Moment, wo passiert denn sowas?
Zumindest bei Gluon ist es technisch doch gar nicht möglich, einzelne Knoten vom Meshnetz auszuschließen. Wenn man irgendwen blacklistet, dann im fastd. Man kann sich vielleicht mit ebtables was zusammenmurksen, aber dafür habe ich bis jetzt nichtmal Anleitungen gesehen, und mir ist auch nicht bekannt, dass es jemand mit Ankündigung macht. Es gibt zwar sicherlich irgendwann irgendwo nen faulen Apfel der das tut, aber ich denke, wir sind uns alle recht einig, dass man das nicht tun sollte, und geben dann auch keine Anleitungen dafür.
(Was ich jedoch gesehen habe, war Blacklisting von Usern die „zuviel“ Bandbreite verbrauchen. Das finde ich auch nicht gut, aber das ist ja sowieso ein anderes Problem und hat nichts mit der Frage „Internet, ja oder nein?“ zu tun).
Insbesondere kann man Knoten ohne jeglichen Internetzugriff doch sowieso nicht zentral sperren, weil man die gar nicht sieht.
I guess this is why the MoU appeared. We all have different ideas and expectations of Freifunk. Some of them deviate from the original idea. That’s why we are discussing it.
Also ich habe bis jetzt zum Geiste des MoU nur Zustimmung gesehen, evtl bis auf ganz kleine Kleinigkeiten. Das Problem, das ich und so wie ich das sehe auch einige andere haben, ist eher auf einer Meta-Ebene. Das MoU hat meiner Überzeugung nach Potential, eher Streit anzuheizen als zu schlichten, was genau das Gegenteil der Absicht des MoU ist. Ich fürchte, dass wir in Zukunft mit sehr viel nerviger Textexegese zu tun haben werden. In etwa so wie die Vereinigten Staaten seit hunderten von Jahren über den Satzbau des 2nd amendment diskutieren ![:wink: :wink:](https://forum.freifunk.net/images/emoji/google/wink.png?v=12)
Ich wäre viel eher einverstanden, wenn eine klare „Judikative“ vorgesehen wäre, die das letzte Wort bei Streitigkeiten zum „Gesetzestext MoU“ hat. Dann kann man nämlich einen Streit vor irgendeiner Instanz abschließend lösen, anstatt dass ein Konflikt schwelt, weil es zwei verschiedene Interpretationen des MoU gibt, und niemand der beiden Seiten einsehen möchte, dass der andere vielleicht eher Recht hat.
Aber sowas möchte man vermutlich nicht haben (so ein Richter hätte natürlich enorm viel Macht, die schwer zu kontrollieren ist, was irgendwie nicht zum Freifunk passt)
Alternativ kann man vielleicht eine große Whitelist („Freifunk MUSS XY tun“) und Blacklist („Freifunk DARF NICHT XY tun“) machen, wo man über die einzelnen Punkte nicht mehr diskutieren kann. Und man kann eindeutig sagen, sobald ein Punkt der Whitelist nicht erfüllt ist, hat man kein Freifunknetz mehr, oder sobald einer der Punkte der Blacklist erfüllt ist, hat man ebenfalls kein Freifunknetz mehr. Aber ich glaube, so etwas möchte man auch nicht, weil man dann eben quasi unendlich viele „weiße Flecken“ hat, zu denen das MoU keine Aussage macht. Und das möchte man vermutlich auch nicht.
Daher war mein Fazit, dass ich nicht wirklich den Sinn des MoU sehe. Ich habe bereits gesehen, wie in Diskussionen auf das MoU gepocht wird, oft auch unsachlich (in etwa „Lies doch bitte mal das MoU durch, dann siehst du selber, dass das was du vorhast nicht okay ist“). Daher halte ich vom MoU eben nicht viel, und da kommen auch weitergehende abstrakte Kritikpunkte der fehlenden Legitimation und so her. Ich lehne das aber nicht wegen der Aussagen da drin ab, die sind im großen und ganzen okay.