Freifunk ohne Reglementierung "von oben"

Um mal in Sachen RIPE auf die Sprünge zu helfen:

Eine Mitgliedschaft bei der RIPE ermöglicht den Zugang zu zwei Ressourcen: Providerunabhängige (PI) öffentliche IP-Adressbereiche und öffentliche AS-Nummern. Diese Nummern müssen im gesamten Internet eindeutig sein, da sie den Verein als Organisationsstruktur technisch identifizieren. Darum werden sie zentral von der IANA verwaltet, bzw. regional weiter delegiert an RIRs wie die RIPE (Europa) oder ARIN (Nordamerika) etc.

Diese Ressourcen ermöglichen es, als „Vollwertiges Mitglied“ am Internet teilzunehmen. Wenn man nur von einem Provider IPs bekommt (die angesprochene Hetzner-IPv4 für 1€/Monat oder so), dann ist man gezwungen allen seinen Traffic an den Provider weiterzureichen und auch allen Traffic von diesem Provider zu erhalten. Natürlich auch mit Kosten verbunden.

Was jetzt ein PI-Assignment in Kombination mit einem oder mehreren AS ermöglicht ist es, dem gesamten Internet mitzuteilen, wo man sich physisch befindet, wo Daten reingehen dürfen und wo sie rauskommen können (betrachtet aus der Sicht der anderen AS). So kann man z.B. wenn man dem Freifunk Rheinland etwas schicken will, einen Weg suchen, der für beide besonders billig ist. Oder man kann sich gleich zusammenschließen, sodass der Trafficaustausch kostenlos ist. Insbesondere ist dies auch notwendig um an Internet Exchanges teilnehmen zu können. Die kann man sich vorstellen wie einen großen Switch wo Provider ihre Kabel reinstecken können und dann miteinander direkt Daten austauschen können.

Ich habe keine Ahnung, ob das im Moment schon mehr als 1700€ im Jahr an Traffickosten spart aber das Potential existiert. (Wir schaufeln mehrere hundert Terabyte pro Monat)

Die IPs des ICVPN haben mit den öffentlichen IPs der RIPE übrigens so viel zu tun wie die Kuh mit dem Sonntag. ICVPN existiert für das Internet nicht. Fertig.

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