Nachdem ich der, teils offenbar recht emotionalen Diskussion, folgen konnte, möchte ich noch gerne etwas hinzufügen, was vielleicht hilft, eine Lösung zu entwickeln:
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Es spielt schlechterdings gar keine Rolle, welchen Aufenthaltstitel
oder Status die Menschen haben bzw. hatten, die unsere FF-Knoten
nutzen. Wenn Frauen Anzeige wegen sexueller Belästigung erstatten
(was bisher in der Debatte keine Rolle spielte), dann ist es uns
egal, aus welchem Land der oder die stammen, denen das Delikt zur
Last gelegt wird. Natürlich werden Straftaten auch ohne einen
FF-Knoten begangen. Aber durch den Knoten haben solche Menschen
einen Grund, das eben an genau diesem Ort zu tun und nicht woanders.
Natürlich ist es absolut möglich, dass die Anzeigen mehr einer
diffusen Angst geschuldet sind als einer tatsächlichen Straftat.
Aber wir sind hier lieber vorsichtig und überlegen neu, als
Warnzeichen zu ignorieren. All zu schnell wird im Moment in den
Medien ein Ort zur No-Go-Area erklärt. Ich weise hier im übrigen
deutlich zurück, dass allein die Ansammlung vieler Menschen ein
Grund zur Besorgnis für uns war. Im Gegenteil: Das offene WLAN hat
eine wunderbare Gelegenheit geboten, die Flüchtlinge ins Bewusstsein
der Menschen zu bringen, die ja sonst in Notunterkünften nicht
weiter auffallen. -
Daraus folgt, dass die Inhalte der Kommunikation der FF-Nutzer für
uns tatsächlich gar keine Rolle spielen. Wir haben uns nicht umsonst
vorher über das Thema von euch beraten lassen. Wozu jemand den
Knoten benutzt geht niemanden, auch uns, nichts an. Demgegenüber
spielt es eine Rolle, wenn Geflüchtete mir berichten, sie halten
sich vom Knoten fern, weil sie Angst vor anderen Geflüchteten haben,
die ebenfalls den Knoten nutzen und als Kriminelle gelten. Und wenn
die Polizei die reine Anwesenheit in der Nähe der als kriminell
geltenden als Grund für eine Befragung hernimmt, dann ist es
letztlich nicht so wichtig, ob diese Menschen wirklich Straftäter
sind oder nicht. Denn was passiert ist, dass immer dieselbe Gruppe
Menschen den FF-Knoten nutzt und mehrmals pro Woche von der Polizei
angesprochen wird.
Das Ziel JEDEM Menschen, ob Flüchtling oder nicht, einen freien Zugang zu gewähren ist in diesem Moment verfehlt.
Das Problem ist somit vermutlich eher ein soziales als ein technisches. Und diese Art Problem ist manchmal nur eingeschränkt mit technischen Möglichkeiten zu lösen.
Ausgeschlossen ist es allerdings nicht, weswegen ich dankbar für jede Idee bin, die ihr entwickelt.
Ich kann die Enttäuschung verstehen, die ich offenbar ausgelöst habe, weil ich mich nicht gemeldet habe, bevor der Knoten vom Netz ging.
Das hat rein zeitliche Gründe, denn ich bin teilweise ganze Wochen nicht in der Pfarrei. Was in der Zeit meiner Abwesenheit geschieht, wie z.B. Besuche der Polizei, kann ich dann nicht beeinflussen.
Ich habe euch auch nicht geschrieben, um Rechenschaft abzulegen, sondern weil ich finde, dass ihr über solche Dinge informiert sein solltet, damit ihr sie diskutieren könnt, was ja bereits geschieht. Und weil ich nicht einfach einen Router einbehalten wollte, der mir nicht gehört.
Ich nehme die Diskussion primär als eine interne wahr, weswegen ich darum bitte, mich zu kontaktieren, wenn mein Input erwünscht ist.