Solved: Welche Erfahrungen habt ihr mit Masten >15m?

Ich möchte eine Richtfunkstrecke errichten. Um eine frei LOS zu erhalten muss ich leider ca 15m hoch (testweise auch mal 20m). Das ganze würde ich auf meinem Grundstück zwischen Hecke und Wiese aufstellen. Welche Möglichkeiten gibt es da? Reichen da Steckmasten, oder würde das trotz Abspannung zu instabil?

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es gibt genau für solche fälle masten mit den entsprechenden Sicherungen … was du beachten möchtest, je höher du gehst und je mehr Fläche du dem Wind als Angriff bietest (vgl. schmale schachtel wie cpe210 wenig, Schüssel mehr) … desto größer der Hebel der dagegen drückt … da du aber eh hoch willst bedeutet das aber auch vermutlich das du „untenrum“ eher windgeschützt bist…
hatte als Jugendlicher lange eine recht ordentliche CB funk Antenne auf dem Dach, 7m Mast an der Hauswand mit 2 schwerlast ankern und 5,5m Antenne obenan. (1/2 lambda)
sprich: nutze unbedingt (zum als vergleich) professionelle Masten
oder besorg dir steckbar ordentliches Alurohr … und blitzableiter nicht vergessen

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Bei der Höhe braucht man doch bestimmt auch 'ne Genehmigung, oder?

<=10 m Genehmigungsfrei.

10m über Gebäudeoberkante oder über Boden?

Wenn vom Boden aus <=10m. Wenn auf dem Dach <=10m. Bedeutet vom Aufstellpunkt aus bis zur Spitze der Antenne.

@Handle Handle bei fester Montage braucht man ab 10m eine Genehmigung (zumindest in NRW). @FINWICK: Zu den 10m zählt auch die Unterkonstruktion.

@PharmaJoe weder noch. Es zählt auch die Höhe der Unterkonstruktion, sprich ab der Decke wo der Mast befestigt würde.
@fuzzle was wären professionelle Masten? Ich kenne leider nur Lizensierten RiFu und Verdrehung des Masten unter 1°. Das sind dann aber gleich Gewichte und Kosten, das muss nicht für eine Teststrecke sein. Nur wenn ich mir Steckmaste mit 1,5m Überdeckung und 15m Höhe vorstelle … denke ich unwillkürlich an Lämmerschwänze :wink:
Da fehlt mir wohl die (CB)-Funkerfahrung. Fahnenmast haben auch nur 6-7m …

Hallo, ich habe zwar noch keine Erfahrung aber ein ganz ähnliches Projekt (muss min. 25m hoch). Mein kompakter Wissensstand:

  • Baurecht ist Landesrecht. NRW hat besagte 10m genehmigungsfrei, allerdings schon Pflichten zur Statik ab 6m. Bedenke immer den Hebel solcher Masten. Blitzschutz musst du dich auch informieren (min. 16qmm Cu Massivader, direkter Weg zur Erde - fast unmöglich in Bestandsbauten, …), sonst bezahlt die Gebäudeversicherung im Zweifel nicht. Und selbst wenn das möglich ist: der Elektriker wird das nur anfassen wenn der gesamte Potentialausgleich auf neustem Stand ist: alle Versorgungsleitungen müssen mit der HES mit 16qmm verbunden werden, etc.
  • Es gibt Ausnahmen in NRW für Masten die primär als Fahnen dienen (sollte nicht das Kalifat ausrufen :smile: ) oder die vorübergehend montiert werden und ortsveränderlich sind. Wahrscheinlich beudetet das, keine Verankerung am Gebäude sondern nur abgespannt erlaubt. Siehe § 65 BauO NRW (1) Abs. 19 Typische Beispiele für portable Masten sind die Hänger aus Militärbeständen, die man ab 5-10k € kaufen kann. Da wollen aber hunderte KG sturmfest aufgebaut werden.
  • Das Hauptproblem an einer Genehmigung sind die notwendigen Statikberechnung die den Mast selbst betreffen (bei Gittermasten z.B. Kräfteeinwirkung auf jede Strebe/Verbindungsstelle). Das sind mitunter 600 Seiten und wenn der Anbieter diese nicht mitliefert (heftiger Aufpreis) kannst du eine Genehmigung praktisch vergessen.
  • Wir sind auf die Alu und Fiberglasprodukte der Marke „Spiderbeam“ gestoßen. Die sind teleskopierbar und daher ideal um später noch mal dranzukommen. Herr Paul gab mir die Auskunft, das die Fiberglasmasten z.B. der 26m nur bis ca. 20m ausgefahren werden sollte um mehr als einen Draht tragen zu können. Wir planen daher mit Alu. Auch wenn der Mast noch nicht geliefert ist, würde ich nirgends anders mehr bestellen. Fiberglas hat z.B. den Vorteil das eine Gefährdung von Personen bis auf den Blitzschutzaspekt kaum gegeben ist und auch die Windlast sehr gering ist. Musst aber schauen, gerichteter als eine Nano Loco würde ich da nichts dran hängen. Was verstehst du unter „Richtfunk“? Wir werden das auf freiem Feld aufbauen und mit 2,5m Kreuzerder gegen Blitzschutz sichern. Günstiger als die Masten dieser Marke wirst du kaum etwas finden. Die Alu-Masten sollen hauptsächlich in der Windindustrie verwendung finden, um potentielle Standorte zu evaluieren.
  • Die Stabilität solcher Masten ergibt sich primär aus der Anzahl/Höhe der Abspannpunkte und des Winkels (!).
  • Rede vorher mit der Gemeinde, ob man sich damit anfreunden kann.
  • Bedenke auch wie du solche Masten aufbaust. Fiberglas kannst du notfalls solo errichten. Steckbar auf 15m, eher nicht.

Ich hoffe ich konnte dir ein paar Anregungen geben. Eigentlich sollte die Dokumentation erst kommen wenn wir das ganze live haben, aber hier ein Bild von meiner Ausgangslage. Codename „Mesh me, if you can“. Der gelbe Pixel in der Mitte wo sich die Tallaagen treffen ist ein Bündel Heliumballons in ca. 28m Höhe. Ich selbst stehe ebenfalls mindestens so hoch.

Kurzum: möglich sind solche Masten. Budget sollte aber minimum 1000,- lieber noch etwas mehr betragen und verhasst solltest du im Rathaus auch nicht sein. Gesetzesformulierungen kann man immer in beide Richtungen auslegen.

Cheers,
Arwed

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Zum reinen austesten: Falls Du Kippfenster oder Ausstiegsfenster im Dachgeschoss hast, schau Dir auch mal
Stative für Scheinwerfer (Fotostudio) an. Die sind ausziehbar und schnell aufgestellt. Habe selber so ein Teil unterm Dach, was man bis auf 4,20 m ausziehen kann (um die 50 Euro). Gibt es aber auch noch in weit höheren Ausführungen.
Draussen sollte man die Füsse natürlich beschweren bei entsprechender Windlast. :smile:

Coole Ideen. Die Spiderbeams werde ich mir mal anschauen, die Fibermasten hatte ich schon gefunden und mich gefragt wie weit die sich neigen.
Ein Mast auf dem Wohnhaus fällt aus, da ich bei der gerichteten Verbindung eine Lücke in einer Hecke zwischen zwei Waldstücken nutzen möchte. Da die andere Seite „fest“ ist, muss ich bei mir die richtige Gegenstelle finden. Mit etwas Glück oder Pech passt das mit einer Eiche in der Hecke, die hat mehr als 20m.
Das Endziel ist der Giebel vom Nachbarhof.
Meine Versuche mit Heliumballon haben nie wirklich funktioniert … als Tipp: binde eine Rettungsdecke aus dem Verbandskasten dran, das reflektieren erkennt man schneller. Unser Auge ist auf Bewegungen optimiert :wink:

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Muss ich mir merken. Wir haben 5-10 Ballons und sehr leichte Angelschnur genommen (vorab alle 2m markiert). Damit war das ganze handlebar auch wenn der Wind immer wieder damit gespielt, im konkreten Fall richtung Boden gedrückt hat. Das Partyset war die 30€ bei AMZ wert. Praxistipp: in Unterkünften mit 50 Kindern braucht es einen standhaften Mann vor Ort und auch der Ballonvorrat sollte nicht zu knapp sein :smile: < /offtopic>

Zu Fiberglas - wie gut kannst du es denn in alle Richtungen abspannen? Bei guter Abspannung gehts nur drum wie weit du von der Abspannung entfernt bist. Kein vergleich zu dem YouTube Video, auf dem so ein 26m Mast aufgerichtet wird. Musst einfach überlegen das der Mast selbst ja kaum mehr als 200g hoch halten muss; die Abspannung sorgt für die horizontale Stabilität. Ein Baum hat da vermutlich weniger Stabilität.

Übrigens: Sichtverbindung ist nicht immer zwingend nötig. Hab selbst schon über viele Gärten hinweg eine Verbindung hinbekommen.

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Heliumballons sollen dauerhaft praktikabel sein?
Oder wofür ist das?
Wenn man leicht an Wasserstoff dran käme, sähe Ich weniger eine Gefahr beim Wasserstoff (das würde maximal verpuffen, wenn es sich denn entzünden würde), als dass das ganze Teil runter kommen könnte.
Da hat man dann evtl. 50m Seil/Kabel mit Ballon und Technik die in dem Umkreis aufschlägt (?).

Und was ist mit Blitzeinschlag und Sturm…

Ansonsten kann ja wer will gerne mal die Heddinghovener Strasse in Lechenich bis Köln Neustadt Süd, z.B. Lindenstrasse prüfen.
Ich sehe da wenig Chance, obwohl es schon interessant wäre.
Startpunkt 102m hoch, Knapsack (nach 8,5km) 139m (Anstieg und Absinken von 102m auf 102m auf ca. 2km), Ziel (nach 19,3km) 64m.

Für die hier beschriebene Situation kann man keine natürlichen Begebenheiten nutzen?
Z.B. einen Baum. Auch daran könnte man seitlich in einer Höhe wo es nicht schwankt einen Mast anbringen.
Entweder ragt der dann drüber, oder man richtet die Antenne noch in Baumhöhe aus.
Natürlich kann man dann auch auch einen Mast verzichten, wenn man seitloch durch Äste etc. durchsehen kann. Oder es an einem stabilen dicken Ast montieren kann.

Wenn man es schafft ihn auch im Winter warm zu halten, kann man versuchen einen Riesenbambus wachsen zu lassen. Unter idealen Bedingen (evtl. reichen die am Boden, ein kleines „Gewächshaus“ mit Loch oben) bis 1m pro Tag. Und wohl um die 40m Maximalhöhe. Allerdings sind die Zeiträume interessant…
Im Botanical Garden (Kebun Raja in Indoesien) stehen sie angeblich seit 45 Jahren, und haben erst über 30m.
Bei max. 1m pro Tag…
Es gibt noch zwei Winterharte SOrten, die eine max. 5m, die andere max. 10m:
http://www.gartenanlegen.net/riesenbambus/

Kann man ja auch abspannen gegen Schwankungen.
Wenn man ihn dann irgendwann „sterben“ lässt, setzt auch noch die Verholzung ein, und er wird härter.
Nur dann ist es bei einer Kontrolle des Bodens wo er steht keine „Pflanze“ mehr, sondern ein dort fixierter bzw. in die Erde gesteckter Bambus. Er würde evtl. auch die Farbe von Grün in Richtung Braungelb wechseln.

Wasserstoff ist leicht entflammbar.

Helium nicht brennbar.

Stichwort Hindenburg…

Habe Ich ja erwähnt, steht im Text.
Es fahren aber auch Menschen heute noch in Wasserstoffballons…
Es wäre eine Frage der Größe der maximalen Verpuffung, und Auswirkung dieser.
Neben den Kosten, Helium ist selten, und wird für Computertomographen und die Forschung benötigt.
Es gab schon Mängel für diese Anwendungen.

Wasserstoff gibt es im Überfluss, und wenn es mal an Tankstellen verfügbar würde, könnte man sich mit entsprechender Flasche auch etwas billig abfüllen.

Da hier ja schon geschrieben wurde, wie man diese Ballons besser sichtbar machen kann, ist meine Vermutung, dass die als Orientierungspunkt genutzt werden.

OK… Als Antenne ist ja kein ganz abwegiger Gedanke. Die ersten Funkversuche über weite Strecken fanden ja am Drachen statt.

Für eine dauerhafte Nutzung müssten aber alle Gefahren und die Robustheit geklärt sein.
Evtl. mit Seilwinde, und automatischem einfahren bei Wind über x kmh sowie Gewitter.

Vom Gewicht müsste für die reine Ausrichtung ja auch in der Dunkelheit ein starkes Blitzlicht nutzbar sein.
Allerdings müsste man eigentlich auch mit einem Kompass mit Peilfunktion klarkommen.
Die genaue Linie sieht man ja z.B. in Google Earth.
Weiß auch über welches Haus der Nachbarn gegenüber, schräg etc. die Antenne ausgerichtet werden muss.

Dauerhaft Ballone im Himmel hängen? Bei Google heißt das Projekt loons und spielt in der Stratosphäre. Das ist unwesentlich über meiner angefragten Höhe.
Ansonsten haben wir im Ruhrgebiet vor ein paar Jahren an allen ehemaligen Zechen große Ballon aufgestellt!
Wie schnell diffundiert Wasserstoff durch eine normale Ballonhülle? Helium hält 1-2 tage und hat die größeren Moleküle!!!
(edit: manuelle Rechtschreibkorrektur)

Eine dauerhafte Nutzung mit Wasserstoff wird allerdings extrem schwierig. Wasserstoffmoleküle sind so klein, dass sie durch alles hindurch diffundieren, sodass dein Ballon permanent an Gas verlieren wird.

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Nichts dichtes ist bekannt?
Für Gasballons nimmt man Latex oder Seidengewebe mit Gummihaut.