Lizenzbedingungen der GNU GPL

Ich würde sagen, mindestens 3 Jahre lang nachdem die entsprechende Firmware offline genommen wurde. Wenn der örtliche Hackspace unbedingt Router mit veralteter Firmware verteilen will (was aus technischen Gründen teilweise eine sehr schlechte Idee ist), kann dieser natürlich darum bitten, dass die Quelltexte länger online bleiben. Wobei die Pflicht zur Sourcecode-Bereithaltung hier natürlich bei dem Hackspace liegt.

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Auf dem WCW (Wireless Community Weekend) hatten wir Besuch von Paulina von der FSFE (Free Software Foundation Europe) und auch so sind ja die Kontakte zu der Organisation nicht schlecht.

Wenn es euch wirklich unter den Nägeln drückt, dann schreibt die doch kurz an, was sie davon halten. Das dürfte das unkomplizierteste sein. Ich gehe nicht davon aus, dass wir damit schlafende Hunde wecken.

AFAIK klagt nicht einmal die SFC direkt gegen Firmen, sondern versucht sich erstmal ohne rechtliche Drohungen gütlich zu einigen.

Falls jemand eine Best Practice und Minimalanforderungen hat (bin in der Zwischenzeit davon überzeugt worden, dass das Firmwareimage insgesamt nicht GPL ist, daher theoretisch nur ein Teil des Source wirklich vorgehalten werden muss) würde ich mich freuen, wenn davon berichtet wird.

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Abgesehen von der „juristischen Schiene“ (also den Autorenrechten der Programmierenden) könnte man auch überlegen, was effektiv wäre.

Und da denke ich, dass man mit x Firmware-Source-Tarballs mit Vorhaltung auf x Jahre weniger erreicht als damit, wenn man einen Freifunk-Aufkleber anbringen würde systematisch bei „Verteil-Routern“ bei denen explizit drauf stünde irgendwas a la
„Dieses Gerät funktioniert dank freier Software: Linux, Openwrt und … Mehr Infos unter“
und dann eine passende Landingpage bei der fsf.

Man kann darüber diskutieren, ob die 4-clause BSD license (mit „Werbepflicht“) oder die GNU GPL v2 die freie Software weiterbringen, ich halte das aber in diesem Thread für OT. Wir benutzen nunmal Software, die der GPL v2 unterliegt und wer sichergehen möchte, das Nutzungsrecht an der betreffenden Software (Linux, Gluon etc.) nicht zu verlieren, kann dies z.B. machen, in den er/sie sich an diese Lizenz hält. Wer Lust hat, kann auch auf Risiko spielen, aber dazu würde ich niemandem raten. Und natürlich kann man trotzdem nett auf die zugrundeliegende Software hinweisen.

Ich verstehe die GPL und die GFDL nach wie vor als eine von Juristen in Form gegossenen Willen, dafür zu sorgen, dass es nicht legal sein soll, dass ich Firmen die OpenSource-Entwicklungen unter den Nagel zu reissen (egal ob nun durch Unterschlagung der Credits, oder durch mangelnden Rücktransport der Weiterentwicklungen) .
Mir ist klar, dass alle Contributors juristisch einen Anspruch auf eine wortwörtliche Umsetzung der Lizenz haben.

Trotdem halte ich es für ziemlich sinnarm, monströse Tarballs „auf ewig“ vorzuhalten, die kein Neuling oder Laie jemals benutzen wird. Und auch niemand, der mit dem Code arbeiten wollen wollte.
Solange Buildscripte, Configdateien und Sources aus öffentlichen Repositories kommen und im Rahmen von Freifunk wirklich mit hoher bis höchster Redundanz im Netz liegen, sehe ich zumindest aus Perspektive der Intention der Linzenzen nicht, dass die Ziele nicht auch vollständig anders erreicht worden wären. (Bis auf den „pain in the *ss-factor“ für leute, die nightly builds oder anders häufig aktualiserte testing-versionen online anbieten.)

Oder umgekehrt: Wenn ich mal davon ausgehe, dass TP-Link sich lizenzkonform verhält durch die GPL-Abdrucke und die die Tarballs auf den beiliegenden CDs bei den Routern:
Ich unterstelle, dass eine Mehrheit der Nutzenden trotzdem nicht weiss, dass in der Kiste mit Stock-FW ein Linux dreht, dass da iptables ihren dienst verrichten und dass es auch deutlch benutzbarere Versionen von OpenWRT gibt…

Ich würde mir z.B. einen deutlicheren Hinweis auf die GPL plus einen Link zu den Hintergründen auf Router-WebUIs wünschen. Für Gluon wäre es einfach, dort mit gutem Beispiel voranzugehen.

Aber um auf die Frage zurückzukommen: Solange bis eine direkte Aufforderung berechtigter Personen hier aufschlagen, werde ich mich darauf beschränken, die Buildscripte öffenlich zu halten und ausschließlich aus öffentlichen Repositories zu bauen.

Eine selbstverständlich völlig unverbindliche Einschätzung von VertreterInnen in der Sache würde ich trotzdem befürworten.

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