Elektrosensibilität

in Freiburg findet dazu im Mai diese Veranstaltung statt
Freier Funk oder Frei von Elektrosmog?
Termin: Mittwoch, 17. Mai 2017 - 17:30 bis 19:30
Ort: Treffpunkt Freiburg, Schwabentorring 2
http://treffpunkt-freiburg.de/node/1091

hier ein paar meiner Recherchen genauer dazu,
das Bundesamt für Arbeitsschutz war da eine ergiebige Quelle,
hier aber auch mind. 2 der „wissenschaftl. Studien haben erwiesen dass“ im Original.
Mice Stdy 2016 und die Cherrystudy 2000

hier vorab:

aktuell gerne zitierte Studie: Rat and Mic Study 2016

https://ntp.niehs.nih.gov/update/2016/6/cellphones/

(u.a. heise.de Handys doch Krebserregend u.a. - eher zweifelhaft wenn man genauer Hinsieht)

“The observation of low but possibly significant increases in two tumor
types, which corresponded to those seen in some human epidemiology
studies among the heaviest cell phone users, was unexpected and prompted
us to share this information.”

wobei man das LOW und POSSIBLY SIGNIFICANT sich Fett unterstreichen
kann, bei einer Telefon"last" von mehr als 9 Stunden pro Tag, 2 Jahre Lang.

insgesamt : "The complete results from all the rat and mice studies will
be available for peer review and public comment by the end of 2017. "

was der Typ daraus eloquent gemacht hat is aus meiner Sicht eher unseriös:
es geht um diesen Ursprungslink
"Und ganz besonders dieser hier:
http://www.aerzte-und-mobilfunk.eu/gesundheitsrisiken-des-mobil-und-kommunikationsfunks-sind-wahrscheinlich/
"
(Mensch aus dem CCCFr Umfeld)
Meine Gegenthesen:

* Es ist keine Doppelblindstudie

* Die Autoren des PDFs haben ihre eigenen Reviewer ausgesucht

* Das PDF hat keinen renomierten und entsprechend harten
Peer-Review-Prozess genommen (z.B. Science, Nature, Cell, The Lancett,
New England Journal, JAMA, ...)

* Das Interessanteste, nämlich die konktreten Versuchspraktiken, werden
erst noch nachgereicht, Versuchsaufbaufehler und daraus folgende
Dateninterpretationsfehler kann man also erst danach prüfen können - da
war der Peer-Review-Prozess aber schon lange abgeschlossen.

* Die Zahl der der Strahlung ausgesetzten Ratten (540 Stück) war
erheblich größer als die Zahl der Kontrollgruppe (90 Tiere), was
insbesondere bei stark auf Statistik abzielenden versuchen inakzeptabel
ist. Allein schon 90 Tiere erscheint mir als Zahl zu klein, 1 einzelnes
Tier mit oder ohne Krebs macht schon über einen Prozentpunkt aus
(fragwürdige Poisson-Verteilung). Bei Studien an Menschen lässt sich das
Problem von einer geringen Individuenzahl nicht immer umgehen (manche
Krankheiten sind einfach sehr rar und nicht jeder Kranke will an Studien
teilnehmen), aber bei Tieren sollte man sowas im Griff haben. Aus diesem
Grund beschäftigt jedes forschende Krankenhaus eigene Statistiker, um
solche Fehler (--> Studienergebnisse werden einfacher inhaltlich
angreifbar) auszuschließen.

* Es werden Rattenföten bestrahlt. Auf der einen Seite gar keine so
schlechte Idee, weil ja auch werdende Mütter telefonieren, auf der
anderen Seite ist Krebs besonders einfach herbeizuführen, weil a) je
nach Dauer der Trächtigkeit noch relativ wenige Zellen vorhanden sind,
b) sich aus jeder noch etliche weitere Zellen entwickeln, c) der Anteil
an Progenitor-Zellen deutlich höher ist (ein Zwischenstadium zwischen
Stammzellen und ausdifferenzierten Zellen, in dem sich Zellen zwar noch
in viele, aber nicht mehr alle Gewebearten entwickeln können (->
"pluripotent")) und d) bestimmte zusätzliche genetische Prozesse
ablaufen, die bei geborenen Tieren nicht mehr auftreten.
Alle diese Punkte (a - d) sind deswegen wichtig, weil in absolut wenigen
Zellen zusätzlich zu den normalen Zellaktivitäten schwerwiegende und
umfangreiche genetische Prozesse ablaufen ("Entwicklungsgenetik", ein
eigener Forschungsschwerpunkt), die zu stören relativ einfach ist. Mit
anderen Worten: diese wenigen, hochaktiven Zellen genetisch aus dem Takt
zu bringen, ist relativ einfach. Und zusätzlich sind diese wenigen
Zellen dann auch noch die Kopiervorlage für die große Menge an Zellen
des geborenen Tieres. Deswegen sind ja auch schlechte oder mangelnde
Ernährung, Drogenkonsum, Strahlenbelastung (z.B. Röntgen),
Medikamenteneinnahme, etc. bei werdenden Müttern gerade im ersten
Drittel der Schwangerschaft so kritisch.
Wie gesagt, kann man untersuchen, aber dann auch bitte klar dazusagen,
dass Ergebnisse bei Föten nicht 1:1 auf Erwachsene übertragbar sind.

* Die Tatsache, dass Tumore in weiblichen, aber nicht männlichen Ratten
gefunden wurden, zumal in Zelltypen, von denen nicht bekannt wäre, dass
sie sich bei männlichen und weiblichen Tieren nennenswert in ihrer
Funktion unterscheiden würden, macht mich zumindest stutzig.

* Die Tatsache, dass die Kontrollgruppe kürzer lebte als die
Expositionsgruppe und gar keine(!) Tumore hatte, könnte man auch so
deuten, dass kürzer lebende Tiere seltener Krebs entwickeln, weil all
die normalen Alterungsprozesse nicht im selben Maße für Krebs sorgen
können, und dieser Krebs nun mal typischerweise erst spät im Alter
auftritt, wenn z.B. die Reparaturmechanismen für DNA nicht mehr so gut
funktionieren.  Insofern würden auch die eigentlich durch Alterung
ausgelösten Krebstumore fälschlich der Strahlenexposition zugerechnet.

* Die Strahlungsexposition wurde nicht mehr echten Mobilfunkgeräten
vorgenommen (die viele verschieden tiefe Sleep-Cycle haben, um eine
lange Akkulaufzeit zu ermöglichen, was wiederum ein vertieftes
Verständnis von Peak- und Durchschnittswerten bei der Interpretation
erfordert), sondern waren nur Strahler einer definierten Wellenlänge. Ob
dann wirklich bis 6W/kg Mausgewicht realistisch sind, wage ich zu
bezweifeln. Die Zeiten von 2G, wo sowas immerhin nur eine Übertreibung
um den Faktor 3 wäre, sind so langsam auch vorbei. Und WLAN-Strahlung
findet in anderen Bändern und weniger Intensität statt als die von Handys.


Es kommt also wirklich stark auf die noch ausstehenden genauen
Beschreibungen des Versuchsaufbaus und auf einen rigorosen
Peer-Review-Prozess an, um bei dieser Studie noch einiges wieder
geradezurücken und sie damit als ganzes zu retten. Möglicherweise finden
gerade zusätzliche, von (diesmal hoffentlich unabhängigen) Reviewern
angemahnte Versuche statt, weswegen auch erst Ende 2017 mit einer ersten
Publikation zu rechnen ist. Normalerweise erfolgt ein
Peer-Review-Prozess deutlich schneller als 1 Jahr.

In aller Fairness muss ich aber auch konstatieren: Gute, aussagekräftige
Forschung ist *wirklich* schwierig und komplex, allein schon nur ihre
Konzeption. Und selbst wenn die Konzeption wunderbar gelungen ist, kann
bei der Durchführung immer noch der Teufel im Detail stecken. Ein Studie
zu zerpflücken ist um Größenordnungen leichter, als eine hochwertige
Studie selbst durchzuführen.

Sehr gern benutzt wird auch die Cherry Studie 2000 - eine Literaturstudie

da lohnt genaues Hinkucken - denn dort werden Ergebnisse benutzt aus wirklich harten bestrahlungsversuchen an Petrischalen … und ja, da gibts wirkungen - no shit sherlock

CherryStudie.pdf (114,7 KB)

artikel573.pdf

(326,7 KB)F5212.pdf (1,4 MB)

EMF Portal Uniklinik Aachen

sehr ergiebige Seitemitdirekten Links zu vielen sehr aktuellen Studien … Hunderte …mit kurzen abstracts, Im Anhang eine kleine Auswahlstudien-etech.pdf (368,5 KB)
https://www.emf-portal.org/de/article/overview/category/mobile-communications-epidem