Loadbalancing zwischen Nachbarknoten?

Hallo zusammen,

ich bin neu hier, daher bitte ich um etwas Nachsicht, falls die Frage schon öfter beantwortet wurde. Ich habe leider bisher keine Antwort gefunden. Wenn ich und mein Nachbar jeweils einen Knoten mit Internetzugang betreiben und sich diese über Wlan miteinander verbinden, worüber gehen dann die Clients ins Internet? Ausschließlich über den Tunnel der jeweiligen Node, oder wird das über die Knoten verteilt? Falls letzteres, nach welchen Kriterien?

hier solltest du eigentlich alle Antworten finden:

I.d.R. wird batman-adv als Routingprotokoll benutzt, wenn du danach suchst, wirst du einiges finden.

Danke für den Link. Da kann ich ja froh sein, Informatik studiert zu haben. Nicht falsch verstehen: ich werde mir das sicher zu Gemüte führen, aber gibt es das auch in kurz und knackig und für den Ottonormalbürger verständlich?

Batman priorisiert nach Leitungsqualität, Messkriterium Paketverlust. Ein Loadbalancing im Sinne von „dort gibt es besseren Upload“ gibt es leider nicht.

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Die Clients gehen in dem Fall über die Node wo sie verbunden sind, es wird quasi immer der kürzeste Weg gewählt. Load Balancing findet nicht statt, auch wird die Bandbreite nicht größer da man immer nur mit der Node spricht mit der man direkt Verbunden ist.
Im Falle einer dritten Node die keinen eigenen Uplink hat und zu beiden Nodes mit Uplink Verbindung hat, entscheidet die Link Qualität welcher Pfad oder sogar Gateway gewählt wird.

Nachtrag:

In der Regel sollte der Paketverlust auf dem Adhoc / 802.11s Interface (also in der Luft) immer höher sein, als auf der kabelgebundenen VPN Strecke. Allerdings kann man auf den Supernodes die Prioritäten auch verschieben, deshalb kann eine abschließende Antwort nur von den jeweiligen Admins der Supernodes erfolgen.

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Ich würde vermuten, dass ein Ottonormalbürger sich nicht für Routingprotokolle interessiert :smile:

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Vermutlich nicht, aber die Frage ging auch eher in die Richtung, ob ich und mein Nachbar mit der Installation die Bandbreite unserer Internetanbindung quasie zusammenlegen. Eine Fragestellung, die durchaus von allgemeinem Interesse sein dürfte. (Die Antwort ist offenbar nein, wenn ich das richtig verstanden habe). Leider konnte ich mich bei der Formulierung der Frage nicht vollständig von meinem technischen Hintergrund lösen :smiley:

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Hat die Verbindung für uns dann überhaupt einen direkten Nutzen? Funktioniert die Verbindung zumindest als automatisches Backup bei lokalem Ausfall der DSL-Verbindung?

Ja, das ist der Fall :smiley: Dieses Szenario hat mal dafür gesorgt, das in ?Arnsberg? Freifunk noch verfügbar war, obwohl die UnityMedia-Router nicht online waren durch einen Ausfall von UM. Die Geräte, die über andere Provider online waren, stellten dann die Verbindung zur Verfügung :smile:

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[quote=„Skeptiker, post:9, topic:7030, full:true“]
Hat die Verbindung für uns dann überhaupt einen direkten Nutzen?[/quote]

Zwei Freifunk-Router mehr in Deutschland, reicht Dir das nicht? :wink:

Sofern Eure Verbindung denn gut ist und Du über das Freifunk-Netz surfst, solltest Du vom Ausfall einer der Uplinks nichts merken. Bis zum Ablauf der DHCP-Leastime (also der Zeit, für die der DHCP-Server im Freifunk-Netz Dir diese IP „reserviert“ hat), im worst-case: Hälfte derer (ab dann fragen die Clients nämlich nach Verlängerung, und wegen technischer Details kann es sein, daß das Netz Dir einen anderen DHCP-Server zuweist, sodaß Du eine neue IP für Dein Endgerät bekommst), sollten auch Streams oder SSH-Sessions weiter funktionieren.

Beim Surfen dürfte es nur einmal kurz haken, während der Ausfall festgestellt und das Routing angepaßt wird, dann geht’s weiter. Kommt Dein Uplink wieder, geht’s automatisch rückwärts.

Falls Eure Funkverbindung nicht so dolle ist, wirst Du hingegen Verzögerungen (wegen verlorerer Packete) spüren, aber oft ist heute ruckeliges Netz ja besser als keins. Und die Funkstrecke könnt Ihr ja ggf. durch weitere Router „unterwegs“ verbessern …

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Die dort erklärten Optionen sind abgeschaltet, weil instabil, wenn ich das richtig verstanden hab.

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Was du suchst ist wohl eher ein Load Balancer :wink: so einer zum beispiel TL-R470T+ <–leider klappt bei dem nicht so richtig Port Forwarding.Heisst bei mir gehen keine voIP Pakete durch.

Sonnst ne super sache mit den Loadbalancern.Habe zuhause zwei mal DSL 6000 und raus fallen am ende 12000.

Darann lässt sich auch noch sehr gut Freifunk betreiben :smile:

(Normale Load-Balancer sind aber nicht Bandbreiten addierend, dafür muss man schon zum Bonding greifen)

Ein paar Aussagen hier halte ich für nicht ganz korrekt. Batman priorisiert zunächst nach Anzahl der Sprünge (Hops) und dann erst nach Leitungsqualität.

Ich kann dir ein persönliches Beispiel aus Münster geben: Wir hatten einen Standort wo 100 Leute über eine völlig überlastete 16 Mbit/s-Leitung ins Internet gingen. Und eine zweite Leitung aus dem Nachbarhaus war per Mesh angeschaltet.

Trotzdem ging 100% des Verkehrs an allen Knoten (trotz gleicher Hopanzahl) über dasselbe VPN. Kurz: Batman ist da einfach dämlich.

Grüße
MPW

Das muss irgendwie eine Formel sein, in der Paketverlust und Hop-Anzahl als Variablen eingehen um die Metrik zu errechnen, wenn man sich die dramatisch hohen Zahlen ansieht, die als hop penalty notwendig sind, um zuverlässig Traffic lokal zu halten…könnte man nachlesen, bin nur gerade wenig motiviert :smiley:

BATMAN kennt doch die Hopanzahl gar nicht. BATMAN kennt nur seinen nächsten Nachbarn und welche OGM er von dort Empfangen hat, wenn ich mich nicht irre. Mit der distributet Hashtable der MAC Adressen weiß BATMAN dann zu welchem Nachbarn er welches Paket senden muss aufgrund seine Metrik, nur ermittelt aus der Regelmäßigkeit der eintreffenden OGM Pakete aller Knoten im Netz.

Doch, wenn der ONB sich fragt, ob es Sinn macht, z.B. auf dem Dach eines Flüchtlingsheims einen Router zwecks Loadbalancing zu montieren, zwischen zwei Routern auf verschiedenen Seitens des Hauses, die von verschiedenen Nachbarn über die Straße versorgt werden.

Je nachdem wie das Mesh zwischen den beiden Uplink Knoten aussieht kann das durchaus Sinn machen.

        /--- Uplink 1
Knoten *
        \--- Uplink 2

Hier wird sich der Knoten für einen Entscheiden und eventuell zwischen durch mal switchen, aber niemals gleichmäßig auf beide Uplinks den Traffic verteilen.

Hast du aber eine Wolke zwischen den beiden Uplinks werden Knoten die näher bei dem einen Uplink sind vermutlich ihren Traffic in dessen Richtung weiter leiten und Knoten die näher an dem anderen sind zu diesem den Traffic leiten.

Je nach dem wie sich die Metriken im Netz verteilen. Sprich Clients an den Mesh Knoten werden mal über das eine oder den anderen Uplink verbunden werden.

Es kann also durchaus Sinn machen ein Objekt wie z.B. ein Flüchtlingsheim mit mehreren Uplinks zu versorgen.

Also, auf einer gluon node liefert ein „batctl gw“ erstmal die Antwort, wie die Node die Entscheidung im Endeffekt trifft.

In unserem Fall ist es „batctl gw = 20“, was auch dem default Wert entspricht. Unterschiede kann man dort nachlesen > batctl man page

In unserem Fall steht es also auf „late Switch connection“ mit einer TQ Differenz von 20:

chooses the gateway with the best link
quality but switches to another gateway
as soon as a better one is found which
is at least 20 TQ better than the cur-
rently selected gateway 

Dann gibt die Wiki >> hier << zum Thema OGM noch folgendes her:

  • Received OGM, the following properties are of special interest for the routing decisions:
  • Path TQ: The path TQ towards the originator of the OGM multiplied
    with the best link TQ at the time of reception.
  • Router’s Sequence Number: The sequence number of the last accepted OGM received via the according router.
  • TTL: The TTL of the last accepted OGM received via the according router.