Verbietet mein DSL Provider Freifunk?

Interessant bei diesen Diskussionen finde ich immer, dass dann die Sache mit der Überlassung an Dritte angeführt wird.
Es sind sich aber wohl die wenigsten der Diskutierenden Personen darüber im Klaren dass das im Zweifel auch alle anderen Familienmitglieder oder Mitbewohner genauso trifft. Weil aus sicht des Dienstanbieters sind alle nicht Vertragspartner ja dritte :wink:

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Solange mir niemand bestätigte Fälle bringt, wo jemand durch „Überlassung an Dritte“ echte Probleme bekommen hätte mit seinem Anbieter, solang betrachte ich das als Luftdiskussion.
(Ich meine Freifunke, WG, Familien, Nachbarn. Nicht Callshops oder echte Gewerbetreibende.)

So ist es und der Worstcase Kündigung durch $provider.

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Da bin ich ja froh das ich Funk hab und mein Provider nicht aufgeführt ist.

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Spannend in dem Kontext ist der Artikel:
2014_12_10_SAZ_Freifunker.pdf (179.7 KB)
Erschienen im Soester Anzeiger. Eine so undifferenziert Berichterstattung schadet der Entwicklung.
In dem Artikel wird der Begriff der anonymität meiner Ansicht nach negativ gewertet.
Als Provider müssten wir allerdings den Datenschutz verletzten und Daten erheben die wir nicht speichern dürften um diese Anonymität aufzuheben. Das ist in dem Artikel z.B. garnicht zur Geltung gekommen.

Klar ist der Bericht erkennbar tendenziös. Leider munitioniert ein Freifunker, der in einem Lokalblättchen anonym bleiben will, das alles (un)freiwillig.

Solange es bei gefühlt „Deutschlandweit mindestens 10.000 Freifunkern“ nicht einen gibt, der von einer Providerkündigung „wegen Freifunk“ berichten kann (egal wie nachvollziehbar/glaubhaft oder nicht):

Ich mache mir keinen Kopf darum. Das Risiko, dass ausgerechnet ich der erste bin, den es trifft (und ich mir tatsächlich einen neuen Vertrag suchen müsste, ganz ohne Restlaufzeit): Gering.

Meinen persönlichen Gefühl nach, vermeiden die Provider alles nur Mögliche, um Forums-Gerüchte zu vermeiden in der Richtung „Du musst nur x und y machen, z.B. ‚Freifunk‘, schon kommst Du aus einem 24-Monats-Vertrag heraus“.
(Mir kommen da Assoziationen von „Teufel“ und „Weihwasser“. <g> )

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Sehe das wie @adorfer - die meisten wären doch froh, wenn sie fix aus ihren Knebelverträgen rauskämen. Besonders für E-Plus hätte ich gerne so einen Kniff. :wink:

Und dann kriegt man beim anderen Provider auch noch die Neukundenprämien. Wie furchtbar :smiley:

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Das wird ja immer schlimmer mit dem was man zu erwarten hat. Meint ihr es ist besser wenn ich jetzt die 3 Router die ich ans Internet angeschlossen habe abschalte?

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Wenn du 100% sicher gehen willst: Ja :smiley:

Ansonsten eher nicht. Selbst wenn ein Provider das mit dem Freifunk rausfindet, und unbedingt will, dass das aufhört, dann wirst du sicherlich erst einmal Post bekommen, dass du das einzustellen hast. Dann kannst du die Dinger immer noch abklemmen. (Und danach gegebenenfalls direkt ne Klage wegen Datenschutzverletzungen einreichen, weil mir nicht klar ist, wie man das datenschutzverträglich rauskriegen sollte)

Einen Kunden zu verlieren ist halt für die einfach auf Dauer viel zu teuer… Und selbst wenn, ist die schlimmste Konsequenz halt die fristlose Kündigung. Gehst du halt woanders hin.

Man könnte natürlich theroretisch überlegen, ob der Provider Schadensersatzforderungen stellt, aber wie soll man den entstandenen „Schaden“ denn berechnen? Für den Cafebesitzer in der Stadt stellt sich die Frage nicht wirklich. Die Leute sind alle offensichtlich nicht zu Hause, und würden mobile Daten nutzen. Dann müsste man ja argumentieren, dass die Leute genau wegen deinem Freifunkknoten nen billigeren Vertrag mit weniger Traffic nehmen können. Das halte ich so aus eigener Erfahrung der aktuellen Abdeckung irgendwie für ziemlich weit dahergeholt.
Für den Heimanwender ist das natürlich wieder was anderes, aber selbst wenn einer deiner Nachbarn sein Internet abbestellt um durch deine Freifunkleitung versorgt zu werden, stellt sich die Frage, ob der vorher überhaupt beim selben Anbieter war wie du, und ob der Freifunkknoten dafür überhaupt Ausschlag gebend war (vielleicht wollte der Nachbar auch einfach gar kein Internet mehr?)

Und das sage ich jetzt so als Laie. Ich denke, ein Anwalt kann dir mit den entsprechenden Paragraphen bewaffnet da noch viel besser die Argumentation sturmreif schießen… Und das ist zwar nicht das Thema Störerhaftung, aber da stellt dir der Verein doch sicher auch einen Juristen zur Verfügung. Geht schließlich in diesem extrem hypothetischen Fall dann um die Existenz.

Viel interessanter finde ich dann woher der Provider weiß das da Freifunk läuft ohne in den Datenverkehr zu schauen.

Mal schauen ob ich wegen 700 GB im Monat mal Post bekomme.

Ich vermute, dass es vorher eine völlig absonderliche, und vom Provider grundweg abgestrittene Portbremse geben wird, die den Anschluss „immer wenn man den FF-Router anschaltet“ in Gesamtheit nahezu unnutzbar werden lässt.

Zumindest wäre das deutlich effektiver…
Aber eigentlich möchte ich hier niemanden auf blöde Ideen bringen.

Ich bin an einem der Anschlüsse jetzt bei 1,5TB/Monat. Aber bislang alles ruhig…

Moment mal! Bei der Telekom gibts doch WLAN to go. Da stell ich ja auch wem anders meinen Anschluss bereit…
Oh man…

Nein die Telekom stellt deinen Anschluss jemand anderem bereit.

Du spendest nur den Strom dafür der Telekom.

Im Gegenzug darst du aber die anderen Telekom Hotspots nutzen.

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Alles Definitionssache. Ich stelle meinen Anschluss doch direkt garnicht zur Verfügung.
Ich nutze ihn doch lediglich, um eine Verbindung zu den Servern von Freifunk aufzubauen, damit die ihren Anschluss über meine Hardware zur Verfügung stellen können.

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Gestern kam die Diskussion auch bei uns auf, meine schnell „eingehakte“ Stellungnahme dazu:

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
Hallo S.,

also das mit den AGB stimmt, teilweise stehen solche Sachen auch in
meiner Telekom AGB.

Meine persönlichen Standpunkte dazu (ist natürlich kein juristischer) sind:

Möglichkeit

  1. Wenn du deinen eigene Internetanschluss öffnest, deine
    IP also im Internet erkennbar ist, die Leute also direkt über deinen
    Anschluss surfen, dann „trittst du als Internetanbieter auf“ und bietest
    „Telekommunikationsdienste“ an. Das würdest du z.B. auch machen, wenn du
    anderen dein WLAN Passwort gibst.

  2. Möglichkeit. So wie es Freifunk ja macht. Der Router verschlüsselt
    den Internetverkehr bis zum Freifunkserver, im Internet ist nur die IP
    des Servers zu sehen, aber nicht deines privaten Internetanschlusses zu
    finden. In diesem Fall ist der Serverbetreiber der Freifunk-Provider,
    die AGB zeith hier nicht mehr. D.h. der verschlüsselte Internetverkehr
    ist für deinen Provider (und auch zu deinem Schutz) nur als
    verschlüsselter Internetverkehr sichtbar, er muss davon ausgehen, dass
    es dein „Internetverkehr“ ist.

Der Provider hat nun die Möglichkeit/Fähigkeit:

„Deinen“ verschlüsselt Internetverkehr zu entschlüsseln,
Deep Paket Inspection, deinen Freifunk Router versuchen zu knacken. Das
steht aber in Deutschland mehrfach unter Strafe.
§ 202a StGB - Ausspähen von Daten - dejure.org und folgende §…

Wenn das die Telekom z.B. bei mir machen würde, würde ich sie direkt bei
der Polizei anzeigen.

Also ich ziehe für mich die 2. Möglichkeit in Betracht, Freifunk ist
„meinen“ Internetverkehr.
Juristische Klarheit ist das natürlich nicht. Meiner Meinung nach steht
aber das StGB über irgendwelchen AGBs. Und die Telekom ist ein Kabel!

Wie M… schon schrieb, ein Fall ist auch mir nicht bekannt.

Grüße
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Da ich neben Vodafone auch für Telefonica arbeite, ist mir im
Mobilbereich eine solche Agentenabteilung nicht bekannt, schließe aber
da auch nichts aus, aber das kostet alles Zeit und Geld.

Wenn sich jemand mit Freifunk verbindet, weiß er ja nicht, welcher
Provider da für „das Kabel“ verantwortlich ist. Wenn mehrere
Freifunkknoten mit Internet in der Nähe sind oder wären, ist auch
direkt nicht nachvollziehbar, wer gerade der „Internetzugang“ ist, das
ist langfristig unser Ziel.

Das Einzige, was einen bei O2 (ich hatte mit dem Gedanken gespielt
dorthin zu wechseln) auf die Füße fallen könnte, wären die blöden
Drosselungskauseln die die Internetgeschwindigkeit auf DSL 2000 Niveau
reduzieren, die wurde letztes Jahr eingeführt, bei einem alten
Verträge sehe ich da weniger Probleme, es sei denn den Kunden wurden
neue AGBs und Vertragsnamen untergejubelt.

Genau so wenig in den Festnetzklauseln:

. Überlassung an Dritte
6.1 Der Kunde darf Dritten ohne schriftliche Erlaubnis von Telefónica
Germany den Anschluss sowie die zur Verfügung gestellten technischen
Geräte nicht zur ständigen Alleinnutzung oder zur entgeltlichen
Nutzung überlassen.
6.2 Der Kunde ist verpflichtet, auch diejenigen Entgelte zu zahlen,
die durch eine Nutzung der vertraglichen Leistungen durch Dritte
entstanden sind, so-weit nicht der Kunde nachweist, dass ihm die
Inanspruchnahme der Leis-tungen durch den Dritten nicht zugerechnet
werden kann.

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Entgelte entstehen nicht bei einer Flat, „Ständige Alleinnutzung“
findet nicht statt und Entgelte werden nicht verlangt.

Da ich lange im Forum bei O2 unterwegs war, glaube ich auch nicht,
dass man da irgendwas „brauchbares“ Schriftliches zurück kommt.

Wäre schön, wenn wir euch wieder an Bord begrüßen dürften.

Gruß

Am 07.01.2015 um 21:00 schrieb xxx@xxxmail.de:
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen!

Ich habe noch an folgendes Szenario gedacht: Ein Provider könnte
(bei Verdacht) auch selber jemanden losschicken der sich mit
Freifunk verbindet und dann seine z.B. gezogenen Testdownloads mit
dem Datenvolumen über den DSL Anschluss korrelieren…oder?
###########

Ich denke mal, dass es gar nicht so eines Aufwandes betreibt.
Ein FF-Router wird hinsichtlich FastD-Traffic einen Footprint haben, der hinreichend eindeutig ist. Dazu kommen dann noch die DNS-Requests, die ausserhalb des Tunnels stattfinden.
D.h. „wenn“ ein Provider es wirklich darauf anlegen sollte, dann kann er -ähnlich wie bei Nutzung von SIP oder Skype an Mobilfunkanschlüssen wo dieses „nicht erwünscht“ ist- Ports blocken oder ausbremsen (und sich auf dem Helpdesk völlig ahnungslos geben)

So eine Situation sollten wir abwarten.

Da gerade an anderer Stelle von einem Nicht-Freifunker behauptet wurde, die Provider würden relativ schnell kündigen, würde mich mal interessieren, ob da jetzt überhaupt schonmal Fälle bekannt geworden sind, wo ein Provider dem Anschlussinhaber (DSL, Kabel, o.ä.) gekündigt hat wegen Freifunk? Wisst Ihr da was?

Bei Privatkunden-Verträgen ist mir nichts bekannt in dieser Richtung.
Weder bei den EuroDocsis-Anbietern UM und VKD, noch bei den xDSL-Anbietern.

Die bekannten Fälle bei 1&1 „von vor 10 Jahren“ (gefühlt) bezogen sich auf „zu viele Traffic allgemein“. Dann gab es noch Port(?)-Bremsen, bei allgemeiner Volumenüberschreitung bei (damals) KD. Und was es nach wie vor gibt, sind die DSL-Volumen-Tarife von Telefonica, UI und anderen. (zählt hier aber auch nicht.)

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