Das hängt davon ab, wie Du Freifunk definierst
Ich kenne halt noch die Umsetzung mit WRT54G und Laptop im Ad-Hoc-Modus, um teilzunehmen — das war nerdig, mehr aber auch nicht
Für mich ist Freifunk nur dann sinnvoll, wenn technische wie nutzerspezifische Parameter eingehalten werden: Eine SSID für einen (Groß-) Raum, d. h. Orts-, Stadt- oder auch Kreisgebiet (weil niemand drölfzig SSIDs abspeichert); Abbildung der sich daraus ergebenden Implikationen im Netz hinter der SSID (ob das nun über physischen oder simuliertern Layer 2 oder einen gut getricksten Layer 3 funktioniert, ist mir relativ egal; und bei hinreichender räumlicher Entfernung, wo also kein Roaming realistisch stattfindet, sind auch disjunkte Netze ok).
Das impliziert dann auch, daß eine lokale Ausleitung über hier DTAG, dort Vodafone, dahinten dann 1&1, nicht funktionieren kann; ich sehe jedenfalls nicht, wie das ohne negative Effekte sinnvoll für IPv4 und IPv6 umgesetzt werden könnte.
Kurzum: ich will pragmatischen, fluffig-funktionalen Freifunk — bauen wie nutzen.
Dem ist so, und der Schuh drückt bei mehreren Communities. Und die Zeiten ändern sich, mein »vielleicht ist einfach Klimaretten heute auch cooler als öffentliches WLAN« meine ich bitter ernst. Und auch »es sind ›ausreichend‹ GB plus Anmeldehotspots verbreiteter als damals«; vor drei, vier Jahren war noch gut ein Drittel des Monats über, wenn mein »Highspeedinklusivvolumen« meiner »Flatrate« schon am Ende war. Das geschieht bei mir mittlerweile nicht einmal im Urlaub mehr, da das Inklusivvolumen bei gleichem Preis gestiegen ist und an vielen Orten einfach ›freies‹ WLAN existiert, wenn auch überwiegend in der nervigen, für nomadische Nutzung untauglichen, Wegklickvariante. IMHO, YMMV.
Und für etwas, was man gefühlt nicht braucht, sind Mitmenschen schwer zu überzeugen, ihre Freizeit zu opfern.
Das habe ich ja in den letzten zwei Jahren auch in entsprechenden Threads wiederholt angesprochen und erprobe das gerade auf verschiedenen Ebenen. Allein, das ist viel schwerer umgesetzt, als der Gedanke ausgesprochen.
Und wie der heutige Tag gezeigt hat, schützt auch eine gemeinsame Deploymentbasis nicht vor komischen Überraschungen …
»Bau’ mir mal das Münsteraner Ansible in Salt um und füge diese Features hinzu« — alleine für die Definition von »diese« sehe ich mehrere Stunden Diskussion, und dann hat man vielleicht ein Pflichtenheft. Wer aber sucht dann Dienstleister aus, gesetzt den Fall, Softwareentwicklung fällt unter die satzungsgemäßen Ziele aller beteiligten Vereine (die zudem zum Teil erst noch zu gründen wären)?
Warum muß es einen gemeinsamen öffentlichen Auftritt geben? Die Einigung auf »gemeinsame technische Grundkonzepte« ist aus meiner Sicht derzeit »Gluon«, aus der Wahl, dies als Firmwarebasis zu nehmen, ergeben sich ein paar weitere technische Vorgaben, die z. B. hier im »nördlichen mittleren Westen« durch Münsters Ansible-Rollen im »Backend« berücksichtigt werden. Ein paar Dinge mögen aber auch communityspezifisch bleiben, weil die Ansätze und Befindlichkeiten halt auch unterschiedlich sind. Und das ist auch gut so. IMHO.
Edit, bevor wieder der Hinweis auf FFF kommt Ja, das Setup in Franken finde ich interessant, aber es ist unter den deutschen Communities halt doch eher die Ausnahme; Westdeutschland ist überwiegend Gluon-Land, mir bekannte Ausnahmen sind Bielefeld und Franken …