Freifunk neben Schule

Hallo,
ich habe leider keine Kategorie „Rechtliches“ gefunden, deswegen frage ich mal in der Technikrubrik.

Ich wohne direkt neben einem Schulhof eines Gymnasiums. Auf meinem Balkon ist (aussen) ein Freifunkrouter installiert, welcher alle rechtlichen Grenzwerte einhält und unter anderem auf dem Schulhof und einigen Klassenräumen der Schule nebenan für exzellenten Empfang sorgt.

Nun ist die Schulleitung dieser Schule an mich herangetreten und möchte, dass ich den „kostenlosen offenen Internetzugang“ entferne, da dies offenbar den Schulbetrieb erheblich stört.

Ich habe den Vorwurf erstmal zurückgewiesen, und mich darauf berufen, dass mein privater WLAN Freifunk Zugang legal sei, sich außerhalb des Schulgeländes befindet und alle gesetzlichen Grenzwerte einhält (20dbm EIRP).
Wenn die Schulleitung keinen WLAN Empfang von außen möge, solle diese diesen Zustand durch Bauliche Veränderungen (metallbedampfte Fenster, Metallgitter-Tapeten) herstellen oder die Smartphone-Nutzung der Schüler im Rahmen ihrer Möglichkeiten verbieten.

Ende der Geschichte ist nun, dass die Schulleitung mir angedroht hat, den „Vorfall“ an die Landes-Schulbehörde zu melden und dass diese dann rechtliche Schritte gegen mich einleiten wird (angeblich).

Wie sieht diese Sache rechtlich aus? Kann eine Schule (offenen) WLAN Empfang von privaten Nachbargrundstücken tatsächlich verbieten, oder bin ich im Recht?

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Ich glaube du wirst hier auch nur Meinungen hören und kannst keine Rechtsberatung erwarten. Falls der Fall konkret wird, würde ich einen Anwalt einschalten. Eventuell könnte man dann noch, wie im Falle der Störerhaftungs klagen, ja vielleicht Unterstützung vom Verein Freie Netzwerke e.V. erhalten damit das ganze mal vernünftig ausgefochten wird.

Meine persönliche Meinung ist das es keine Gesetzliche Grundlage gibt gegen die du verstoßen haben könntest.

Hat die Landesbehorde Hoheit uber dich? Nein
Gibt es dort Handynetz? Dann wird "Waren sie schon bei den drei/vier Mobilfunkanbietern?"d als Antwort schon reichen

PS Bitte konrolliere einmal ob dein Node auch bei 5 GHz auch die Regularien einhält, dann bist du sicher

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Danke für den Hinweis, das ist ein gutes Argument.

Der Node sendet ausschließlich im 2,4GHz Bereich, Kanal 1.

Welches Gerät explizit?

Wenn es nur um die Zensur geht (wie es hier nicht scheint, da den Unterricht stört), sind wir wieder bei Medienkompetenz:

  1. Der Beschaffer (Eltern) des Gerätes (Handy, Smartphone, etc) muss die richtige Benutzung (er)klären bzw. sichern
  2. Die Schule/Eltern sollte die Medienkompetenz vermitteln

Entweder muss die Schule also über sich selbst nachdenken oder die Eltern haben etwas falsch gemacht

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TP-Link WR841N v9 (nicht abschraubbare Antennen)

Wir brauchen mehr Freifunk in der Nähe von Schulen.

Edit: Der Schulleiter soll sich mal nicht so haben. In Lübeck gibt’s Freifunkprojekte an Schulen, eigentlich können die froh sein, wenn es einen Knoten in der Nähe gibt. Warum bietet die Schule keine AG an, die ein Freifunk-Netz aufbaut?

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Das kann ich mir auch nicht vorstellen.

Ich würde tatsächlich vorschlagen in die Offensive zu gehen und etwas derartiges vorschlagen. Dabei hinreichend diplomatisch sein und ausreichend häufig die Wichtigkeit von Medienkompetenz hervorheben.

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Das klingt wirklich sinnvoll :slight_smile: Schulen haben ja meist das Problem, dass es eher schwierig ist, einen Uplink zu stellen. Da ist’s, wie schon gesagt, super praktisch, wenn jemand einfach in der Nähe schon einen Knoten mit Uplink hat und meshen kann.

Eine Fundstelle der anderen Art: Handy-Störsender in Schule und Unterricht – Interview mit Olaf Bergert • Lehrerfreund

einfache Rückfrage: kann man auf dem Schulgelände ein Smartphone benutzen, mit oder ohne Internetempfang über den Provider?

vermutlich: JA

also frag einfach mal ironisch zurück, ob Sie die Provider dasselbe gebeten hätten.

Das Ansinnen der Schule ist einfach anmassend und ohne jegliche rechtliche Grundlage.

Ich würde mal ein Gespärch mit den Schulleiter versuchen und darauf hinweisen, dass das ja gerade eine soziale Funktion hat, weil dadruch auch Kinder von Geringverdienern Internet nutzen könnten. Das konkrete Nutzen ist dann mehr eine Frage von „wann darf ein Handy/Smartphone in der Schule angeschaltet sein oder nicht“, aber eine Bevorzugung von finanziell besser gestellten ist einer Schule unwürdig.

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[quote=„Freifunker, post:2, topic:2774“]da dies offenbar den Schulbetrieb erheblich stört.
[/quote]
Vielleicht sollte die Schule zusammen mit den Lehrern überlegen, ihren Unterricht so interesant zu gestallten, dass das Internet gar nicht ablenken kann. Scheint offenbar nicht so zu sein. ^^ Oder surfen die Lehrer jetzt immer…anstatt zu unterrichten?

Ich bestrahle auch per Balkon eine Giebelseite einer und den Schulhof einer Berufsschule seit über einem Jahr, im Schnitt mit 20-45 (Mittagspause :smiley: ) Gästen, scheinbar ist der Unterricht doch noch interessanter, bisher hat es noch keinen gestört.

Wenn du dich an die Vorschriften hällst, sehe ich da keinen rechtlichen Spielraum oder ist die Schulleitung-Behörde dir in irgendeiner Weiße vorgesetzt?

VG

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Sehr da auch kein Problem, um was für eine Schuleform handelt es sich?

Teile dem Schulleiter mit das die Eltern der minderjährigen Kindern in den Geräteeinstellungen das nutzen von W-LAN erlaubt hätten und die Eltern es sperren müssen wenn die Kinder es nicht nutzen dürfen.

Wieso werden nur einzelne Klassenräume mit Freifunk abgedeckt? Kannst du noch Sektorantennen anbringen damit mansche Schüler nicht benachteiligt werden?

Beispiel: Wenn das Schulgebäude länglich ist und er an einer kurzen Kanten wohnt, kann er nicht bis zur anderen Seite (ohne Überschreitung der Grenzwerte)

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Ich bin voll bei @wirfman

Die Beschwerde der Schule ist ein herrliches Beispiel, wie mit mangelnder Kompetenz bei der Erziehung umgegangen wird. Die Eltern schiebens auf die Schule, die Schule schiebt es - in diesem Falle - auf den Freifunker.Nur nicht bei sich selbst ansetzen. Ich habe mir solche Argumente zu Freifunk
auch schon anhören müssen: „dann sitzen die ja nur noch vor ihren Smartphones“

Genau die richtige Maßnahme. Nebeneffekt: keine Nachwuchssorgen bei Freifunk. :slight_smile:

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Das würde ja voraussetzen, dass man das Problem bei sich selbst sucht. :wink: Probieren den „Störenfried“ einfach zu verbannen bzw. so einzuschüchtern, dass er von alleine aufhört ist da vermutlich bequemer. Aber zum Glück gibt es ja auch noch Lehrer die wissen mit sowas umzugehen und das WLAN vielleicht auch für den eigenen Unterricht zu nutzen (oder hat die Schule eine eigenes WLAN-Netz? :wink: ).

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Ja, ich hatte auch mal (nachdem ich den FF-Node zwei Tage laufen hatte) eine Begegnung mit einem besorgten Vater. Der hat bemängelt, dass er ja seinem Sohnemann das Internet reglementieren müsse (via Fritzbox) und ich durch den freien Zugang seine Erziehungsmaßnahme unterwandern würde… und ob ich das denn dürfte. Wir sind, sagen wir mal, nicht ganz freundlich außeinander gegangen, obwohl ich versucht habe Freifunk gut zu erklären. Solche Begegnungen wird’s wohl immer geben.

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