Wenn ich eine Yagi auf das linke Dorf richte, hat dann das ganze Dorf Freifunk? Und wie sieht es mit der Fresnelzone aus? Der Berg da vorne ragt da etwas rein.
Ps: Nur ein Theorieprojekt.
Blöde Frage: Hätten dann nicht die Clients Probleme zu antworten?
Rechtlich gesehen dürftest Du das nicht, die Yagi erhöht die Sendeleistung über das maximal Erlaubte.
Was ist wenn ich mit 100mW sende?
Du darfst 100mW nur in jede Richtung senden. D.h. selbst bei Bündelung auf wenige Grad, erhöht sich die Sendeleistung in die gebündelte Richtung nicht, bzw. darf sich gar nicht erhöhen. Gebündelte Antennen zum Senden innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte sind Quatsch, weil man nur Bündelt um Energie zu sparen. Das ist bei 100 mW völlig egal.
Ich habe Mal einen ausführlichen Test gemacht: Routertests (WR841N (drinnen/draußen), Picostation, Nanostation)
Dabei schnitt die nicht gerichtete Picostation mit Abstand am Besten ab. Die Nanostation hatten zwar eine höhere sichtbare Reichweite der SSID, erzeugten aber einen toten Bereich in dem sich nichtmals mehr ein Laptop, geschweige denn ein Smartphone, verbinden konnte. Meiner Meinung nach ist das alles andere als wünschenswert.
Anders kann es bei gebündelten Richtunk-Konfigurationen aussehen. Das habe ich nicht getestet. Aber für Clients bringen es gerichtete Verbindungen nicht.
Grüße
MPW
Das kann jetzt bestimmt jemand noch besser erklären, aber es gibt da keinen Trick, wie Du die Regulierung der BNetzA umgehen kannst. Eine Antenne wie die Yagi bündelt die Strahlung in eine Richtung, allein dadurch erhöht sich die Leistung/Energie, und nur dadurch kannst Du das weit entfernte Dorf erreichen, was aber nicht erlaubt ist, weil WLAN mit 2,4 GHz per Gesetz auf Kurzreichweiten beschränkt ist. Grob erklärt. Du könntest auch die Yagi weglassen und die Leistung des WLAN auf 1 Watt hochdrehen, dann erreichtest Du das Dorf auch.
Strenggenommen dürftest Du wohl auch keinen Richtfunk mit 2,4 GHz betreiben, also einen AP im Dorf gezielt z.B. per Parabolantenne anpeilen. Du würdest damit jedoch wohl niemanden stören, was bei der Yagi auf „das ganze Dorf“ eben nicht mehr der Fall ist. Deshalb ist es ja reguliert. Ich weiß jetzt aber nicht, ob so ein eng begrenzter Richtfunk erlaubt ist oder nicht erlaubt ist, auch wenn das allgemein praktiziert wird.
Ausgangsleistung (ohne Antenne) in dB + Antennengewinn in dB - Verluste in Kabel, Stecker, usw. in dB <= 20
- wobei 20db 100mW entsprechen würden
- ich die Antenne mal auf 9db und den Kabelverlust (je nach länge) auf 2db schätze
Also:
20 + 9 - 2 = 27 => was in diesem BEISPIEL 7db zuviel wären
siehe auch Warum die meisten Router mit 4db weniger als der erlaubten Leistung senden - #26 von biggesee
Sagen wir mal eine Ausgangleistung von 14db und eine Antenne mit 7db und 1db Kabelverlust. Würd das reichen? Ich denke nicht, oder?
Es kommt auf die Entfernung an. Bei optimaler Sichtverbindung ohne Hindernisse kommst Du mit 20db vermutlich kaum mehr als 100-150 Meter weit. Wenn Dein Dorf wesentlich weiter weg ist, wird das wohl nix werden, solange Du Dich an die BNetzA-Regeln hältst.
Und wie funktionieren dann diese WLAN Punkt zu Punkt Verbindungen? Und wie gross ist der Öffnungswinkel von diesen Antennen?
Bei Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, also Richtfunk, bündelt die Antenne die Sendeenergie, so dass in der Senderichtung mehr als 20db vorliegen. Wie schon gesagt, wie das rechtlich zu sehen ist kann ich nicht sagen, aber es muss nunmal mehr Leistung sein, um weit zu kommen.
Hallo,
Ich habe mal einen „passenden“ Text eines hier auch gut bekannten Deutschen Antennenherstellers Kopiert.
Ich will eine Richtfunkstrecke zwischen zwei Punkten aufbauen. Geht das?
A: Ja. Das geht i.d.R. dann wenn zwischen den beiden geplanten Antennenstandorten Sichtverbindung besteht. Sichtverbindung heisst das man die andere Antenne tatsächlich sieht, nicht nur weiss hinter welchem Gebäude sie sich versteckt. Je größer die Entfernung desto höher sollte der Antennengewinn sein.
Was tun wenn die EIRP zu groß ist?
A: Am einfachsten wäre es, am Router (AP, Adapter us.w) die Sendeleistung zu reduzieren, das ist mittlerweile bei vielen Geräten möglich. Ansonsten kann man immer ein längeres oder stärker dämpfendes Kabel verwenden, in der kommerziellen Technik werden oft auch Dämpfungsglieder eingesetzt. Das Problem bei dieser Lösung ist, das auch die empfangene Leistung gedämpft wird.
Um die tatsächlich abgestrahlte Leistung (EIRP) zu berechnen geht man wie folgt vor:
Sendeleistung des Gerätes (in dBm)
minus Verluste des Kabels und aller Steckverbinder, Blitzschutz usw. (in dB)
plus Antennengewinn (in dBi)
ergibt die ungefähre EIRP.
Beispiel:
Sendeleistung Router + 14 dBm
Kabelverluste - 4 dB
Verluste aller Stecker (geschätzt, max.) - 1 dB
Verluste Blitzschutz (geschätzt, max.) - 0,5 dB
Antennengewinn + 11 dBi
Summe 19,5 dBm
Max. zulässig sind 20dBm, das passt also im Beispiel.
Quelle: WLAN-Antennen für die Industrie
dazu noch als Bsp. zum Öffnungswinkel ect. das Datenblatt einer Yagi von Wimo
http://www.wimo.de/download/18690.12.pdf
LG
Edit:
Für txpower Einstellungen schau mal hier den Post von DerTrickreiche
Gibt es Richtwerte aus der Praxis, wie weit man im Optimalfall mit 20dB und „akzeptabler“ Geschwindigkeit kommen kann?
@markus Wie weit ist das Dorf Luftlinie den entfernt? Spricht was gegen z.B ubiquiti-nanobridge-m5 22dB als richtverbindung und ein 841 im Dorf.
Ludger