Berufsbedingt: Ja.
Bei Wlan: Nein.
Grob gesagt: Bei direkten Treffern ist das Ziel, dass die Hütte nicht abfackelt. (sämtliche Elektronik, auch Elektrik wie „dummel“ Haushaltsgeräte darf man als Totalschaden buchen)
Bei entfernten Einschlägen (in der Nachbarschaft) ist das Ziel, dass die Sekundäreffekte einem nicht das Installationsnetz töten.
Das Problem ist nicht der Einschlag „an sich“, sondern dass der Peak auf verschiedenen Wegen mit unterschiedlichem Zeitverzug ankommt.
Das kann man sich vorstellen wie jemand, der auf einem Bootsanleger sitzt während in der Flussmitte ein schnelles Motorboot vorbeipflügt. Zum Ufer hin werden die Wellen immer höher und unterschiedliche Laufzeit-Effekte sorgen für Brechungen und Überlagerungen, so dass es Punkte gibt, an denen man mit Pech klitschnass wird.
Durch die „Erdung“ soll also nicht nur die Energie abgeleitet werden, sondern auch dafür gesorgt werden, dass der Spannungspeak auf den verschiedenen „Eingängen“ am Haus synchron bleibt.
„Eingänge“ wären z.B. Telefonnetz, Kabel-TV, Niederspannungsnetz, Leitungswassernetz (so noch metallisch). Dazu kommen jegliche Form von „Blitz-Antennen“, die aus der Wohnung herausragen und die auf ihrer Schirmung(!) Sekundärinduktion abbekommen. SAT-Antennenanlagen, DVB-T und ggf. auch irgendwelche langen 230V-Elektroleitungen die noch „irgendeinen entfernten Schuppen/Dachboden“ versorgen.
Es geht also gar nicht mal um „die Antennen“. Ein unterm Dach stehender Wlan-Router mit einem 30m Lankabel „nach unten“ kann gerne komplett ohne Antenne dastehen (nicht dass es sinnvoll wäre), wenn im Nachbarhaus der Blitz einschlägt ist der eigene Switch trotzdem hinüber. Und vermutlich auch noch viel mehr. Gleiches gilt auch für „Klingeln und Türsprechstellen“ vom Haus zum Garten-/Hoftor, wenn da noch traditionell ein Klingeldraht quer über’s Grundstück führt. So eine Antenne steht einer ungeerdeten Sat-Anlage nichts nach, selbst wenn sich alles maximal auf Schulterhöhe befindet.
Was kann man tun: Stichworte: Grobschutz, Feinschutz.
Wenn man eines davon weglässt wird das andere wenig bringen.
Die im Zubehörhandel erhältlichen „Blitzschutzleisten“ sind zwar nicht so, dass sie gar nichts bringen, sie können ein Ereignis etwas abmildern. Aber das ist dann die Kategorie „Motorradcrash mit unterschiedlichen Handschuhen“, wenn man sich den Lederkombi aber gespart hat…
Beim Grobschutz kann man schnell vier- und fünfstellig investieren, wenn man z.B. feststellt, dass das Gebäude nur an einem einzelnen Stab-Erder hängt, der Fundament-Erder fast weggegammelt ist oder der Ring-Erder schlicht nach 30 Jahren hinüber ist und jetzt einmal das Haus „rundum“ aufgegraben werden darf.
Und ja, es lohnt sich, wenn andernfalls die Gebäude-Feuerversicherung die ohnehin schon vierstelligen Jahresbeiträge verdoppelt.
Aber um zum Thema der Anfrage zurück zu kommen:
Meiner Meinung nach ist die Antenne selbst überhaupt nicht das Problem, sondern die Länge der metallischen Zuleitung, die ausserhalb der eigenen Bude hinausreiche. Die Frage sollte daher lauten: Blitzschutz an langen Ethernetkabeln und langen nachträglich verlegten Elektrokabeln.
Dagegen helfen nur solide Potentialausschleichschienen, die auch zu einem gemeinsamen Punkt am Gebäude mit hinreichend dickem GrünGelb zusammenlaufen. Funkenstrecken in Elektro-Unterverteilungen, und Switches mit Funkenstrecken/Varistoren, die im geerdeten Rack stehen und explizit sagen, dass sie z.B. „bis 4kV“ zumindest aufhalten können (unter Opferung des eigenen Lebens…)