Gluon: Freifunk SSID bei fehlendem Uplink automatisch umbenennen

meiner Meinung nach verstößt das nicht gegens PPA:

  • die Infoseite erscheint nur, wenn kein Internet verfügbar ist, und auch nur für Adressen, die nicht zum Meshnetzwerk gehören
  • es reicht auch, wenn die Seite nur auf Port 80 kommt
  • wenn eine Verbindung zum Internet da ist, passiert nichts

Auf die Infoseite kannste auch einen Hinweis packen, dass internet nicht geht und die NutzerInnen im Zweifel ihre eigene LTE-Verbindung nutzen sollen

Das reicht mir nicht, das ausgefallene Netz soll mich von alleine raus werfen. Die negativ Erfahrung auf eine Nachricht gewartet zu haben die wegen einem Fehler beim Freifunk nicht zugestellt wurde kriegst du aus den Köpfen nicht wieder raus.

Jeder der ohne Internet noch etwas mit Freifunk anfangen kann ist ein weit fortgeschrittener User, dieser ist ohne weiteres in der Lage eine weitere SSID auf seinen Geräten zu konfigurieren.

Ich möchte Freifunk als Massenbewegung etablieren, also biete ich einen Dienst an der für die Masse zuverlässig funktioniert.

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Dann liegt es doch an den Freifunkern, das zu erklären. Niemand erwartet von einem Netz, das ehrenamtlich aufgebaut wird, dass es ständig verfügbar ist.

Die soziale Komponente wird immer vergessen. Was haltet ihr von Bildung und Wissensvermittlung? Offensichtlich seht ihr hier ein Defizit. Aber anstatt dieses nachhaltig zu beheben und andere zu befähigen, sich am Netz zu beteiligen wollt ihr es mit Technik bewerfen.
Freifunk hatte nie den Anspruch, hochverfügbar Internet anzubieten. Freifunk ist ein Experiment.
So scheint es für mich nur wie ein Hotspotanbieter von vielen. Das könnt ihr meinetwegen auch machen, aber dann nennt es freibierfunk.

Beispiel: Aachen. Wir haben 200.000 Einwohner. Wir werden es niemals hinkriegen, alle diese Leute zu erreichen. Selbst im Bildungssystem, wo alle ja mal regelmäßig hinmussten, ist es nicht möglich 100% der Inhalte in 100% der Köpfe zu verankern. Da sind wir als Verein mit 10 Aktiven hilflos überfordert, alle Leute zu erreichen. Da versenken wir unheimlich Material in Flyer und was weiß ich und haben noch keinen einzigen Router aufgestellt.

Dann gibt es die immer viel beschworenen internen Dienste, für die es aber halt auch erst einmal ein funktionierendes Mesh braucht. Und wo soll dieses Mesh herkommen, wenn man nicht eine kritische Masse mobilisieren kann? Es entsteht ein Henne-Ei-Problem. Das kann man auf verschiedene Weisen versuchen aufzulösen.

Wir haben es geschafft, über diesen Freifunk-„Zusatzdienst“ „Internet-Hotspot“ die Menge der potentiellen Routerbetreiber zu vergrößern. Über diese Leute verankern wir die Marke „Freifunk“ erst einmal in den Köpfen der Hotspot-Nutzer. Eventuell mit der „falschen“ Konnotation, das kann gut sein. In zweiter Phase sind daher bei uns auch Flyer geplant, die auch ganz besonders den „Mitmach“-Aspekt betonen sollen. Natürlich auch vorrangig um Privatpersonen zu überzeugen, so ein Ding zu Hause aufzustellen, klar. Aber auch zur Bildung. In Aachen haben wir eine technische Hochschule, natürlich wollen wir die Leute auch irgendwo aus der technischen Richtung begeistern.

Und am Ende, wenn es ein stadtweites Mesh gibt, machen interne Dienste auf einmal wesentlich mehr Sinn und Spaß. Wenn man eben nicht nur viel Arbeit investiert um 3 Eingeweihte zu versorgen, die auf dem selben Straßenzug leben. Und erfahrungsgemäß hat noch niemand etwas mit ausreichend Strahlkraft entwickelt, sodass dieser Dienst den Ausbau des Netzes weiter angeschoben hat.

Freifunk hatte nie den Anspruch, hochverfügbar Internet anzubieten. Freifunk ist ein Experiment.

In unserem Marketingkonzept aber schon: Ja, die Leute erwarten Internet. Nicht hochverfügbar (das machen wir den Leuten schon klar, allein um Frust vorzubeugen) aber doch so verlässlich wie möglich.

Und zweitens: Ja, die Bedürfnisse unserer Stakeholder (also insbesondere Routerbetreiber und Freifunknutzer) stehen bei uns einfach absolut im Vordergrund (so jedenfalls der Konsens in Aachen im Moment).

So scheint es für mich nur wie ein Hotspotanbieter von vielen.

Eben nicht, wir machen nichts von den Freifunk-typischen Diensten und Möglichkeiten kaputt. Meshing und interne Dienste sind immer noch uneingeschränkt möglich. Die ziehen nur aus Respekt vor den technisch weniger gebildeten in eine andere SSID um. Unabhängig von der SSID werde lokale Dienste immer auch in der lokalen Wolke verfügbar sein. Und die SSID des Ad-Hoc-Netzwerk wird gerade nicht geändert.

Man kann den sozialen Aspekt auch anders formulieren: Freifunk soll es auch den Benachteiligten ermöglichen, ein freies Netzwerk zu nutzen. Also dass das Netz auch von technisch Unversierten optimal genutzt werden kann und nicht nur von Technokraten (überspitzt gesprochen).
Das ist auch bei deinem Vorschlag möglich. Klar. Aber wenn wir aussuchen müssen, ob der Techniker oder der Unversierte mehr Barrieren umschiffen muss, dann entscheiden wir uns natürlich für den Techniker, da er viel besser dazu ausgerüstet ist, und eventuell gar nicht gestört wird. Was für den einen ein Aufrufen des Menüs und anklicken des anderen WLAN-Netzwerkes ist, ist für den anderen eine fast unmögliche Herkulesaufgabe.

Das ist in meinen Augen wichtiger als irgendeine Bekehrungsaktion bei Usern aus ideologischen Gründen zu fahren.

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An dieser Stelle kann ich mich ausklinken, denn das ist für mich indiskutabel.

Wir betreiben in Aachen in allen Wohnheimen ehrenamtliche Netzwerke, trotzdem legen wir allergrößten Wert darauf sie 24/7 verfügbar zu halten.

Dies übertragen wir selbstverständlich auf den Freifunk, dank der vielen Uplinks bei unterschiedlichen Providern sind wir in Lage zum zuverlässigsten Netzwerkanbieter zu werden.

Daraus entsteht der Anspruch ein aus beliebigen Gründen vom Mesh abgehängten Router aus dem Verkehr zu ziehen.

Ich habe den Eindruck wir haben in Aachen oder gar dem FFRL schon lange den Konsens erreicht das so machen. Ein weiterer Grund für mich die Diskussion nicht weiter zu führen sonder stattdessen hoffentlich in absehbarer Zeit von Erfahrungen zu berichten.

Dann gibt es sicherlich wieder etwas zu diskutieren.

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Niemand hat vorgeschlagen, das Meshen abzuschalten. Es geht nur um die Client-SSID.

Nicht einmal dieses Forum ist ein „Interner Dienst“.
Auch nicht die Mailingslisten-Archive. (Zumindest von keiner mir bekannten Liste)

Sprich: Die „internen Dienste“ sind eine Fata-Morgana.
Das könnte man ändern. Das sehe ich aber nicht.
Was ich sehe, sind Leute, denen ich von Freifunk erzähle und die Freifunk schon kennen
„Freifunk, das sind doch diese APs, bei denen meistens nach einem Warten ‚unzureichende Connectivität‘ gemeldet wird“
Mag sein, dass die das nur 2-3 Mal erlebt haben. Aber so einen Ruf wird man nicht so schnell wieder los.
Fragt mal Leute, was sie von VoIP-Anschlüssen bei der Telekom halten.

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Ich habe Respekt vor eurer Arbeit, diese Netze aufzubauen und zu betreiben. Allerdings ist das für mich noch lange kein Freifunk. Vielleicht solltet ihr euch nochmal intensiv mit der Geschichte und der Vision von Freifunk auseinandersetzen.

Mich stört vor allem die Internetzentriertheit, und euer Versuch, Ausfälle zu kaschieren macht ein schönes 2-Klassen-Netz auf. Ich kann dazu nicht Freifunk sagen.
Die Dummen haben Pech und gucken in die Röhre, die Wissenden können es weiter nutzen.

Es steht auch nirgends, dass man ALLE Menschen erreichen muss. Die Idee ist, sich in seiner Nachbarschaft zu vernetzen - nicht nur technisch, auch sozial.

Es ist auch einfach nicht wahr, dass man eine Stadt zu 100% vernetzen muss, bevor man interne Dienste baut. Nehmt ein Hausprojekt und teilt mit euren Mitbewohnern eure freien Filme, streamt das Fernsehprogramm von der Satellitenschüssel an die Teilnehmer. Interner Dienst heißt nicht, dass dieser global in allen Freifunknetzen erreichbar sein muss.

die Leute, die nur billig oder kostenlos Internet wollen sind auch nicht die Zielgruppe von Freifunk

Nicht?
Stimmt, es sind Leute, die gemeinschaftlich günstig ins Internet wollen.

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Einigen wir uns darauf, dass wir wohl auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Ich denke es macht keinen Sinn, zu versuchen sich gegenseitig zu überzeugen.

Ich möchte mich jedoch dagegen wehren, deine Vision von Freifunk als allgemeingülltig stehen zu lassen. Das ist deine Meinung, genau wie ich meine habe, mehr aber auch nicht. Denn auch dafür steht das „Frei“ in Freifunk.

Außerdem haben wir uns sehr wohl mit der Geschichte auseinander gesetzt. Aber es ist nun einmal so, dass man selbst mit den selben Informationen manchmal zu unterschiedlichen Meinungen kommt :smile:

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Von was für Problemen sprecht ihr eigentlich immer? Wenn kein Router/Gateway mitgeteilt wird verwenden die Endgeräte das Netzwerk doch nur Lokal, fürs Internet wird halt eine andere Verbindung, falls verfügbar, benutzt.

So ist es zumindest bei Apple, wenn es bei anderen Betruebssystemen nicht richtig funktioniert erstellt halt einen Ticket beim Hersteller.

Es auf die Endgeräte zu schieben und das ganze als WORKSFORME/NOTABUG abzuschließen ist aber auch nicht gerade die tollste Lösung…

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Solche Erfahrungen habe ich persönlich leider auch schon gemacht.

Es wird nichts kaschiert. Eine andere SSID sagt sogar ganz offen „hier gibt es eigentlich Freifunk, aber gerade gibt es ein technisches Problem“. Evtl. sogar per Splash über HTTP/HTML. Das nennt man offene Informationspolitik.

Richtig, macht Android genauso. Trotzdem bleibt der fade Beigeschmack, dass es eben nicht funktioniert. Und ohne den Benutzer zu informieren ist das unprofessionell.

Ich wäre dafür, dass es das als Paket gibt und jede Community das selbst entscheiden kann.

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Wie wäre es auf den Knoten 802.11u einzubauen? Das ist ein Standard mit dem ein AP dem Client Metainformationen mitteilen kann bevor dieser sich überhaupt mit dem Netz verbindet. Darunter sind z.B.:

  • ob es Internet gibt
  • ob es kostenlos ist
  • optional ein Link zu einer Splashpage (ohne in den Datenverkehr eingreifen zu müssen)

Aktuell implementiert anscheinend nur Apple 11u. Vielleicht könnten wir mal anfangen Support dafür in den Networkmanager und damit diverse Linuxdistributionen einzubauen?

Wir sollten, finde ich, bei Freifunk elegante, verlässliche Lösungen erarbeiten anstatt die Firmwares mit Skripten voller zweifelhaften Metriken für Sonderfälle auszustatten. Letzteres sind dann in zwei Jahren Altlasten, die kaum einer mehr warten möchte; und dann tendiert man dazu mal wieder „alles neu“ machen zu müssen.

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Ich habe jetzt ziemlich viel vom Thread gelesen und ich kann beide „Aspekte“ verstehen. Der Diskussion habe ich nichts hinzuzufügen.

Vielleicht kann ich eine weniger drastische technische Lösung anbieten:
Sofern kein Internet Uplink vorhanden ist, wie wäre es wenn der Knoten eine Seite rauswirft auf der darauf hingewiesen wird, die Situation erklärt wird und evtl. einfach dazu eingeladen wird mitzuhelfen.
Das Vehikel dazu wäre wohl DNS, da kommt der ganze Rattenschwanz pro/contra DSN Hijacking zum tragen. Das würde dann alle ausser den FF TLDs betreffen. Ja, ist nicht wirklich schön.
Aber es „zerstört“ nicht direkt Freifunk (via SSID Wechsel) und erlaubt es andererseits die Erwartungshaltungen der Nutzer zu justieren.

Dein E-Mail Client, Facebook, Whatsapp, Google Maps, Twitter sind nur leider nicht dazu in der Lage eine Statusseite auszuwerfen. Ergo bekommt die „Zielgruppe“ davon nie was zu sehen und die Technokraten regen sich übers DNS Hijacking auf.

Ich würde mich sehr freuen wenn wir diese Diskussion auf dem Freifunktag persönlich (weiter) führen können!

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Das sieht für mich bisher nach der elegantesten Lösung aus. Ich wäre dafür mal in der Richtung Nachforschungen anzustellen.

Find ich super +1

Super. Dann muss sich jetzt nur noch wer finden, der es macht. Gibt’s freiwillige?