Was nun: Störerhaftung komplett(?) gekippt

Erstmal eine riesen Massenpanik würde ich sagen?! Keiner weiß mehr wohin mit seinen Gedanken!!

Nein,

Mit dem neuen Releasetag „gluon-next“ ist es von T-X rebased worden und wäre jetzt durchaus einsetzbar, meiner Einschätzung nach. Also nicht „in der Euphorie mal als ProofOfConcept hingerotzt“ und dann nie wieder angefasst.

Es ist also durchaus „überlegt“ veröffentlicht worden, ist ein valider Pull-Request und wird auch nach wie vor aktiv maintained.
(Ich habe es aber nicht selbst ausprobiert)

Ich denke eher genau das Gegenteil ist der Fall. Mutige Power-Freifunker können die Gateways entlasten indem sie auch einen Teil lokal ausleiten. Ich denke nicht, dass die ängstlichen dadurch eher zu Freifunk kommen. Aber es wäre schön, wenn du Recht behieltest.

Den PR hatte ich gar nicht mitbekommen. Habe den im PR kommentiert. Ich fände auch eine Variante mit lokalen Batman-Exit besser.

ich erlaube mir mal meine Erinnerung aus dem letzten Gluon Developer Meeting zu diesem Pull request beizutragen.
Der Haupt-Maintainer von gluon hat sich ziemlich deutlich gegen dieses Paket ausgesprochen, und ich finde ihr solltet auch stark darüber nachdenken. Das folgende enthält auch meine Meinung, aber der Grundgedanke wurde von jemand anderem in besagtem Meeting geäußert.

Freifunk ist ja eben gerade NICHT nur der einfache Zugang ins Internet. Dieses Paket führt aber weiter dazu, dass Freifunk nur darauf reduziert wird, dass es kein Mesh-Netzwerk mehr ist, sondern eine Firmware für schnöde „Hotspots“ wie sie jeder kommerzielle auch anbietet.
Das kann ich aber doch genauso gut mit dem Gastzugang meines routers machen, wenn ich nur das will - den Freifunk-Namen dafür missbrauchen - ist das doch Mist?!

kurz: es ist sehr unwahrscheinlich, dass das in Gluon aufgenommen wird.

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Wieso würde das Paket Freifunk darauf reduzieren?

Ich habe das so verstanden, dass damit einerseits Pakete direkt rausgeleitet werden ins Internet, andererseits aber das maschen und die Verbindung zum Freifunk erhalten bleibt. Dies ist durch den Wegfall der Störerhaftung erst möglich.

Klingt perfekt. Wo genau ist der Nachteil?

Zumal man alle Knoten nach wie vor in der Map hat.
Frage nur, wie die Traffic-Daten dieses zusätzlichen Netzes dem meshviewer/hopglass übermittelt werden.

Ich finde die Entscheidung des Maintainers ebenfalls bedauerlich zumal dieses Feature ja trotzdem nicht in die „normale“ Firmware für den Großteil der Knoten einfliessen würde. Knotenaufsteller die sich entschliessen einen solchen BoSS Exit zu betreiben brauchen ja ihren eigenen kleinen IP4 Bereich in dem ihr Exitknoten Addressen zuteilen kann. Für die meisten lokalen Wolken reichen wohl ca. 120 aus. Für eben diese Mutigen gäbe es dann eine Firmware mit den entsprechenden Balls of Stainless Steel Features.
Die Gefahr die der Maintainer anscheinend sieht wäre wohl das jemand einfach z.B. 10.160.0.0/16 ins Nordnetz reinpustet womit seine Clients dann tatsächlich von den anderen isoliert wären. Dann hätte er wirklich nur einen lokalen Hotspot obwohl eventuell Verbindung zum Mesh besteht.

Das sind natürlich wieder Sachen die an den Administratoren der regulären Gateways hängenbleiben. Je nachdem wie viele sich der BoSS Gruppe anschliessen wäre zu prüfen wie groß die zu vergebenen IP4 Bereiche wirklich werden dürften.

Das ist aber ehrlich gesagt zwar auch eine politische Frage, aber wirklich keine im „allgemeinem Politikverständnis“, eher eine technikstrategische. Daher werde ich ich sie hier nicht beleuchten wollen im Bereich „Politik“.

Hallo @rotanid,

ich habe das Treffen noch so in Erinnerung, dass Konsens darüber herschte, dass sich das mit Gluon Alt-ESC in eine andere/neue Richtung entwickeln könnte. Und daher vorher gut überlegt werden müsse.

Was ich aber noch anders in Erinnerung habe: Ich kann mich nicht daran erinnern, dass @anon75826926 sich da prinzipiell gegen ausgesprochen hätte. Sondern das er insbesondere noch mehr Feedback und Diskussionen von und in Communities dazu abwarten wollen würde.

So funktioniert zumindest das Gluon Alt-ESC Paket nicht. Das kommt ohne extra, reservierte IP-Bereiche aus. Und benötigt auch sonst keine Koordination mit Gateway-Betreibern.

Aber wie @adorfer schon sagte, würde hier zu sehr ins Detail gehen, dann lieber ein neuer Thread.

Ich würde zum Thema gerne vieles sagen. Aber es passt hier überhaupt nicht in den Thread, selbst wenn es ein „Freifunk-Politisches“ Thema ist.

Man kann es entweder unter dem Zentralisierungs-Aspekt sehen, dass man „lokalen Exit“ daher nicht wünscht.
Oder wenn, dann bitte auch unter der der Freifunk-SSID.

Oder aber unter dem Blickwinkel, dass es nicht gut ist, wenn ein Knoten neben einem schnellen „Reklame-Netz“ (ggf. mit Captive Portal) noch ein Freifunk-Netz anbietet, das dann aber irgendwie „lahm“ ist (im Vergleich/oder zumindest gefühlt.)

Das ist dann ein valider Grund, soetwas schon politisch nicht haben zu wollen. (Um den Bogen zum „On-Topic“ zu schlagen und es hier disktuieren zu dürfen in diesem Bereich.)