Vorratsdatenspeicherung --> Abschaltung FFRL-Exit?

Eine der Schwierigkeiten wird dann sein, dass auch im jeweils gewählten Ausland Rechtsvorschriften zu beachten sind.

Und es gibt im europäischen Ausland so gut wie kein Land, welches nicht auch eine Vorratsdatenspeicherung hat. Derzeit ist nur in den Niederlanden die Speicherung lediglich ausgesetzt.

Oder man müsste gleich in ein ozeanisches Land oder was auch immer. Wer will das konkret durchführen und betreuen?

Da hast Du dann auch die Diskussion am Hintern, ob dafür IPs aus einem tuvalu-AS reichen oder ob die Daten wirklich auf den langen (RTT-trächtigen) Wege gehen müssen.

Es gibt ja durchaus Leute, die behaupten, dass „Ausland“ auch schon ziemlich schnell solches sein kann, wenn man nur eine anderen Blickwinkel hat.
Warum sollten wir uns diese Auslandsdefinition nicht auch zunutze machen.

Ich war sehr glücklich als damals viele Communities von Ausland-VPN auf eine rechtssichere Variante mit dem FFRL-Exit umstellen konnten. Wieder zurück in irgendwelche Grauzonenen oder rechtliche Situationen, die sich jederzeit ändern könnten, finde ich nicht gut.

Viel interessanter als Plan B, C, D usw. aufzustellen fände ich die Situation vom FFRL-Exit zu betrachten.
@FFRL gibt es hier schon etwas neues? Gib es eine Aussage der Bundesnetzagentur? (auch wenn es nur eine „in Bearbeitung“ ist)

Was haben die Anfragen / Angebotseinholungen für ein Outsourcing der VDS ergeben. Auch wenn diese nicht genutzt werden sollten fänd ich es nett, wenn mal eine Hausnummer im Raum stehen würde um damit argumentieren zu können?

Vielen Dank für eure besonders bei diesem Thema nervige Arbeit! @Vorstand

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Die Annahme das eine Ausleitung im Ausland irgendwas an der Speicherpflicht ändert ist IMHO nicht zutreffend. Das Angebot der „öffentlich zugänglicher Telekommunikationsdienste für Endnutzer“ erfolgt in Deutschland, daher ist das TKG anwendbar. Wo ausgeleitet wird ist dabei IMHO völlig Wurscht.

Was ich übrigens noch nicht verstanden habe ist woher sich die hier postulierte Speicherpflicht für das FFRL Backbone ableitet. Das TKG spricht von einer „öffentlich zugänglicher Telekommunikationsdienste für Endnutzer.“. Die FFRL Backbone wir aber nicht durch Endnutzer genutzt. Woher kommt also die Speicherpflicht?

Vielleicht weiss das jemand: Muss eine Hetzner speichern? Wie sieht es aus mit einem Transit Anbieter?

Vielleicht relevant, aus der BNetzA FAQ „Damit ist ein Vorleister zunächst nicht verpflichtet, die in § 113b Abs. 1 TKG definierten Verkehrsdaten zu speichern, da er diese Vorleistung nicht gegenüber einem Endnutzer erbringt.“

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Ich vermute, die Denke ist: Wenn verdächtige IP eine IP aus dem Ausland und nicht Inland ist, dann ist die Ermittlung zur Nachverfolgung via Rechtshilfeersuchen (enorm) erschwert.

Stelle mir grad vor, der Nutzer hinter einer niederländischen IP (vgl. Vorratsdatenspeicherung z.Zt. ausgesetzt) soll ermittelt werden. Bis rauskommt, dass via Niederlande/VPN/Deutschland der Nutzer hier zu ermitteln wäre, wird schwer(er).

Was passiert eigentlich, wenn ich einen VPN-Dienst aus dem Ausland nutze und den Exit mit IP in Deutschland wähle? Dann hat die Ermittlungsbehörde zwar ne deutsche IP in der Hand, erfährt, sie gehört zu VPN-Exit von VPN-Provider aus Schweden/Niederlande/xyz, und da ist wohl weitestgehend Schluß.

Da wir gerade unsere VHS mit Freifunk ausstatten, beschäftigt mich das Thema VDS natürlich auch. Vor allem im Hinblick auf die Frage, ob wir da gerade „für die Tonne“ arbeiten.
Mich irritiert aber trotzdem die Richtung der Diskussion, so als ginge es in erster Linie darum, ob und wie man es schaffen kann, seine Identiät vor Strafverfolgung abzusichern. Zwar bin ich auch entschiedener Gegner jeder VDS, aber in Bezug auf Freifunk geht es doch jetzt eher darum, ob das

  • überhaupt technisch möglich ist,
  • wenn ja, mit welchem technischen und
  • finanziellen Aufwand,
  • und ob unter diesen Bedingungen das Projekt weitergeht,
  • oder ob das Thema VDS das Freifunk-Projekt nicht betrifft.

Wer sich nur zu Hause einen FF-Router aufbaut, damit er selbst ungestört im Darknet Waffen kaufen oder Drogen verkaufen kann, missbraucht das Projekt doch nur.

Sehe ich das völlig falsch?

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Das Problem habe ich auch…

Es geht um den FFRL Exit, nicht um Freifunk als solches. Du kannst immer lokal ausleiten.

Richtig, man sollte auch ergänzen: der FFRL „betreibt“ ja auch selbst Clientnetze/Knoten.
Und was bedeutet für die Katz arbeiten? Ihr müsst ja nur anders ausleiten z.B. über VPNs WENN das Backbone wegfällt. Die Knoten/Kontakte/Netze bleiben doch in jedem Fall erhalten.

Da bist Du hier aber im falschen Thread, um Belange von „Auswirkungen der VDS auf den Freifunk“ zu diskutieren.
Hier geht es um den FFRL-Backbone und dessen mögliche Abschaltung.

Du suchst vermutlich diesen Thread zur Auswirkung der VDS auf den Freifunk (Politik):

Dass Du im falschen Thread bist?

Du meinst die Knoten am Düsseldorfer Landtag und den Ministerien?
(Andere „Knoten mit client-AP“ kenne ich nicht, die der FFRL betreibt.)

Es geht niemals um den Schutz vor Strafverfolgungen, nur um zivilrechtliche Abmahnungen.

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Das ist zumindest der Ansatz beim FFRL. Andere FF-Communities verfolgen da eventuell einen anderen.
Daher vermutete ich, dass der Fragesteller hier schlicht „falsch“ ist mit seinem Ansinnen.

Nein, ich bezog mich auf Erwin’s und Bigfat’s Knoten

Die betreibt nicht der FFRL, meines Wissens.
Sind also erstmal von einer FRRL-Backbone-Abschaltung nicht direkt betroffen.

(siehe oben: Lokale Ausleitung, Ausleitung über Auslands-VPN, oder das vorwiegend Ostdeutsche „Freifunk ist auch ohne Internet schön“)

Wenn ich den Thread gefunden hätte, hätte ich mich gewundert, dass da nichts halbwegs aktuelles drin ist.
Um Auswirkungen der VDS auf Freifunk geht es hier ja auch und zwar genau mit den von mir angesprochenen schrägen Schwerpunkten. Wir können das Thema ja gern anderswo weiterdiskutieren, wenn es hier nicht her passt, oder die beiträge an die passende Stelle verschieben.

Jede halbwegs lebendige Community, die den FFRL-Backbone nutzt wird (mindestens intern) die möglichen Scenarien einer FFRL-BB-Abschaltung diskutiert haben.
(Einen Teil auch hier, Thread hat ja bereits >100 Beiträge).

Alternativen zum Weitermachen (mindestens 4, siehe oben) gibt es ja.
Oder eben „Zusperren“.
Das muss aber jede Community lokal entscheiden.
Und wie die Diskussion bislang gelaufen ist, gibt es da auch keine „beste Lösung“ auf die sich hier alle verständigen können. Das ist wirklich so lokal wie die Wahl des „richtigen“ Kanals für das Wifimesh.

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Hoffen wir auf das beste Ergebnis und das sich das VG nicht zu lange Zeit lässt.

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Na rosig sieht das nicht aus:

gibt es zu dem im Startpost genannten Problem schon Aussagen von den unterschiedlichen Freifunk-bezogenen Vereinen? Es wäre sehr hilfreich, wenn diese irgendwo z.B. in einem Pad gelistet werden könnten damit andere Communities sich ohne das lesen von hunderten von Posts mit teils nicht zutreffenden / veralteten Informationen verstreut über unterschiedliche Threads durchlesen müssen.

Mir persönlich sieht das zur Zeit so aus, als dass ein Wechsel von Supernodes + „VPN“-ähnliches ausleiten nun durch direktes „ausleiten“ am nächsten Internetanschluss (und damit auch weg vom „VPN-Service“) ein durchaus möglicher Weg wäre?

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