Ziele des FFRL Backbones / Dezentralität noch gewährleistet?

Hallo,

Kurz: nein.
Ausführlich - zur Klarstellung.

  1. Wenn ich sage, eine Sache entspricht nicht meinem Zielverständnis eines Projekts, spreche ich niemanden das Recht ab etwas zu tun. Es ist nur außerhalb eines Projekts.
  2. Mit Nicht-professionell meine ich, dass es ehrenamtlich und nicht beruflich geschieht.
  3. Ich sage „Beschwerden finde ich daneben“ - damit sind keine Ansprüche gemeint: Wenn Du Ansprüche an Deine Arbeit - hast, gut genial. Das ist aber etwas anderes als eine Beschwerde.

Meine Wahrnehmung hat mehr Dimensionen als eine Achse „Funktioniert“ (von Utopie bis Technokratie), weil ich durchaus noch mehr Dinge sehe, die Freifunk erreichen kann.

Da habe ich keine Einwände. Macht weiter und habt Spaß dabei.

Jetzt wird’s polemisch. Um es ganz klar zu trennen:

  • Ich finde Dein Engagement gut und richtig.
  • Von den Prohjektzielen her bin ich aber ungefähr bei Knlx:

D.h. dass Du einen ISP baust, ist gut. Mach weiter.

Gleichzeitig gibt’s jedoch den inherenten Konflikt zwischen Freifunk und einem ISP-Betrieb. Die Frage ist, was will der FFRL? ISP oder Freifunk oder einen anderen Weg für den Konflikt finden?

Ich möchte mich nicht in einen ISP in dieser Form einbringen, sondern Freifunk als dezentrales Netz aufbauen.

Nope. Für mich ist Dezentralität sozial und nicht technisch. Es geht um „Wer herrscht über was?” und nicht um technische Redundanz.

Technisch kann jede / jeder filtern, loggen und zensieren, dass durch den eigenen Knoten geht. Damit entsteht aber keine zentrale Stelle, an der es möglich ist, alles zu kontrollieren. Es gibt zunächst erstmal keine Autorität, die die Macht hat. Die Hackerethik sagt hier: „Misstrauen gegenüber Autorität und Bevorzugung von Dezentralisierung.“

Jepp - da stimme ich zu und hoffe auf eine Diskussion im Verein. Ich bin recht erwartungsfroh, dass wir hier ein paar gute Ideen entwickeln. Von meine Seite her, wäre es enorm entäuschend, ohne interne Konsensfindung einfach auszubauen.

Das Ziel „VPN-Anbieter unter vielen zu werden“ war nicht polemisch gemeint. Ich stehe dazu. Sofern jede Community gut zu anderen Anbietern wechseln kann, gibt es keine zentrale Admin-Autorität.

Da hab’ ich Bauchschmerzen: Die aktuelle „Enabler/Kick-Starter“-Mentalität schafft schnell technische Abhängigkeiten, die dann sozial gesehen zentrale Strukturen festigen und ausbauen.

Richtiges „enablement“ hieße, verschiedene Optionen zu ermöglichen, die nicht zwingend solche Abhängigkeiten schaffen - z.B. enablement im Sinne von Know-Transfer (Doku, Veranstaltungen, etc.).

Das meinte ich organisatorisch und nicht technisch.

Nope - da gehe ich nicht mit. Für mich gilt die Forderung nach Dezentralität für Mesh-Netze und Backbone-Infrastruktur gleichermaßen. Sie kommt aus der Hackerethik, wird von Freifunk referenziert und bezieht sich auf das ganze Projekt.

Gruß, yanosz