Freifunk ohne Reglementierung "von oben"

@adorfer verwies heute in einem Nebensatz auf einen Umstand, der mir schon lange nicht gefällt:

[quote=„adorfer, post:56, topic:7852, full:true“].
Und da vom Council auch keine „parallelen Communities“ in einem Gebiet gefördert (geduldet?) werden …
[/quote]

Die faktische Reglementierung „von oben“, nun auch noch institutionalisiert durch ein „Council“ ohne jegliches legales Fundament.

Deshalb will ich einmal ketzerische Gedanken zur öffentlichen Diskussion stellen:

Wozu brauchen wir das eigentlich?
und
Wieso kann nicht jeder davon unabhängig seinen Freifunk machen,wo er will und nennen, wie er will?

Es gibt aus meiner Sicht eigentlich nur zwei „Schalthebel“, mit denen derzeitig Zwang ausgeübt werden kann, aber das wäre m.E. gar nicht möglich, wenn man sich konsequent dagegen wehrt:

  • der Eintrag pro Ort in der Nodes
  • die Vergabe der IPs

Wen ich recht sehe, werden die IPs vom FFRL eV vergeben, der aufgrund seiner RIPE-Mitgliedschaft kostenlose IPs hat und damit die vergebenen verwaltet
Den entsprechenden Eintrag in die Liste mit der Reglementierung „ein Ort = eine Community“ hat ansonsten keine Auswirkung, wäre verzichtbar, man könnte eine eigene Liste machen indem man jene List ausliest und eigene Einträge hinzufügt. Für die Karte ist es eh ohne Bedeutung.

Reduziert sich also alles auf die IPs. Die liegen aber in rechtlicher Hoheit des Vereins. D.h. jeder kann vom Verein einzelne oder Gruppen von IPs für seine eigene Infrastruktur verlangen, ganz unabhängig davon, was Andre dazu sagt.
Eine Kopplung an diese Liste und / oder an Beschlüsse des Council sind rechtlikch bedeutungslos.

D.h., JEDEM, der FF macht und dafür IP(s) vom Verein verlangt, sind diese dafür zu vergeben und reservieren.
Eine Vereinsmitgliedschaft dafür ist nicht notwendig, und irgend welche Zahlungen dafür macht bislang auch kein anderer Verein, können also nicht verlangt werden.

Eine Weigerung des Vereins würde mit dem satzungsmässigen Vereinszweck kollidieren und überdies die Frage nach dem Fortbestehen der Gemeinnützigkeit aufwerfen, d.h., eine Sonderprüfung des Finanzamtes herausfordern.

Was braucht man also, um ein voll funktionierendes FF-Netz zu ethablieren?

  1. Geld in Form einer ausreichend hohen zweckgebundenen Spende für 1-2 Server des Vereins für „Community XYZ“
  2. formelle Anforderung der notwendigen IPs gegenüber dem Verein
  3. Fristsetzung.
  4. ein (besser zwei) Personen, die Firmeware selbst backen können, ggf. auf der Grundlage bereits bestehender Netze
  5. ein (besser zwei) Personen, die die Server administrieren können.

Es wird nicht einmal ein eigener Verein benötigt. Wäre evtl. zum Spendensammeln hilfreich, aber nicht Bedingung.

Fazit: Wer wirklich willl, das KnowHow und die recht überschaubaren notwendigen Finanzen dafür hat, kann morgen an jeden beliebigen Ort eine Alternativcommunity ethablieren.

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