohne in Vaals (NL), will aber im Freifunk mitmachen, und möchte dafür zu Hause meine Testumgebung haben“), dann lassen wir das auch zu. Nicht einmal widerwillig :wink:

Ein Statement vom Vorstand zu deren Position von Knoten im Ausland wäre natürlich schön. Wenn der Vorstand sagt „Ist rechtlich Null Problemo“, dann ändern wir ja vielleicht dann auch unsere Meinung… (Aber nicht sofort, das muss bei uns einmal durch das Community-Treffen, Konsens und so)

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Ausland ist eine andere Geschichte, das ist klar. Jedoch ging es in einem anderen Thread um Knoten innerhalb Deutschlands und dort wurde ziemlich klar gesagt, dass auch das unerwünscht sei und man über das Sperren von Knoten außerhalb Aachen nachdenkt.

Wir haben in Aachen beim letzten Community-Treffen Treffen darüber gesprochen und die 10-20 anwesenden Freifunker kamen einhellig zu der Meinung, dass wir es nicht unterstützen wenn unsere Firmware außerhalb des typischen Verbreitungsgebietes zum Einsatz kommt.

Das schließt nicht aus, dass sie vereinzelt an anderen Orten verwendet wird. Aber in diesen Fällen werden wir weiterhin Kontakt mit den Betreibern aufnehmen. Mit dem Ziel die Router in die lokalen Communities zu überführen oder bei der Gründung einer solchen zu unterstützen.

Wir sind der Überzeugung dass Freifunk immer von einer lokalen Bewegung getragen werden soll.

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In dem Zusammenhang würde ich mir eine globale Liste wünschen in der Ansprechpartner und und Firmware des jeweiligen Freifunk Gebiets eindeutig hervor geht!

Jede Community die sich beim Förderverein für freie Netze gemeldet hat ist hier zu finden:

http://freifunk.net/wie-mache-ich-mit/community-finden/

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Streng genommen gibt es das nicht. Ob es sinnvoll ist, in einer Stadt zwei Freifunk-Netze unterschiedlicher Communities (Stadt und Anderer_Name_fuer_Stadt) aufzubauen, müssen aber die Lokalmatadoren entscheiden. Ich würde den Erfolg beider Communities/Netze durch die entstehende Verwirrung bei den umworbenen Knotenaufstellern für gering halten, aber einen »Gebietsschutz« in dem Sinne gibt es AFAICT nicht.

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[…] setzen sich über den Willen des Vereins und das PPA unter anderem als Basis für die Backbone-Nutzung hinweg. Dort wird der freie Zugang und der freie Transit gefordert - nicht nur für diejenigen, die ihren Wohnort in Aachen haben.