H-Kennzeichen oder "Museumsbetrieb" für 4/32?

Bin noch relativ neu beim Freifunk und lese mich gerade in 4/32 ein.
Dabei haben mich folgende beiden Threads auf eine (vielleicht dumme?) Idee gebracht:

Fakt ist: Stand heute funktionieren die 4/32-er Geräte und machen bei uns im Saarland über 50% des Netzes aus. Jetzt spinne ich den Gedanken mal in die Zukunft weiter.
Neue gluon-version bedingen u.U. neue Server-Software, ok. Was, wenn wir dann das Netz segmentieren und ein neues Segment für neue gluons aufbauen? Mit dem autoupdate kann man die geeigneten Geräte ja „rüberhängen“.
Die alten lassen wir dann mit den alten Servern einfach weiterlaufen. Never touch a running System.
Um die Sicherheitsproblematik abzumildern könnte man dieses „alte-Netz-Segment“ dann kapseln; wollte nicht von Käfigen und Zoo reden, deshalb „Museumsbetrieb“.

Die Idee ist ähnlich wie ein lokales IPv4 hinter einem IPv6 Router.
Alles was zukünftig neu hinzukäme ginge im alten Segment einfach nicht. Aber die alte Hardware könnte „ungestört“ vor sich hinköcheln und eben entsprechend durch FW usw. abgeschirmt sein.

So bisschen wie: keine Mopeds auf der Autobahn. Oder hier: kein H-Kennzeichen auf der Autobahn.
Natürlich muss man dann schauen dass neu nicht mit alt meshed usw. Man könnte dann auch überlegen die SSID zu ändern, aber das sind dann schon Diskussionen rund um Mittel zum Zweck.

Kann sowas im Prinzip überhaupt funktionieren oder ist das völlig abwegig?
Was haltet Ihr davon?

Und was bleibt dann von „Freifunk“ über wenn du einen Bereich abkapselst und diesen dann noch inkompatibel mit den neuen Geräten machst?

Es ist ja so, das sich die Leute auch heute noch die 4/32 Geräte kaufen. Wenn man nun ein altes Netz weiter betreibt wird dieses wohl auch weiter wachsen. Aber ohne irgendwann einen Cut zu machen wird man wohl nicht mittelfristig von den alten Geräten wegkommen. Und das neue Netz wird nur sehr, sehr langsam wachsen.
Ich schaue jedenfalls sehr gespannt in die Richtung von denjenigen die vorangehen und als erstes die Unterstützung für 4/32 beenden (und wie sich dort beispielsweise die Routerzahlen entwickeln).

Und was bleibt dann von „Freifunk“ über wenn du einen Bereich abkapselst und diesen dann noch inkompatibel mit den neuen Geräten machst?

Den Einwand verstehe ich nicht: Wenn ich heute ein Gerät bei uns ins ffsaar hänge, dann bin ich auch (in)kompatibel mit anderen FF-Communities. Ich stelle einfach noch eine „Community“ dazu. :man_shrugging:

Vgl. Community-Auswahl oben links: Freifunk Dreiländereck - loading...

Ich schaue jedenfalls sehr gespannt in die Richtung von denjenigen die vorangehen und als erstes die Unterstützung für 4/32 beenden (und wie sich dort beispielsweise die Routerzahlen entwickeln).

Ich spreche davon die jetzige Umgebung einfach „geradeaus laufen“ zu lassen. Da wird nichts „beendet“, sondern für neue Versionen einen neue Umgebung erschaffen. D.h. die neue Umgebung wird die alten nie kennen und die alte Umgebung wird die neuen nie kennenlernen. Wie zwei Segmente im großen WWW. Miteinander Kommunizieren wird man doch trotzdem können, nur kann man das eben kontrollieren und ggfs an der Stelle die Sicherheit gewährleisten indem man Angriffe auf alte Lücken dort blockiert. :thinking:

Also was du vorschlägst ist leicht anders, als das was ich erst dachte, trotzdem denke ich aktuell nicht das es gut funktionieren würde oder eine gute Idee wäre.

Ein Problem ist, das es schwierig sein dürfte ist es den Knotenbetreibern zu vermitteln, warum Router A nicht mit Router B sprechen will und welcher Router jetzt welcher Generation zugehörig ist.

Und wie entscheidet man welche Router ein Update auf „v2“ bekommen? Wenn da ein einzelner Router ohne Uplink in einem Mesh aus lauter 4/32 sitzt macht es ja wohl keinen Sinn diesen auf v2 umzuziehen? Aber diesen auf „v1“ zu lassen ist jetzt auch „Verschwendung“.

Ein wesentlicher Unterschied ist aber, dass das was du vorschlägst zwei „Communities“ auf der gleichen Fläche sind.

Und auch ein Netz im „Museumsbetrieb“ erfordert eben Wartung, das Schließen von Sicherheitslücken, … Ich bin mir auch einfach nicht sicher ob die Admins in den Freifunk Communities dies leisten wollen (abgesehen von den organisatorischen Fragen oben).

Irgendwann ist man auch einfach in der Verantwortung etwas unsicheres abzuschalten, zu beenden, …

Ich weiß nicht wann, aber der Tag an dem die 4/32 abgeschaltet werden wird kommen. Da bin ich mir sehr sicher. Ob man vorher zum Beispiel Umlötaktionen veranstaltet und so den Verlust von Hardware verringert oder was auch immer weiß ich nicht und kommt auch viel auf die lokalen Begebenheiten vor Ort an. Und da muss man sich auch überlegen wie man Software Unterstützung für die Router bekommt. Ein Problem ist ja das in OpenWRT die Unterstützung von 4/32 endet. Und auch wenn man Router umlötet sind diese Targets in OpenWRT eben nicht drin und bedürfen ggf. Unterstützung bzw. Patches für OpenWRT.

Wie sehr man das Ende von 4/32 herauszögern möchte und kann weiß ich nicht. Etwas mag es gehen, aber irgendwann wird Schluss sein müssen.

Was uns im Kreis GT angeht, nehmen wir die 4/32-Gurken bis Gluon 2018.2 mit, danach wird in der Richtung nichts mehr gebaut. Es wird keine getrennte Infrastruktur geben (dann wäre es ja kein Netz mehr, zudem wäre eine getrennte SSID notwendig) — wenn Änderungen am Netz notwendig werden, werden 4/32er mangels Firmware-Update auf der Strecke bleiben, das ist dann eben so. (Darauf hingewiesen haben wir erstmals vor 1,25 Jahren — mehr als genug Zeit, zu reagieren.)