Diskussion RWE/Innogy -> FFRL

Ich glaube genau hier liegt für viele der Hase im Pfeffer, dies aus drei Gründen:

i) Was ist die ehrenamtliche Arbeit von Freifunkern?

Genau diese Tätigkeit, nämlich eine Form ehrenamtlicher Technologieberatung in Sachen WLAN, ist für viele der Kern ihrer Freifunk Tätigkeit. In mehreren Communities ist man mittlerweile weiter als der Heim- & Herdrouter mit Beratungstisch. Sie machen also genau ihre „Bezahlt-die-Brötchen-Arbeit“ für lau. Man kennt sich aus mit dem was man tut.

Wie ist das bei vergleichbaren Installationen gelaufen?

Ist bspw. beim Ausbau der Ministerien Geld an Privatpersonen geflossen?
@Michael1 @mraerino @nomaster?

ii) Kommunikation
Wir machen das alle ehrenamtlich, dass man - gerade als Vorstand - nicht die Zeit hat sich um alles ehrenamtlich zu machen ist klar. Kritisch wäre hier denke ich die Frage ob im Sinne von i) dann durchgegeben wurde:

„Hey ffrl,
es gibt hier ne Anfrage für ne Großinstallation. Wir bekommen das ehrenamtlich nicht gestemmt kann das jemand übernehmen, kann da jemand helfen? Bitte Rückmeldung bis x“

Explizit, da die Community das Projekt mit Know-How unterstützt hat, siehe [1], und sich in der Zeit vermutlich nicht bewusst war, dass es sich um eine „Bezahlt-die-Brötchen-Arbeit-Projekt“ von Tscheggys Firma handelte. Dann wird über die Community Know-How - und die Zeit dieses zur Verfügung zu stellen - abgerufen das man sich anschließend bezahlen lässt.

iii) Blick nach vorne - Ungeklärte Standards
Relevante Frage ist hier - darum ging es denke ich auch @yayachiken - dass man in Zukunft klärt wie sowas zu laufen hat. Explizit als Vorstand von Vereinen ergeben sich oft Kontakte die für jeden Selbstständigen Gold wert sind.

Daran ist nichts Verwerfliches und es ist sicher eine geringe Entschädigung für den Aufwand den man treibt. Gefährlich ist es trotzdem.

Folgt man der Definition von Korruption von Transparency Intenrational:

"Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil. "

Ist - ähnlich Insiderhandel auf den Finanzmärkten - zu klären wie der FFRL möchte, dass mit einem entsprechenden Informationsvorsprung durch die Vorstandstätigkeit umgegangen wird?

  • Ist es legitim wenn entsprechende Anfragen direkt „privat“ verwertet werden?
  • Ist erwünscht, dass entsprechende Anfragen in den Verein weitergereicht werden um nach einer „grace period“ wirtschaftlich übernommen werden dürfen.
  • Ist erwünscht, dass Mitglieder der Community diese Nutzung transparent machen?
  • Wie ist der Umgang mit Know-How Abfragen aus der Community bei solchen Projekten?
  • Möchte der Verein in Zukunft bestimmte Anfragen im Rahmen eines wirtschaftlichen Geschäftsbetreib übernehmen?

Soll heißen, ab einer Gewissen Auftragsgröße macht der Verein die Beratungsarbeit und derjenige der die „Leistung“ empfängt bezahlt diese?

Ich denke explizit das letzte scheint ein guter Ansatz zu sein. Ab wann nimmt man Geld?

  • Homeuser werden immer beraten
  • Was ist mit Gemeinnützigen Organisationen?
  • Was ist mit Gastronomie?
  • Was ist mit Einzelhändlern?
  • Was ist mit Kommunen?
  • Was ist mit Großkonzernen?

Hier sind die Grenzen vermutlich unterschiedlich. @Frank und @anon5732352 vertreten hier vermutlich die Meinung: Kostenlos. Immer.

  • Die Förderung privater Nutzung ist klar Vereinszweck.
  • Die Förderung gemeinnütziger Organisationen (Geflüchtetenunterkünfte, Obdachlosenunterkünfte, Vereinsheime) ebenso Vereinszweck und im wahrsten Sinne des Wortes Ehrensache.
  • Die eigene Stammkneipe denke ich private Bequemlichkeit.
  • Der Tante Emma Laden evtl. fast Mitleid.
  • Der Marktplatz der eigenen Stadt eine Frage von Stolz.

Bei einer Großinstallation wie einem Stadion ist dass dann nicht mehr einfach so gemacht. Gleichzeit ist es ein PR Projekt eines Großkonzerns da wirds dann schon knifflig.

Einerseits ist ein Fußballstadion ähnlich einem Marktplatz de facto öffentlicher Raum und auch ein Prestigeprojekt, andererseits wirklich Arbeit.
Das hat - wenn RWE bei der Sache mitspielt - nichts mehr mit der Hilfe von „Bedürftigen“ oder „technisch Unmündigen“ zu tun.

Wo hier die Grenzen sind ist eine Sache über die man reden kann und sollte.
Wäre gut wenn wir das ohne ad hominem Angriffe hinbekommen.

Wäre es ein guter Weg hier einen Fragenkatalog zu erarbeiten den dann der Vorstand rechtzeitig bekommt um auf der MV Fragen beantworten zu können?

@TschaeggyWasa @pberndro Wieviel Vorlauf bräuchtet ihr?

Cheers,
Gregor

[1] RWE/Stadion Wesel Projekt

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