Colo in FRA?

Hi,

voellig unverbindlich gefragt: gibt es hier Communities die an Colo in FRA interesse haetten oder bereits Server in FRA haben? Eventuell macht es Sinn, wenn sich Freifunker*innen zusammen tun. Das koennte diverse Synergieeffekte haben - bspw. bezueglich Anbindung und Preisen, aber auch solidarische Finanzierung ermoeglichen.

Interessant ware dann jeweils zu wissen, wieviele HE gebraucht werden, mit welchem Stromverbrauch ihr rechnet und ob es sonstige Anforderungen gibt, die ihr habt.

Oder vielleicht tun sich auch schon Communities zusammen und mir ist es nur noch nicht bekannt…?

Moin!

Klar; ich habe mir jetzt nur mal die Daten des Community-IX in der Peering-DB angesehen: derzeit sind, AFAICS, 11 Communities mit 19 Servern am Community-IX angeschlossen, davon sind 8 Server aus 5 Communities über Berlin konnektiert, die restlichen über Frankfurt.

Allerdings sind nur 4 Server von 3 Communities ›direkt‹ über die Weismüllerstraße angebunden, die restlichen 7 Server von 6 Communities sind über MK Netzdienste konnekiert — das legt nahe, daß es quasi schon ein »Angebot für FF-Communities mit Community-IX-Zugang in Frankfurt« geben würde …

11 Server selbst in 2 HE wären nur knapp ein halbes Rack; da HE typischerweise aber überall ›was kosten‹, wüde ich von 11 x 1,2 HE ausgehen, also was bei ca. 14 HE insgesamt. (Na, wie liege icht?)

Generally speaking fände ich es gut, wenn es in Frankfurt eine Colo-Option gäbe, wo Freifunk-Communities (mit eigenem AS) sich ähnlich einfach und kostengünstig ›an den Community-IX FRA hängen‹ könnten, wie es das über ›Standort AK‹ mit dem IN-Berlin e. V. gibt.

Diesbezüglich tun sich aktuell auch Möglichkeiten auf — aber um sowas umzusetzen, bräuchte es eine ›kritische Masse‹ an Freifunk-ASN-Haltern, die zusammenarbeiten, statt komplett ihr eigenes Ding zu drehen.

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Nachtrag: lt. PeeringDB gibt es mind. 18 Freifunkgruppen mit eigenem AS, wobei u. a. das angebliche ASN des Freifunks Hochstift, 57165, nicht als vergeben oder gar benutzt verifiziert werden konnte. Einige davon sind aber ›nur‹ regional angeschlossen oder über Remote Peering, sodaß für die Frage »Communities die an Colo in FRA interesse haetten« eher die initiale Aussage von ca. 9 Communities mit 11 Servern/Routern relevant bleibt.

Gesucht sind also 10 HE, mit Option auf 20 HE, im Großraum Frankfurt mit (Faser-)Anbindung an den Community-IX FRA (Interxion- bzw. Digital Reality-RZen). Damit »Bestandsserver« umziehen, müßte die »HE mt Anschluß« günstiger oder performanter als bisherige Lösungen sein. Letzteres ist AFAIK derzeit aber kein Thema …

Das ist vermutlich nicht der Fall und ich denke auch keine Community mit existierender Anbindung und Finanzierung einer Colo wird sich den Stress eines Umzugs antun, nur damit Freifunker in eine gemeinsame Colo ziehen. Das bringt wahrscheinlich mehr Nachteile als Vorteile.

Ich hatte eher gedacht, dass es eventuell ein paar Communities gibt die sowieso umziehen wollen (aus finanziellen Gründen, weil man gewachsen/geschrumpft ist, …) oder schon immer mal wollten, aber es aus welchen Gründen auch immer nicht gelappt hat.

Mit der aktuellen Zahl von 2-3 Interessenten mit insgesamt 3-6HE wird es finanziell vermutlich eher unattraktiv. Aber vielleicht findet sich ja noch jemand.

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Die Schwierigkeiten ergeben sich (auch) aufgrund sehr unterschiedlicher Kommunikationsmethoden der verschiedenen Communities.
Dort langfristig operativ sinnvollen Betrieb zu organisieren, in einer Weise, dass Leute (die den Laden dann wirklich day2day betreiben) dabei nicht nach 1-2 Jahren den Spass verlieren: schwierig.

Das hast Du sehr schön formuliert :wink:

AFAICS geht es nicht darum, fremder Leute Gerät zu administrieren, sondern einigermaßen verlässlich und günstig sein Blech inkl. Community-IX-Zugang unterzubringen. Zugang mit Wachschutz zu organisieren dürfen jetzt nicht soo das Problem sein?

Das ist jetzt eine Forderung, die Du anbringst.
So ein Vorschlag würde das Komplexitätslevel nochmal um Faktor x erhöhen (Stichwort: Toolchains) und wäre erst recht zum Scheitern verurteilt.

So hoch würde ich es gar nicht hängen. Überhaupt Zugang zum Cage, überhaupt irgendwie Rechnungen (Stichwort: Finanzamt und Gemeinnützigkeit).
Zumindest habe ich genau das schon scheitern sehen im FF-Context.

Da lag wusel schon richtig, mir ging es nur um Colo und nicht darum das Setup der Infrastrukturen zusammen zu legen. Die Toolchain wäre in dem Falle dann 19", 230V Schuko und Ethernet, klingt noch beherrschbar :wink:

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verstehe ich nicht. Wusel argumentierte gegen gemeinsame Whatever. Der Vorschlag kam von ihm. Shifting the goal posts.

das klingt mehr nach Deinem Vorschlag. Und wie ich schon schrieb, ich habe das im FF-Kontext failen sehen.
Auch wenn dort nicht direkt „FF Kolo“ oben drüber stand, faktisch standen dort darin dann mehrheitlich ff Bleche.
war auch hier im Forum schon Thema, Leute fühlten sich verleumdet(?) etc.

Ich behaupte ja nicht, dass es prinzipiell unmöglich ist so etwas zu starten.
Meine Erfahrung sagt, dass Leute spätestens nach ein bis zwei Jahren Interesse daran verlieren, den Hausmeisterservice für Zugang zu Blechen über Messenger-Grenzen hinweg zu organisieren und finanzamtaugliche Abrechnungen fristgerecht zu erstellen.

Oder ganz konkret:
Gerade in diesem Kontext besteht durchaus die Wahrscheinlichkeit von Zahlungsausfällen, dafür braucht es Rücklagen.
Das läuft dann entweder über irgendeine mehr oder weniger dubiose Kasse bei einer existierenden Firma. Damit hat man dann latent den Vorwurf von Intransparenz und Bereicherung in der Luft hängen.
Alternativ gründet man einen Trägerverein und hat damit dann die komplette Komplexität eines Vereins mit JHV und Kasse gewonnen.

Du hast »Betrieb« ins Spiel gebracht, aber sei’s drum, worum es geht, ist jetzt unzweideutig klar gestellt.

Das Thema Geld ist hingegen ein valider Punkt, der gegen ein solches gemeinsames Unterfangen spricht. Auch dafür gäbe es eine Lösung, die aber das Thema finanziell unattraktiver macht. Das einfachste wäre dann vermutlich ein Angebot eines größeren Hosters oder RZ-Betreibes, zu nahe Selbstkostenpreis ein Kontingent von HE für diesen speziellen Usecase bereitzustellen. Andererseits kann ein gemeinnütziger Verein AFAIK auch wirtschaftlich tätig sein, muß nur die Geschäftsbereiche sauber voneinander trennen.

Das Problem ist, dass egal wie man es dreht, dort Leute Dinge koordinieren müssen. Und egal wie sie es tun, am Ende werden Leute unzufrieden sein. Entweder weil sie „Bereicherung“ unterstellen. Oder weil das Geld irgendwann mal knapp wird (wegen unverschuldeter Ausfälle bei Dritten) und um Nachschuss gebettelt werden muss. Oder aber weil die Umgangsformen in so einem „kost ja nix“-Szenario nicht immer exzellent sind, aber kein Schmerzensgeld in Form von Gehalt als Ausgleich da ist.
Faktisch ein freudloser Hausmeisterjob, bei dem man sich bei allen unbeliebt macht. Und sei es, dass man eben keine „gratis-Deals“ für die Saufkumpane raustut, weil ja alle die gleichen Tarife haben sollen.

Davon war eben nicht die Rede:

Ansonsten sehe ich Deine wiederholten Gegenargumente, die aus entsprechenden Erfahrungen zu stammen scheinen; heißt aus meiner Sicht aber erstmal nur: so ein Setup will gut überlegt sein – nicht zuletzt bzgl. Erwartungsmanagement.

Hallo
schließe mich an das ein Unterfangen „Freifunker gemeinsam in einem Rack“ vermutlich ziemlich schwierig wird. Die Frage wird im Kern IMO auch sein, ob es wirklich Synergieeffekte erzeugt wenn man uns Freifunk-Communities „bündelt“.

Mit dem FFRL ist man bewusst davon weggegangen, den harte Kosten verursachenden Traffic zu Accessnetz-Betreibern zu zentralisieren/bündeln. Wenn eine einzelne Community 50-100 Mbits Traffic in der Spitze zur DTAG auf den Weg schickt ist das für einen großen Hoster in einer Mischkalkulation tragbar und fällt in der Praxis auch kaum auf/ins Auge. Wenn Du jetzt 3-5 Gbits Traffic erzeugst, wird das sehr wahrscheinlich nicht mehr so sein. Man müsste da einen vierstelligen Betrag monatlich aufbringen, damit Deine Anbindung (wenn sie auch stabil sein soll) nicht zum Minusgeschäft für den Anbieter würde. So bitter das auch ist, solange die Regulierung in Europe die Accessnetze nicht geöffnet bekommt, wird das immer ein Problem bleiben

Cheers
Arwed

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Zu lösen ist also einmal Glas zwischen zwei RZen in Frankfurt, vielleicht auch nur 'ne Farbe, vielleicht auch QinQ, muß man dann sehen. Für einfach nur Compute plus FFRL-Tunnel ist Blech von und bei Hetzner billiger und einfacher.

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Eine Colo in FRA bringt auch oft keinen Mehrwert für die lokale Community, wir hatten oft überlegt ob wir auch in Frankfurt Rackspace brauchen. Im Grunde ist es aber viel wichtiger für den Community Aspekt „in Reichweite“ ein Rack zu haben, denn hier kann man dann je nach Kontakt zum RZ Betreiber auch einen Richtfunkbackbone terminieren und so weiter.

Wir hatten damals sogar die Idee, die Palette von Servern anderen Communities bereitzustellen die wir gespendet bekommen haben. Das Projekt hatte aber so gut wie keine Nachfrage und niemand wollte sich „kümmern“. Deswegen bleiben wir bei unseren eigenen Colos und bieten manchen Communities einen Unterschlupf in dem Sie Teil von Freie Netze München e.V. werden.

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Ich denke, das Thema hier ist leicht abgedriftet. Ziel war nicht die Diskusison, ob eine Colo in Fra sinnvoll ist; das sollte und kann jede Community unter den gegebenen Rahmenbedingungen selbst entscheiden.

Ziel war vielmehr herauszufinden, ob es interessierte Communities gibt. Das Interesse scheint sich dazu bisher in Grenzen zu halten.

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Genau das habe ich dir versucht zu erklären mit dem Beispiel FFMUC ;). Und dass wir die selbe Initiative sogar mit vorhandenen Servern mal angeboten haben und nichts draus wurde. Das Interesse und die „mitmach“ Bereitschaft ist quasi 0.

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… ist leicht zu sagen für eine Community in München, die über einen Zugang zum DE-CIX München de facto remote peering am DE-CIX Frankfurt realisiert.

Von dieser Möglichkeit träumt eine Community in z. B. Cuxhaven nur feucht, denn der nächste DE-CIX-Knoten ist hunderte Kilometer entfernt in Hamburg.

Kann man so machen, geht halt meilenweit am Thema vorbei.

Man braucht im Grunde gar keinen Zugang zum DECIX einfach eine schnelle Internetleitung würde helfen, und das ist einfach besser Vorort. Alleine schon für den Lerneffekt wenn man zusammen an Servern schraubt.

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