Installation von Antennen und Routern auf Dächern

Hallo,

die Errichtung einer Dachantenne stellt für mich immer noch eine Hürde dar wegen des Wissensmangels über die konkrete Vorgehensweise inkl. der geeigneten Technik. Es wäre meiner Meinung nach wünschenswert, wenn man auf einer Wiki-Seite durchdachte Lösungen für eine Antennen/Router Installation auf dem Dach nachlesen könnte.
Man könnte 3 Kits zusammenstellen, die nach Budget gestaffelt sind. (Günstiger radial Funk, Richtfunk, 360° nanostation Abdeckung)

folgender Vorschlag:

Erstellung von Anleitungen für die Errichtung von Dachantennen. Darbringungsform Z.B. Als Wiki-Seite.

Inhalt:

Antennentypen und Reichweite
bzw. welche Router wie aufs Dach?
Richtantennen
Mehrere Nanostations, wieviele für 360°?

Halterungen:
Wie werden die jeweiligen Antennen gehalten… und wo wird die Antennenhalterung installiert?
Am Kamin
An vorhandenen Antennen
Auf dem Flachdach

Energie/Inet Versorgung des FF Knotens
Wie komme ich per Kabel aufs Dach?
Die Installation von Solarzellen ist doch recht komplex… Aber wenn jmd will??

Am Ende Zusammenfassung als „Kits“ die als Vorschlag für bestimmte Budgets dienen.

Das hat nun hoffentlich nicht zu viel brainstorm-Charakter :blush:
Momentan ist die Errichtung einer Dachantenne noch sehr speziell. Durch einfache Anleitungen lassen sich eventuell wesentlich mehr Dächer erschließen.

Danke an @adorfer für den Bericht über die nanostations, das hat mich gestärkt es demnächst mit einer eigenen Richtfunkverbindung zu versuchen. Wenn wir in jeder Stadt Dächer mit einem soliden 800m Radius zur Verfügung haben wäre der Ausbau des FF Netzes um einiges fixer :smiley:

Gruß
apo

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Meiner Meinung nach ein guter Vorschlag, ich habe nach sowas auch schon gesucht. Mich interessiert zudem allgemein der Outdoorbereich. Man sollte aber zunächst ein „Erste Schritte“ ins Wiki bringen, bevor man ein „dritte Schritte“ ins Wiki bringt :stuck_out_tongue:

Zudem würde ich eine Kategorie Blitzschutz anfügen. Was ist möglich/nötig/verhältnismäßig?

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Das hört sich gut an, um einen Gründe zu finden, gar nicht erst anzufangen.
(So wie „kein Freifunk machen, weil da ja irgendwie die Störerhaftung ist“)

Aber im Ernst: ich gebe gerne meinen Senf dazu und mache auch gern Bauvorschläge, die ich gern hier diskutiere.
Wikiseiten bauen ist jedoch nicht mehr mein Hobby. Aber wenn jemand aus den Diskussionen Wikiseiten baut, dann habe ich da nichts dagegen.

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Rundstrahler braucht es natürlich nur einen.
Eine Rundstrahlantenne (so ein langes Ding) bündelt -so sie real auch eine mechanische Länge innen aufweist- in der „Querrichtung“, also so als würde man eine CD auf die Antenne stecken, dann „In Richtung der Scheibe“.
Es bringt also wenig, eine Antenne irgendwie zu „legen“ oder „senken“; es sei denn man will „die Hauswand hoch/runter“, wenn man denn über den Rand hinweg schauen kann.

Was die Nanostations anbelangt: die -6dB-Grenze („-50% Empfang vom Maximum“) liegt bei den „Loco2“ bei 45 Grad. d.h. alle 90° sollte man dann eine ausgeben, d.h. 4 für den Vollkreis.
Bei den „Nanostation2M ‚nonloco‘“ hat’s den 50%-Wert bei etwa 30Grad. also alle 60 Grad eine, d.h. 6 Stück für den Vollkreis.
Wobei bei dem Modell die Elevation SEHR, SEHR gebündelt ist. das sind keine 10 Grad. d.h. wenn man da „in die Ferne“ vom 5. Stock schaut, dann kann es „unten vorm Haus am Gehweg“ schon richtig eng werden, und drinnen im EG ist garantiert gar nix mehr zu hören.
d.h. bei eine N2M-Installation kommt man um einen zusätzlichen Rundstrahler als Füllsender kaum herum, wenn man „hoch“ steht und die Leute im EG auch bedenken will.

wlan-Geräten nach Möglichkeit einen Abstand von 0,5-1m gestatten, damit sie sich nicht gegenseitig die Ohren totschreien, selbst bei „Richtantennen“. 5m wären sogar ideal. Falls man also mehrere Dachluken/Balkone etc hat, dann lohnt es sich, das zu trennen. Es verbessert den Empfang von entfernten Stationen.
Halterungen: Weniger ist mehr. Die Dinger sind nicht groß, und nicht schwer.
Lieber mit dünnen Lochblech montieren und wenn man sich nicht sicher ist, noch ein Stück (echte!) Wäscheleine als Fangleine mit anknoten (festzurren der Knoten mit mehreren Flachzangen, geht von Hand wirklich nicht).

Ach ja: Löcher in Plaste nach Möglichkeit mit einem alten Lötkolben schmelzen. Das sorgt für einen „dicken“ Rand und hält besser als mit einer Bohrmaschine gefertigte Löcher, insbesondere wenn es irgendwo „am Rand“ von etwas ist.

Vor jedes einzelne Gerät ein billiges LM2596S-Modul, welches auf exakt die benötigte Spannung eingestellt wird. Bei den TP-Links überbrücken wir das interne Netzteil und rüsten die Buchse auf 4-45V-Versorgung um und gehen intern direkt auf die beidne 3,3V-Elkos. Platz ist ja genug da drin

Zur Vernetzung: Wo es geht, die Router auf „mesh on wan“ schalten und dann die Wanports per beliebig billigem Switch zusammenschalten. Das geht immer besser als jede Funkverbindung, zumal es dann die Bandbreite nicht halbiert.

Und falls wirklich alle Nodes trotzdem „Internet“ haben: nicht bei allen das Mesh-VPN aktivieren.
Denn jede Meshverbindung zum VPN-Uplink kostet Bandbreite, selbst wenn „nichts“ los ist. Und sorgt für Overhead und auch Latenz durch die vielen kleinen Pakete, die sich dann durch die DSL-Strecke zwängen.
Besser einen (oder aus Backup-Gründen zwei) der besseren Nodes (vielleicht einen größeren TP-Link mit vierstelliger Ziffernbezeichnung) zum alleinigen VPN-Uplink machen.

[quote=„apo, post:1, topic:315“]Wie komme ich per Kabel aufs Dach?
[/quote]
Schornsteine, tote Züge. Guten Werkstattstaubsauger… Oder Satkabel, dunkelgrau, außen am Gebäude. 40-45V fernspeisen. Ach ja, wir brauchen eigentlich nur Strom da oben, den Connectivity kommt ja per Mesh von unten. Und dann die hohe Spannung verteilen, weil man so Kabelquerschnitte gering halten kann. Spart Geld, Kupfer und ist unauffälliger.

[quote=„apo, post:1, topic:315“]Die Installation von Solarzellen ist doch recht komplex… Aber wenn jmd will??
[/quote]
Da kann ich wenig zu sagen, bis auf "sehr, sehr kostspielig. Zum einen kaum brauchbare Solarmodule unter 100€ (für WR84x, Nanosations brauchen doppelt so viel), zum anderen wollen die nach Süden schauen im richtigen Winkel, brauchen also eine freie Himmelssicht (kein Schatten), eine sturmsichere Montage (Windlast!) und die Akkus an solchen Montageorten müssen ganz schön was aushalten im Sommer und im Winter. d.h. ich gebe keinem Akku dort länger als 2 Saisons, sofern man man nicht in die Edel-Kategorie greift, so der Akku nochmal 100€ kostet.
Aber vielleicht hat ja jemand anders gute Erfahrungen sammeln können für bezahlbare Preise.

Ein Einkaufszettel quasi. Wahlweise für „Amazon“ / „ebay“ (muss dauernd aktualisiert werden) und „Aliexpress“.

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Nanostation 2M (N2M)

NanostationLoco2 (NL2)

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Super Start, danke. Werde eine Wiki-Seite erstellen.

Gruß

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zu: nix Blitzschutz etc.:

Nunja… rechtliche Rahmenbedignungen ignorieren wir ja nicht, sondern versuchen mehr oder minder gezielt damit umzuegehn.

Die Physik lässt sich jetzt aber ganz schlecht ignorieren.

Und Menschen die da gar keine Vorstellung zu Blitzschutz, Grundregeln Elektro etc haben nen Wiki bereitzustellen um vom Dach zu fallen und Häuser in brand zu setzen finde Ich nicht wirklich fair. Reduziert auch die Zahl der Freifunker und Objekte.

Sind ja z.T. banale Grundregeln: z.B. bitte die Antenne NICHT als höchstes Objekt verbauen.

Ich denke schon, dass der Aspekt mit angesprochen werden wird.
Zumal wir hier dazu ja auch schon etwas hatten.
Nur ist es eben nicht das, worüber man als erstes Rätseln sollte, bevor man überhaupt angefangen hat.
Denn das ist immer irgendwie hinzubekommen. (Es sei denn, man startet seine Überlegungen zu einer Wohnungsrenovierung damit, welche Art von Bohrmaschine man kaufen sollte.)

Ach ja, schwindelfrei bin ich auch nicht. Ich werde noch ein wenig dazu sagen, wie man das „VomDachfallen“ zumindest ansatzweise verhindern kann.


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Wenn die Aussage war „nicht mit dem Generalbedenkenträgertum starten“ bin Ich dabei.

Wenn Ich die Bilder sehe, denke Ich über Kooperation mit Klettersportvereinen nach. WiFi Mesh bauen müsste da doch geocaching ersetzen: Finde eine hohe Stelle wor noch Mesh ankommt, montiere einen Router.

Das Problem sind die Zugänge und die Versicherungstechnik seitens der Gestattenden. (Den wenigsten wird ein DAV-Mitgliedsausweis ausreichen. Du brauchst zur „Errichtung“ einer solchen „Baustelle“ nicht nur Personal mit gültiger G41 und FISAT, sondern auch mindestens einen mit FISAT-III. Und solche Leute haben idR schon so gut zu tun, dass sie dazu nicht auch noch nach Feierabend motiviert sind.)

Und an Stellen an denen „noch nichts hängt“ ist man dann schnell an der Stelle, wo derjenige mit der passenden Zertifizierung sagt „mach ich nicht, weil vorher noch … müsste“. Am Ende mietet man dann für teures Geld Standorte an denen man am Steigschutzläufer hoch kommt.

Ach ja: Dort wo es „niemanden stört/niemand fragt“ gibt es idR keine Elektrizität.
Dafür um so mehr Kabelratten. (Was dann auch „Solar?“ komplett ausschließt)

Ein erster Aufschlag ist getan.
Danke @adorfer, dessen Inhalte ich hemmungslos kopiert habe!

Bitte korrigiert und fügt hinzu wie es euch passt!
https://wiki.freifunk-rheinland.net/Dachinstallationen

Mein Vorschlag ist, diese Wiki-Seite laufend mit unseren Erfahrungen zu füllen, sodass möglichst wenig Wände doppelt angerannt werden.

Gruß

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…ICH DANKE ALLEN!

Habe den WIki Artikel gerade gefunden. Bin ziemlich neu im Freifunkgeschäft und musste mir die Infos hier und da puzzleweise zusammensuchen, da ich leider auch kein Nachrichten-Techniker und nur über begrenzt Wissen, in der Beziehung, verfüge. Generell wäre ein Ort im Netz für alle relevanten Infos sinnvoll, wie es auch hier vorgeschlagen wird. Ich selbst setze in meinem Ort Freifunk gerade um und biete Dachinstallationen mit an. Vorher konnte ich das aber nicht, da ich nicht wusste worauf geachtet werden muss…was brauch ich an Montage…wie funzt das meshen auf technischer Ebene…was brauch ich für Geräte zusätzlich…etc. etc.

Ich musste diversen Leuten im IRC gehörig aufn Keks gehen, mit der Hoffnung um alsbalde Antwort… (Vielen Dank an @CHRlS und @thomasDOTwtf an dieser Stelle für die Geduld BISHER! :wink: )

Freifunk muss gerade aus technischer Sicht, zugänglicher weden…Ich würde mich als „erweiterter Techi“ bezeichnnen, aber nicht als Netzwerk-Profi. Leute die das Projekt vorantreiben wollen, aber noch weniger Ahnung haben als ich sind doch chancenlos…
Der Erfolg hängt maßgeblich davon ab

Ich habe nun die ersten unsystematischen Feldtest mit Nanostation2M und Nanostation2Loco hinter mir und ziehe als Fazit.
Phänomenal.
Das „große“ N2M bündelt jedoch vertikal so stark, dass es für Flächenversorgung fast unbrauchbar ist. Das ist offensichtlich nur für Richtfunkstrecken sinnvoll. Und dann sollte man evtl. gleich auf 5GHz gehen, weil zum einen das Band natürlich freier ist und zudem die Richtwirkung noch deutlich stärker ist wegen der geringeren Antennenabmessungen.
Denn Ausrichten muss man ja nur einmalig. Und da macht man es präzise. Sofern der Node jetzt nicht in einer biegsamen Kiefer hängen sollte.

Was fehlt denn noch? Lan-Setup?
Vielleicht sollten wir irgendwo mal einen Musteraufbau machen für die diversen Szenarien und die dann dokumentieren. Wer würde mitmachen?
Mir ginge es vor allem schon „Im kleinen“ darum, dass die Leute nicht nur einen FF-Router hinstellen, sondern einen „an ihr Internet-Gateway, also Fritzbox“ für die Inhouseversorgung. Und dann eben noch einen zweiten „nur mit Strom“ mit Klebeband (oder optisch hübscher) ins Fenster mit der besten Aussicht oben in die Ecke hängen. (Der Router kann gern auch über Kopf hängen, Hauptsache die Antennen zeigen senkrecht.
Und was die elektrische Leistungsaufnahme: Der Wert der auf einem Netzteil steht ist immer „worst case“.
Ein WR841N(D) nimmt so er nix zu tun hat ca. 1,05W. Oder wenn er unter Vollast kommt maximal 1,8W.
Das heisst selbst bei 28ct/kWh aus nachhaltigem Ökostrom sind das im Monat unter 40cent die einen der Router an Strom kostet.

Und was „eigentlich schöne Antennenlocations“ betrifft: Es gibt sogar solche, wo man nichteinmal viel klettern müsste. Nur zum einen hat’s da keinen Strom und zum anderen auch niemanden, der dort von einer Versorgung profitieren könnte.

(Unrelated video)

@APO - supi, habe Ich von der Kempener Communityseite auch mal direkt verlinkt.

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Zur Stromversorung:
Bei mir hat sich inzwischen folgendes Gespann etabliert:

24V Netzteil mit 1A

Passiv-POE-Injektor

Billig-Lan-Flachkabel

Passiv-POE-Splitter

LM2596A PCB

TP-Link

Alternativ per altem Koax-Kabel
Wenn schon ein (altes) Antennenkabel liegt (oder schlicht unauffälliger ist ;-)) und man kein LAN draußen benötigt, weil man sowieso mit einem VPN-Uplink drinnen meshen will, dann kann man sich den Kram mit den Splittern sparen und den Router in der Emsa/Lock&Lock-Dose auch einfach per Koax-Kabel speisen.
Dafür einfach einfach ein billiges F-Antennenkabel (oder IEC-Kabel für Altinstallationen) in der Mitte durchtrennen und ein Ende für die Einspeisung drinnen an das Steckernetzteil löten. Und das andere Ende mit dem LM2496S-verbinden und darüber den TP-Link versorgen.

Ach ja, wenn es mit der Spannung nach extremen Strecken wirklich so knapp werden sollte, dass man die 9V nicht mehr schafft „unter Last“: LM-PCB auf 3,33V einstellen (wirklich exakt!) und Trimmer sicher verkleben.
Dann den Ausgang drinnen im TP-Link an die Sekundär-Elkos anlöten, so bei Verwendung des Original-Netzteils auch 3,3V anliegen. (Das ist zB. beim 841v9 der große Elko "am rechten Rand, am weitesten vom Schalter entfernt. Oder beim 841v8 sind es noch zwei Elkos, da ist es egal, welchen man nimmt). Etwas drinnen muss nicht mehr abgeklemmt werden. Nur halt nicht gleichzeitig mit dem normalen Eingang versorgen.

Links:
http://www.ebay.de/itm/Brand-New-Trafo-Netzteil-Schaltnetzteil-Netzadapter-24V-1A-EU-/141294290678

http://www.ebay.de/itm/5x-LM2596S-DC-DC-Step-Down-Schaltregler-Power-Supply-Modul-Wandler-Konverter-/201060158941
http://www.ebay.de/itm/weis-WLAN-PoE-Power-over-Ethernet-Kabel-Adapter-Injector-Set-DL-/251688482204
wer mehrere Geräte und/oder Strecken versorgen möchte und weniger Löten will:
http://www.ebay.de/itm/3-Fach-1-zu-3-Netzteil-Verteiler-Verbinder-Kabel-Trafo-LED-12V-24V-5-5-2-1-mm-/201163455776

Zur Einspeisung kann man „drinnen“ auch das Netzteil von Ubiquiti nehmen.
Um den Splitter und den Regler „draußen“ kommt man allerdings nicht herum:
http://www.ebay.de/itm/POE-24-POE-Injector-24VDC-0-5A-UBNT-POE-24-12-Power-over-Ethernet-Adapter-/271442565118

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jetzt ist mir auch ein Licht aufgegangen, warum es bei mir mit dem kurzen Kabel klappt, aber nicht mit dem langen China-Kabel^^

wenn du den 3er-Verteiler benutzt, meinst du, dass das 1A-Netzteil dann noch ausreicht?

wenn du mal ein Foto einstellen könntest, wo genau du beim 841 die 3,33V anlötest, würd mir das auch helfen. Wenn du eins hast, würd mich das freuen.

3.33V (exakt) auf die eingekreisten Elkos geben, „von der Unterseite“ anlöten.
WR841v9 (sorry für as unscharfe Bild):

WR841v8 (auch: 8.4)

Und: Da ist kein „Headroom for Error“: mit 3,2V läuft das Ding instabil, mit 3,4V stürzt es ab, mit 3,8V könnte schon was kaputtgehen.
Die Dinger kosten zwar nicht die Welt, aber tut es wirklich nur, wenn ihr eine gut einstellbare Quelle, Kabellänge von Quelle zum PCB unter 10cm und vor allem den Einsteller gut gesichert verklebt habt.
(Nein, Sekundenkleber fließt ins Poti und die Cyanacrylat-Dämpfe ruinieren es evtl in Sekunden.)

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Noch was für’s Wiki:
Blitzschutz

Es sollte unterschieden werden zwischen

  1. dem was aus Brandschutzgründen sinnvoll ist
  2. dem was sinnvoll ist, damit Schaden an der eigenen Elektrik klein bleibt

Brandschutz:
Mit Blitzschutz/Erdnung muss alles versehen werden, was mit seiner Spitze
entweder mehr als 150cm vom Gebäude seitlich absteht
oder sich außen am Gebäude auf dem Dach und innerhalb von 200cm unterm Dachrand („Regenrinne“) befindet.

Also: Wenn auf dem Dach, auch am Rand: Erden. Wenn abstehend: erden.
(Philsophische Diskussionen um Geräteschuppen und Nurdachhäuser überlasse ich mal anderen)

Wie erden? Mindestens 4mm^2 „Grüngelb“ („massiver Kupferdraht“), 6mm^2 sind sicher nicht verkehrt.

Problem: Nanostation&Co haben gar keine Erdungsklemme, aber der neue TP-Link CPE210 schon.
Abhilfe vorerst: Standrohr mit Schelle erden. Falls Montage „eisenlos“ erfolgt: feuerverzinktes Lochblech aus dem Baumarkt („Zaunbau“), deutlich größer als die eigene anlage direkt dahinter dübeln und den dann erden. Das ist zwar eigentlich Pfusch und/oder überflüssig. Aber man wird sich dann nicht vorwerfen lassen können, irgendwas versäumt zu haben.

Nur wohin jetzt mit dem anderen Ende des Grüngelb? An die Potentialausgleichschiene!
Wenn schon eine ordentliche Antennenanlage unterm Dach vorhanden ist, dann ist das kein Problem.
Aber so schön ist die Welt selten, denn meist findet man zwar noch ein paar andere Antennenanlagen, aber nach Murphy haben die keinen Blitzschutz.
Die muss man dann strenggenommen gleich „mitsanieren“.
Früher konnte man mit einer Klemme an ein Fallrohr gehen, aber in Zeiten wo die aus Diebstahlgründen aus Kunststoff sind oder bei Defekt schnell durch Kunststoffteile ersetzt werden: Schlechte Idee!
Wenn aber eine metallene Dachrinne vorhanden ist, dann muss die ebenfalls geerdet sein (hoffentlich…) da kann man sich mit einer gammelsicheren (feuerverzinkten) Klemme andocken.

Und wenn alles nichts hilft: Im Haus unterm Dach eine kleine Ausgleichschiene montieren (der nächste Installateur wird es einem danken) und von da einen 16mm^2 Grüngelb bis zum Hausanschlussraum führen, wo es von Elektro, Wasser&Co die große Potentialausgleichsschiene geben sollte.
Wenn es auch die nicht geben sollte: Dann sollte man dringend mit dem Gebäudeeigentümer Kontakt aufnehmen und fragen, wie er einen Stromanschluss für das Gebäude abgenommen bekommen hat.

EOS-Protection
Überspannungsschutz gegen Spannungsspitzen ist ein ziemlich mühseliges Unterfangen, für das man beliebige Mengen Geld investieren kann, ohne jemals einen 100%-Schutz zu erreichen.

Insbesondere sei hier erwähnt, dass Überspannungsschäden nicht nur von Antennen, sondern auch von „Kabeln ins Nachbargebäude“ oder „Kabeln in den anderen Gebäudeflügel“ drohen. Einfach weil das HF-Antennen sind, die die Sekundärinduktionen von entfernten Blitzeinschlägen auffangen.
(Was auch das häufigste Schadenszenario ist. Also nicht „Einschlag im eigenen Dach“, sondern „Blitzeinschlag in Straßenbaum“ oder „im gut geerdeten Schornstein im Hochhaus gegenüber“.

Grundsätzlich gilt: Switches benützen, die vom Hersteller mit Varistoren und Funkenstrecken für midestens(!) 2kV, besser 6kV ausgelegt sind.
Gibt es schon im Preisbereich ab 50€, wenn man bei z.B. Netgear oder TPLink in den Bereich „Vollblech“ schaut.
Dabei das Netz segmentieren, in der Hoffnung, dass der Puls nicht so weit kommt.
Wer es ganz besonders sicher mag, der verbindet Stockwerke und Gebäude nur per Lichtwellenleiter. Gibt da eine ganze Industrie, die dafür Lösungen verkauft.
Überspannungs-230V-Zwischenstecker aus dem Einzelhandel werden von vielen Elektrikern als Bachblüten-Therapie bezeichnet.
Effektiver ist es in der Tat, in den Elektro-Unterverteilungen und Patchfeldern Funkenstrecken einzubauen.
Und hochsensible Systeme werden wie beschrieben optisch entkoppelt und bekommen ihren 230V über eine echte Online-USV.
Aber soetwas kostet Geld… und ist auch in den Betriebskosten teuer, weil die Wandler mit rund 15-20% Verlust zu Buche schlagen und nur die Hütte heizen.
Wenn man sehen will, wie soetwas „richtig“ geht, dann schaut man sich die EMP-festen Führungsstellen an alten USAF-Flugplätzen an, die hier und da noch stehengeblieben sind.

Lese-Material:
http://www.elektrohamann.de/downloads/Antennenblitzschutz.pdf

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Aehm… war Blitzableitung über Potentialausgleichschiene nicht seit ner Weile „nono“ und muss in den Fundamenterder (oder was man da so in den Boden gerammt hat und nicht Innen ins Gebäude führt) ?!

http://www.vdb.blitzschutz.com/mhb/MHB_2012-10//09%20Potentialausgleich/9-1%20Potentialausgleich%20-%20Allgemeines.pdf

Insofern waren früher die Regenfallrohre keine so schlechte Idee - u.a. weil der meist bei Gewitter bei uns vorhandene Regen ja auch half die dünnen Blechlein nicht gleich einschmelzen zu lassen. Aber … Kunststoff ist wohl doof. Es lebe der Fortschritt.

Ansonsten sehr schön. Ich habs mal gemarkert und werde es beizeiten in den Wiki zu Antennen überführen.

UPDATE: Wiki ist in beiden Antennenartikel gegärtnert.

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Einen echten Blitzableiter darf man in der Tat nicht auf den Potentialausgleich führen.
Aber wir bauen ja keine Blitzableiter sondern erden (kleine) Antennen.
Von der Pflicht einer ordentlichen Blitzschutzanlage entbindet das natürlich nicht, aber das muss dann derjenige machen, der das Gebäude errichtet (oder umbaut/umnutzt). Wir rüsten ja nur ein paar Wlan-Antennen nach, die kaum länger als ein Unterarm werden und eher im Bereich einer Handfläche liegen.

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