Auswirkungen von Bundesgesetzen auf Freifunk

Für eine Änderung der DNS Adresse würde ich mal als zumutbar betrachten. Zumindest werden das wenn es schlecht läuft Anwälte mit Gutachter so sehen. Wenn die das denn kennen. Ich würde mal behaupten die kennen das nicht.
Einen SquidGuard z.B. ist hingegen aufwendig.

Nee, du hast vollkommen Recht. Ich verstehe auch nicht ganz, warum Alles so ruhig bleibt. Vielleicht hängt es mit den anderen Themen zusammen, die gerade aktuell sind.

In Hamm planen wir einen Infostand zu dem Thema. Es war auch eine Petition im Umlauf… Vielleicht findet die jemand adhoc.
Grüße, Martin

Nein?!
Ich habe hier einen Freifunk-Knoten, der bietet Zugang zum Freifunknetz. Also gebe ich niemandem einen Zugang zum Internet, daher bin ich in meinen Augen gar nicht von einem Gesetz betroffen das sich auf Wlan-Router bezieht die Zugang zum Internet herstellen.
Das es einen Verein gibt der einen Backbone im Freifunknetz betreibt, das ist ja nicht mein Problem.

Da lässt sich super drüber Diskutieren, sieht ja jeder hier im Fred. Aber aufregen? Wozu?
Dann wird der Traffic halt wieder irgendwo im Ausland abgeladen. Wo es keine VDS und Störerhaftung gibt und somit wird keinem Freifunker etwas geschehen. Wirklich. Denn um jemanden zu verklagen muss es einen geschädigten geben der beweisen können muss das er wegen Freifunk geschädigt ist. Wo kein Kläger da kein Beklagter. Der Vollständigkeit halber: es gibt nur eine Ausnahme die es dritten gestattet zu klagen ohne selber geschädigt zu sein. Das Umweltrecht. Und da fällt Freifunk nicht drunter.

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Es gibt Freifunker die sich auch auf der Bundespolitischen Ebene dafür einsetzen das sich der Gesetzliche Rahmen verbessert. Wer daran interessiert ist sich daran zu beteiligen kann sich gerne bei mir melden.

Zum Thema VDS & Freifunk empfehle ich folgenden Eintrag: http://www.offenenetze.de/2015/10/16/gesetz-zur-vorratsdatenspeicherung-keine-speicherungspflicht-fuer-wlans/

zum TMG & Störerhaftung

Zeitplan TMG:

  • Der Bundesrat wird bis zum 06.11.2015 Stellung nehmen.
  • Die erste Lesung im Bundestag ist für den 3./4.12.2015 geplant,
  • am 16.12.2015 soll die Anhörung im Wirtschaftsausschuss erfolgen.
  • Die zweite Lesung soll dann am 14./15.01.2016 sein.

Die Verschlüsselung soll wohl nur sichern dass niemand Daten wie Login/Passwort für Onlinedienste etc. aus der Luft abgreift.
Also den Nutzer vor Ort sichern.
Dafür reicht auch ein Passwort für alle.
„freifunk“ z.B… Ja, auch „ff“ reicht.
Und das Passwort kann man mit in die SSID schreiben (z.B.: „Passwort: ff“).
Hauptsache die Verschlüsselung zwischen Nutzer und AP ist aktiv.
Sollte nicht mal technich eine Verschlüsselung trotz fehlendem Passwort kommen?

Das fehlen eines Hinweises und „Störerhaftung“ ist ja kein gesetzliches Verbot eines Dienstes ohne solchen Hinweis.
FreiFunk hat aktuell, z.B. durch Tunnelung über Skandinavien das Risiko ausgeschlossen.

Und was einen Hinweis angeht, kann der nicht als Kurzform mit in der SSID stehen :slight_smile: ?
„Benutzer machen nichts illegales“
„Nichts illegales“ / no illegal"" :slight_smile:

Entschuldige, aber das ist kurz gesagt grobster Unfug.

Jeder, der das Passwort hat, kann alle Daten entschlüsseln. Daher sind Passwörter auf öffentlichen WLANs Quatsch.

Die meisten Communities leiten über das Rheinland Backbone aus. Ganz normal in Deutschland.

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Daher die Erwähnung einer geplanten Technik, die die Daten unabhängig von einem Passwort für jeden Nutzer verschlüsselt.

Ja, ganz normal in Deutschland, daher ist es aktuell auch eher Panikmache wenn vom Risiko für den Betreiber aufgrund neuer Gesetze gesprochen oder geschrieben wird.

Gibt es schon. Nennt sich End-to-End Verschlüsselung umgesetzt durch SSL/TLS im Sinne von HTTPS und ähnlichem. Deswegen ist ja Freifunk, wenn man es richtig benutzt, kein Stück unsicherer, als dein verschlüsseltes privates Netzwerk.

Man muss eben auf das „wenn man es richtig benutzt“ achten. Da Freifunk aber in erster Linie nur die Infrastruktur bereit stellt, ist also von daher schon gegeben.

Die Splashpagegeschichten, und das ist eines der großen Probleme, das die meisten mit dieser Technik haben, sind neben der Tatsache, dass die umständlich sind und so gesehen 0 schützen, vorallem auch technisch in vielen Fällen bescheiden. Sie werfen, wenn man Pech, hat böse Zertifikatswarnungen und sorgen dafür, dass eben Geräte ohne Browser (wie z.B. ein Internetradio) gar keinen Zugriff auf das Netz bekommen. Aber das wurde ja schon ausreichend beleuchtet.

Die Sache ist im Moment die:

  1. Würden wir Splashpages einbauen wollen, müssten diese nur aufschlagen, wenn jemand Verbindungen zu einer Seite, die aushalb des Freifunknetzes liegt aufrufen will.
  2. Sind wir uns hoffentlich alle einig, dass wir keine Splashpages wollen, aus den oben aufgeführten und vielen weiteren Gründen.
  3. Die Vorratsdatenspeicherung ist erstmal Community abhängig. Davon ausgehend, wie groß sie ist und wie sie ihren Internettraffic los werden, wenn sie ihn denn los werden.
  4. Freifunk hat doch auch eine Lösung für die Störerhaftung, wie sie bisher existiert gefunden ohne illegal zu werden. Warum sind dann einige der Meinung, dass man das bei diesem Gesetzentwurf/diesen Gesetzentwürfen nicht wieder schafft?

Ich denke mal, wenn man sich das etwas vor Augen führt, erkennt man, dass man zwar etwas radau machen sollte, dass der Entwurf, so wie man ihn jetzt versucht umzusetzen mist ist, (was ja auch getan wird) aber dass man deswegen nicht 2012 prognostizieren muss. Es ist ja schon viel schlimmes passiert, aber dass deswegen kein neuer Morgen anfängt, hab ich bisher noch nicht erlebt.

Also dann: Weniger Weltuntergang, mehr Freifunk!

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Nein, ich meine eine Technik im WLAN-AP, die nur für die sichere Verschlüsselung von Nutzer zu AP da ist.

Um HotSpotShield etc. überflüssig zu machen.

Ich hatte mich da tatsächlich falsch ausgedrückt.
Denn auch mit Passwort braucht man aktuell ja solche Dienste, will man ganz sicher gehen.
Außer man hat HTTPS etc…

Naja, ich könnte mir auch andere Szenarien für „Splashpage“ vorstellen.
Auch ohne solche Not.
Auch gibt es Anwendungen die von Freifunk profitieren könnten, wärend FreiFunk von der anderen Anwendung profitiert.
Andere Interessengruppen anspricht.
„Huckepack“ auch Freifunk und umgekehrt das Andere fördert.

Zu 2.:
OK, aus diesem Pflichtgrund will das keiner.
Aber ohne Not für eigene Interessen (soziale etc. Belange) finde ich das schon in Ordnung.

„Vorratsdatenspeicherung“ betrifft FF?
Naja, was speichert denn ein AP bzw. FF da?
Die MAC? Es gibt aber keine Datenbank in der man sich mit seiner MAC registrieren muss.

Die VDS wird eh keine Terroristen betreffen. Ja, nicht mal den Normalo, der sich zu schützen weiß.
Über TOR-Browser kann ich in Foren schrieben, und auch wenn die loggen und der Polizei, LKA, BKA, BND, VS etc. meine Identität wollen, sie finden sie nicht heraus.

Maximal die, die ohne sich zu schützen von ihren Menschenrechten Gebrauch machen, und dann z.B. mit StGB 185 in Konflikt geraten.
Ja, auch das Beleidigen von anderen Menschen ist durch die Menschenrechte geschützt, und Deutschland wird wegen der Existenz der Gesetze 185 bis 189 + 192 vom KSZE (Kommitee für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) dauerhaft wegen Verstößen gegen das Menschenrecht auf freie Meinung (dazu zählt auch Beleidigung etc., auch wenn das viele Deutsche nicht glauben wollen, und von „findet seine Schranken in den Grenzen…“ faseln) gerügt.
Das Gleiche bei Neonazis mit 86 und 130.
Wenn es sich nicht gerade um Gewaltverbrecher handelt, hätten die gute Chancen in den USA Asyl zu erhalten. Was eine ziemliche Schamch für die BRD wäre.
Die Familie Romaike bekam politisches Asyl.
Zwar „nur“ weil sie nicht wollten dass ihre Kinder eine öffentliche Schule besuchen, aber das zeigt, ein gewaltfreier Neonazi müsste erst Recht Asyl erhalten.
Die Romaikes hätten theoretisch auch offiziell in die USA auswandern können, qualifiziert genug sind die. Auch in Österreich wären sie der Schulfplicht entkommen. „Homeschooling“ geht auch da.
Es ging ihnen ganz offen darum die BRD vorzuführen. Mit Erfolg.
Und auch wenn mir der Nazidepp nicht sympathisch ist, natürlich würde es mich freuen, wenn einer in den USA Asyl bekäme, und hier darüber berichtet würde.

Naja, es gibt schon Stimmen die behaupten, die Anonymisierung über das Ausland wäre „nicht in Ordnung“, „Umgehung“ etc…

Ich persönlich finde gerade das so sympathisch, es zeigt den Gegnern der Anonymität, und den Befürwortern der VDS etc. den Mittelfinger.

Ich gehe davon aus, dass der Gesetzgeber meint, dass Wlan-Internetzugänge gesichert werden müssen.
Und dass „Passwort für alle“ natütrlich keine Sicherung ist, sondern 802.11u damit zum verpflichteten Standard wird.
Also faktisch „individuelle Session-Verschlüsselung pro Endgerät, abgesicherte Authorisierungsphase“.
Alles anderes ist unsicher.

Und ja, da werden auch Telekom, Unitymedia und Hotsplots nachrüsten müssen.
(Und Freifunk dann auch.)

Wenn ihr euch mal die aktuelle Version weiter oben anschaut, auf die @uwho hingewiesen hat, dann werdet ihr sehen, dass dort von Verschlüsselung keine Rede mehr ist. Dem Gesetz geht es damit gar nicht um die Absicherung von Datenübertragungen zwischen WLAN-AP und Endgeräten, sondern lediglich um die Zugangskontrolle zum Netzwerk.

Ja. Aber nicht, um die Daten sicher zu machen, sondern um es gegen den Zugriff durch Unbefugte zu sichern. Und das ist bei einer Verschlüsselung ohne Passwort nicht gegeben.

Oh, da war Tobias schneller :grinning:

Das ist auch bei einer Verschlüsselung mit Passwort nicht gegeben.
Sicher vor Unbefugten sind nur Verfahren mit „Sessionkey pro Endgerät“.

Für die Zugangskontrolle brauche ich aber nicht zwingend eine Verschlüsselung mit Passwort, wie man es vom Router daheim kennt. Bei den meisten komerziellen Hotspots existiert so eine Verschlüsselung auch nicht, dort wird auf einer Spash Page nach einem Benutzerkonto/Passwort gefragt und nur durchgelassen, was sich dort eingeloggt hat.

Diese Identifizierung bei kommerziellen Hotspots ist jedoch auch nur notwendig, weil der Betreiber nur seinen zahlenden Kunden Zugang gewähren möchte. Soll der Zugang für alle kostenlos möglich sein, benötige ich auch kein Benutzeraccount/Passwort mehr. Hier sind die einzig unbefugen nur noch diejenigen, die die Erklärung, keine Rechtsverletzungen zu begehen, noch nicht abgegeben haben, da ich diese draußen halten muss, um von der Haftung befreit zu sein.

Okay und die brauchst du wofür genau?

Da reichen eigentlich HTTPS mit HSTS und ähnliche Mechanismen aus. Es ist kein Sicherheits zugewinn einen Teilabschnitt zu verschlüsseln, wenn die Ende-zu-Ende-Verbindung verschlüsselt ist. Das sind höchstens Anonymisierungsmechanismen, wenn du hier über NAT oder Proxies gehst. Das ist aber nicht die Freifunkidee. Freifunk ist keine Anonymisierungsplattform. Im Gegenteil! Dadurch, dass man auf lokale Communities setzt möchte man ja sogar dafür sorgen, dass sie die Benutzer und Schöpfer des Netzwerkes auch kennenlernen. Es ist in meinen Augen in erster Linie ein soziales Projekt und nur in zweiter Linie technisch.

Die da wären?

Das es die nicht gibt, ist ja nicht der Punkt. Es geht darum, dass man sie eventuell demnächst brauchen „soll“. Die Vorratsdatenspeicherung ist ja erst im kommen, also logisch, dass da noch nichts gespeichert wird. Die Frage ist eher: Müsste man überhaupt etwas speichern? (Hier das Stichwort Communitygröße) Und wenn ja, was müsste man denn speichern? Außerdem, wie kann man das Datenaufkommen möglichst gering halten? Aber das ist alles noch Zukunftsmusik und jurstisch zu klären.

Irgendwo betrifft sie schon fast alle, die einen Internetanschluss bei einem größeren Anbieter haben.

Das die Effektivität der Vorratsdatenspeicherung zweifelhaft ist, steht außer Frage, betreffen wird sie uns dennoch. Denn es geht nicht darum, wozu man die Daten erfasst, sondern dass man sie erfasst.

Deswegen gibt es ja auch immer mehr Communites, die das Rheinland Backbone mit nutzen und ähnliches, also von daher, es werden ja Alternativen geschaffen.

Tja, und ich denke da liegt unter anderem ein Problem. Wenn du Leute überzeugen bzw. umstimmen willst, ist es vielleicht nicht die beste Idee vorher genau das zu tun, was diese Leute nicht mögen bzw. ihnen eine „lange Nase“ zu machen (um einen harmloseren Terminus zu verwenden). Statt den Leuten quasi ins Gesicht zu spucken, sollte man sich lieber mit ihnen an einen Tisch setzen und erfahren, warum sie das genau wollen und sie dann mit entsprechenden Gegenargumenten vielleicht zu überzeugen.

So gewinnt man eher den ein oder anderen Mitstreiter statt die gegenseite noch aufzustacheln sich Mitstreiter zu suchen. Bitte denkt doch mal etwas diplomatischer :confused: ist ja traurig.

Denn wir sollten immer im Hinterkopf behalten: Mit allem was wir tun, repräsentieren wir irgendwie die Freifunkbewegung. Ob wir wollen oder nicht, der menschliche Verstand hält sich nicht an „Hiermit distanzieren wir uns ausdrücklich von xyz“, sondern wird die Person im schlimmsten Fall immer als „der oder die von Freifunk“ ansehen.

Und nun noch ein Schlusswort:

Menschenrecht oder nicht, es ist und bleibt unhöflich und ein Armutszeugnis! Wer anfängt zu beleidigen dem gehen die Argumente aus. Also einfach im Rahmen des Höflichen bleiben und alles ist gut :smile:

In diesem Sinne frohes Freifunken

Edit: Ich glaube aber, wenn wir hier diese Diskussion weiterführen, kommen wir zu sehr vom Thema ab. Ich biete deswegen an, dass wir es in einem eigenen Thema weiterverfolgen oder aber in einer privaten Konversation.

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Ein Beitrag wurde in ein neues Thema verschoben: Aliens und UFO-Sichtungen

„Glücklicherweise hat der Gesetzentwurf massiven Widerspruch geerntet:
Nicht nur von Netz-Fachleuten, der Industrie und Juristen, sondern auch
von drei Fachausschüssen des Bundesrates: Dem Wirtschaftsausschuss, dem
Kultur- und dem Rechtsausschuss. Diese schlugen einen deutlich
verbesserten Gesetzentwurf vor.“
Gute Zusammenfassung der Problematik auf folgendem Blog:

Ich würde das eher unter „PR-geiler Alarmist“ einordnen.
Zitat:
Dieses Gesetz würde der Freifunk-Initative in Deutschland den Todesstoß versetzen.

Wenn das Gesetz „unverändert“ kommt, dann schaue ich mal zu, ob er uns angeschwindelt (angelogen?) hat, der Daniel Schwerd. Oder ob er dann mit besagtem Todesstoß nachhilft, um Recht zu behalten. (Wie auch immer er das Versprechen dann einlösen wird.)

Heute ist Bundesrat Sitzung 938 Beginn 9:30 Uhr
Vorratsdatenspeicherung, WLAN-Hotspots
Glaube auch um das neue Thema, Herausgabe der Daten bei Online Hetze.
Aber schaut am Besten selbst… Ich steige auch nicht mehr durch.

Danke für den Hinweis.