Ich bin zur Zeit dabei, OpenWRT auf die drei Router-Modelle von JCG zu portieren, die Pollin seit einiger Zeit recht günstig anbietet: JHR-N805R (8€), JHR-N825R (13€), JHR-N926R (15€).
Den JHR-N805R gibt es diese Woche sogar reduziert für 5,50.
Und nein, ich stehe in keiner wirtschaftlichen Verbindung zu Pollin.
Ich hoffe, daß ich in ein paar Tagen soweit bin, dem OpenWRT-Team einen Patch zu schicken, der dann hoffentlich auch bald eingepflegt wird.
Alle drei Geräte basieren auf Ralink-Chips (RT3050 und RT3052), die OpenWRT bereits gut unterstützt. Die Hauptarbeit bei der Portierung bestand deshalb neben der Anpassung an das jeweilige Board-Layout in der Analyse des proprietären Firmware-Update-Formats von JCG, damit man komfortabel über das Web-Interface der Original-Firmware auf OpenWRT upgraden kann.
Übrigens handelt es sich bei den Routern nach meiner Einschätzung nicht um Ramschware, sondern um einen größeren Restposten von ordentlich verarbeiteten Geräten, die ursprünglich mal wesentlich teurer waren. Bei AliExpress wird der JHR-N926R zum Teil auch noch für über $100 angeboten. Zur Langzeit-Stabilität kann ich allerdings noch nichts sagen.
Mit der Original-Firmware würde ich diese Router übrigens auf keinen Fall betreiben, denn ich bin bei der Portierung über das eine oder andere Sicherheitsloch gestolpert, z.B. läßt sich aus dem LAN bzw. WLAN die Firmware überschreiben, ohne daß man das Paßwort kennen muß. Der Hersteller hat für die Geräte seit 2012 keine Updates mehr herausgegeben.
Für den JHR-N926R habe ich ein Image, das ich per TFTP flashen kann und das bootet. Es erkennt die Tasten und kann die Einzel-LEDs ansteuern, die Ansteuerung der zweistelligen 7-Segment-Anzeige klappt aber noch nicht.
Für den JHR-N805R habe ich heute ein Image gebaut, das ich aber noch nicht testen konnte, weil ich damit auch gleich das Flashen über das Web-Interface der Original-Firmware testen wollte und es damit noch ein Problem gab. Das habe ich inzwischen hoffentlich gelöst, aber den nächsten Test kann ich erst morgen machen. Für dieses Modell muß ich auch noch herausfinden, an welchen GPIOs die Taster und LEDs hängen.
Mit dem JHR-N825R habe ich außer einem Blick auf die Platine noch nichts gemacht.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob das jetzt nicht zu weit vom Thema wegführt und besser an anderer Stelle fortgesezt werden sollte.
Mit 802.11s habe ich mich bisher nicht befaßt und es war mir auch aus den bisherigen Beiträgen nicht bewußt, daß das ein Kriterium ist. Ob der SoC (RT3050/52) das unterstützt habe ich jetzt auf die Schnelle nicht feststellen können.
Ich hatte nur gesehen, daß weiter oben der JHR-N805R schonmal verlinkt und diskutiert wurde und wollte deshalb informieren, daß für den und seine Geschwister jetzt OpenWRT-Unterstützung in Sicht ist, denn preislich passen sie ja sehr gut zur ursprünglichen Fragestellung.
Hallo Max.
Ich habe bei 5,50€ auch zugeschlagen und 2 der APs gekauft. Freifunk wäre ein Traum.
Hilft dir https://apps.fcc.gov/eas/GetApplicationAttachment.html?id=1739154 weiter, bezüglich der GPIOs?
Ich stehe für Tests gern zur Verfügung und Respekt für deine Arbeit.
An die FCC-Seite komme ich momentan nicht ran („You are not authorized to access this page.“), die hilft aber an der Stelle meist auch nicht weiter, weil die Dokumente dort nicht so weit ins Detail gehen, daß man daraus die GPIO-Belegungen ablesen könnte. Grundsätzlich weiß ich aber, wie ich die GPIOs herausfinden kann, ich habe es ja für das größere Modell auch schon gemacht, nur für den Kleinen bin ich noch nicht dazu gekommen.
Inzwischen habe ich für beide Modelle bootfähige aber noch wenig getestete OpenWrt-Images, die von der Originalfirmware und dem TFTP-Client im U-Boot als Update akzeptiert werden. LuCI läuft aber leider nur auf dem JHR-N825R, weil der JHR-N805R mit 16MB zu wenig RAM hat. Von daher dürfte es mit der Freifunk-Firmware vielleicht auch knapp werden.
Ich will zwar für beide Modelle auch einen RAM-Mod versuchen, das wird aber nur was für geübte SMD-Löter sein. Außerdem kann es sein, daß man dafür ein neues U-Boot bauen muß, was nochmal mehr Arbeit wäre, weil es vom Hersteller natürlich keine Quellen gibt.
Gerade als „Nicht-Wifi-Router“ wird der hier eine gute Figur machen.
also zum Trennen von Batman-Segmenten und als passiver pPoE-Switch im Selbstbau.
(Ja, wirklich passiv-passiv, weil nicht geschaltet…)
Stimmt, passives PoE ließe sich da wirklich sehr einfach dranlöten und durchschleifen.
Und wenn man die Wifi-Treiber wegläßt, reicht das RAM vielleicht sogar für LuCI.
Aber nachdem ich ja im Grunde nur Low-Level-Unterstützung eingebaut habe (Tool für Factory-Images, Device-Tree, Profile, Makefiles), sollte sich das Ergebnis auch für Gluon verwenden lassen, vorausgesetzt die Ressourcen (4MB Flash, 16MB RAM) reichen aus. Allerdings scheinen alle bisher von Gluon unterstützten Geräte mindestens 32MB RAM und einen Atheros-Chipsatz zu haben.
Den Kühlkörper (oder einen besseren) solltest Du auf jeden Fall wieder draufkleben, der RT3050 wird nämlich ziemlich heiß.
Auf dem letzten Bild sieht man übrigens die fünf Widerstände ganz gut (R21…R24, R27), an die man dünne Drähtchen löten muß, um das Gerät per JTAG zu reanimieren, falls man sich den Bootloader zerschossen hat.