Jaja, ich weiß Kein erquickliches Thema, hatten wir schon und es gab auch viel - sehr viel - verdrießliches dazu zu lesen. Die einen meinten, es wäre doch nicht schlimm, den Hotspot abzuschalten und die anderen konnten nicht verstehen, dass ihre Leistung nun gerade kontraproduktiv sei und beendet werden müsste. So kloppte man sich über gefühlte 800 Seiten und die „Lösung“ des Problems war dann, den betreffenden Thread hier zu schließen. Ja nee, ick freu ma!
Blöderweise besteht das Problem aber frech weiter!
Zwar bin ich noch kein Freifunker, sondern bisher nur Betreiber eines privaten Hotspots auf dem Dorf (mit Option auf Freifunk-Mitgliedschaft), aber das ändert ja nichts daran, dass hier genau dieselben Probleme auftreten, die nun dringend einer Lösung bedürfen. Ich zähle mal auf, man wird sie wiedererkennen:
- Hier stehen zu 100%(!) einzelne Schwarze oder Grüppchen von Schwarzen bis zu fünf Personen, vermutlich aus dem Wohnheim des Nachbarortes, zum surfen und telefonieren. Wenn ich den Hotspot nicht abstelle, wird bisweilen selbst noch nach 0 Uhr vernehmbar telefoniert. „Weiße“ Benutzer habe ich hier noch nicht gesehen. (mich persönlich stören die Schwarzen nicht, aber auffallend ist es schon, denn sonst sieht man hier nie Schwarze)
Man hätte es natürlich vorher wissen können…
- Es gibt auf der anderen Straßenseite einen Ort auf dem Gelände des Nachbarn, der von einem großen Baum licht- und regenmindernd „überdacht“ wird und dort bietet gleichzeitig eine knapp hüfthohe Ziegelmauer nahezu Bequemlichkeit, weil man sich perfekt draufsetzen kann. Sehr günstig für lange Telefon- und Surf-Sessions.
Man hätte es natürlich vorher wissen können…
- Die Besucher nehmen nicht etwa Müll mit, den sie hier auf der Straße liegend vorfinden, sondern lassen - wen wunderts? - eher Müll zurück.
Man hätte es natürlich vorher wissen können…
- Nach einigen Stunden Aufenthalt drückt bisweilen die Blase und der Urin will dann auch irgendwo hin.
Fast hätte ich geschrieben, dass man es natürlich auch vorher…
Und so kam was kommen musste: Die Nachbarn sind weder über den Lärm begeistert, noch über die neuen dunkelhäutigen Besucher, die sich hier regelmäßig tummeln. Gestern hat mich dann einer von ihnen (also den Nachbarn) aufgesucht und die schlechte Nachricht überbracht, dass das so nicht ginge: Sie wollten auch mal wieder schlafen. Tja. Und nun bin ich der Blöde, der ein Problem hat.
Ich hab’s erstmal so „gelöst“, dass ich den Hotspot zwischen 22 und 6 Uhr abgeschaltet habe. Die von mir verwendete Fritzbox lässt das ja bequem zu. Aber das ist natürlich eine sehr unbefriedigende „Lösung“. Und seit dem sinniere ich über die eigentlichen Problem-Ursachen und wie sie zu beseitigen wären.
Aber was sind die eigentlichen Ursachen?
Das dürfte wohl die Ballung der Nutzung hier vor Ort sein! Nicht 100m weiter links und nicht 100m weiter rechts, sondern ausschließlich hier. Und das, obwohl man weltweit sehr bequem über GSM telefonieren kann, ohne dass das je einen groß gestört hätte. Aber das kostet viel Geld und ist deswegen gegenüber der WLAN-Skype-Telefonie unattraktiv.
Kann es sein, dass diese Grasswurzel-Bewegung nicht so funktioniert wie gedacht? Also die Ansiedlung einzelner winziger Funk-Hotspots, die dann im wahrsten Sinne des Wortes zu „Hot-Spots“ der Nutzung werden, mit all den vorhersehbaren Problemen, die aus der Überlastung der zu geringen Infrastruktur resultieren? Braucht es also zwingend die Fläche der Netzabdeckung, um solche Folgen wie hier beschrieben zu verhindern, damit sich die Lasten verteilen?
Sollte das wirklich so sein, wäre es sicher geboten, dass man ab sofort deutlich größere Funkzellen aufbaut von mehreren hundert Metern Größe. Was aber die Gruppenbildung wohl auch nicht signifikant mindern würde, denn die stehen auch dann vorhersehbar wieder zusammen und fallen so merklich - und manchmal unangenehm - auf.
Jedenfalls halte ich es für geboten, sich der Lösung dieser Probleme zu widmen, sonst ist Freifunk bis auf einzelne Inseln der Seligen schlicht tot. Dass es dabei weder Beschimpfung noch Trolle braucht, dürfte klar sein.
Grüße, Tom