Verschärfung der Gesetze für private WLan Hotspots

Irgendwie sehe ich den ganzen Gesetzentwurf eigentlich sogar als Vorteil für den Freifunk.

Wenn ich mein privates WLAN öffne bzw. einen anderen zulassen müsste ich Ihnen nach dem neuen Entwurf belehren, dass er nichts böses macht. Das würde ich mir dann lieber schriftlich geben lassen, denn ansonsten sagt mir dejenige hinterher, dass ich Ihn nie Aufgeklärt hätte.

Beim Freifunk hingegen, stelle ich ja nur meine Leitungskapazität dem ISP (Freifunk Rheinland e.V.) zur Verfügung und eine Hardware (Rechenleistung) auf dem die Software des ISP läuft. Dieser wiederrum macht ja „sein“ WLAN auf. Ich teile also gar nicht mein Privates WLAN.
Also im Prinzip so, wie es T-Online mit seinem WLAN-to-go auch macht.

Der Freifunk Rheinland ist aber kein „privater WLAN Betreiber“ und muss somit andere Auflagen erfüllen. Er müsste also z.B. eine Splash-Page einbauen die der Nutzer erst einmal abnickt.

So sehe ich das. Falsch gedacht?

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Das seh ich nicht so einfach:-(
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Wem gehört der Router, wird ein Jurist fragen. Dem Aufsteller, dann ist es dein Hotspot. Dem Verein (einem gemeimützigem Internet-Geschäftsbetrieb) dann ist es sein Hotspot! Da fehlt eine eindeutige Formulierung des Vereins (Oder ich habe die blos nicht gefunden)
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Stell ich dem Verein Strom , meine Leitung und den Fensterplatz zur Verfügung ist es so was wie eine Sachspende, wie für die Tafel, Klamotten fürs Sozialkaufhaus, ehrenamtliches tragen von „Omas“ Einkäufen.
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Wo bleiben dann die Firmen, die Router kaufen, von uns anschliessen oder ihren IT-Service das machen lassen? Sind die ISPs? Die haben das Risiko wieder am Bein?
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Was ist mit dem der noch eine 841 hat, den selbst flasht/ von jemanden geflsht bekommt und mitmacht???
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Das ist für uns zu schwierig, da muss mMn. auch im Vorfeld ein versierter Jurist ran.
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Vom „Gefühl“ her würde mMn. da beste sein: Verleih der Geräte gegen Spende:-)) Selbst gegen einmalige Miete zum Selbstkostenpreis wäre drin. (Muss etwas netter formuliert werden) Da die ja alle einzeln selbst bei kleinen Prokekten mir 3-4 Routern unter der GWG Grenze nach § 6 Abs. 2 EStG sind (Steuerberater vor?) sind die nach einem Jahr aus den Büchern und der a.a.Stelle befürchtete Vermögenszuwachs für den Verein dürfte sich da nicht ergeben. (Vergl. dazu Router die andere kommerzielle ISPs rausgeben, Wie buchen die diese Teile?)
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Ich persönlich würde die Änderung des TKG§8 nicht so einfach sehen:-((
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Gruss
Dieter
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Ps. Wenn man die Änderung wie sie angekündigt ist nicht verändern,verhindern kann, sollte man wenigstens einen Formalrahmen vorplanen um die zu unterlaufen:-))

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Ich kenne das Rechtsverhältnis nicht, wenn man bei Kabeldeutschland oder der Telekom den Router „einmalig“ gekauft (also nicht „Monatlich gemietet“) hat.
Wird man dann auch selbst zum Hotspot-Provider für die Leute, die den Telekom-Hotspot auf dem „eigenen“ Router nutzen?

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Ich denke das das gerade jetzt hochkommt initiieren die großen Telekommunikationsanbieter mit Ihrer Lobby in Berlin und Brüssel. Die sehen bei, wie schnell, günstig und einfach man eine leistungsfähige Infrastruktur Breitbandinfrastruktur bauen kann. Die haben einfach Angst…

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Wie ich bereits an anderer Stelle schrub:

Dann geht’s aber richtig daneben, denn das was da jetzt als Gesetzesentwurf kolportiert wird, das spielt dem Freifunk vom Typ „Gluon-Community mit Verein“ massiv in die Hände.
Das wird einige Leute in Berlin gewiss ärgern, aber hier im Nordwesten wird es den Freifunk beflügeln. Weil dann jedem und jeder klar sein wird, dass es sich nicht mehr lohnt auf „Ende der Störerhaftung“ zu warten (oder sich in erfolgloser Lobbyarbeit auszupowern). Und die Freifunk-Vereine eine etablierte Lösung anbieten.

Es wäre ja nicht das erste mal das die Lobyisten in Berlin ein Gesetzt durchdrücken mit dem sie ihren Arbeitgebern am Ende so richtig in das Knie schiessen

Ich sage nur Leistungsschutzrecht

Aber Back to Topic

Die Lobby versucht halt wie immer ihr Geschäftsmodel so lange wie möglich zu schützen.
Man verdient mit „Mobile“ ja ne Menge Kohle

Der Umsatz mit mobilen Datendiensten wird voraussichtlich um 6,3 Prozent
auf 10,3 Milliarden Euro ansteigen. Das hat der IT-Branchenverband
Bitkom auf Basis von Berechnungen des European IT Observatory (EITO) am

  1. Februar 2015 bekanntgegeben

Quelle: Golem
http://www.golem.de/news/mobilfunk-mobiles-internet-bringt-mehr-umsatz-als-telefonie-1502-112541.html

PS:
Früher haben die Menschen sogar für SMS gezahlt

Genau das ist ja die Frage! Wie machen die das, (du meinst WLAN TO GO) (1) das ziehlt wohl auf den Endkunden, Da kennen die die Daten und soweit ich das überblicken kann lassen die auch nur Ihre eigenen bekannten Kunden da rein! Anmeldung mit Mailadresse Passwort, wobei das ein Witz ist, da die T-Kom Mailadressen im Bündel verschenken:-)) Sie behaupten der Kunde ist TOTAL SICHER. (Die erste zugesagte sichere IT- Anwendung auf dieser Welt :-)) siehe in (3)
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Für Geschäftskunden machen die wohl ein „Wir machen alles!“ (2) . Zielen da wohl nur auf den Standort, als „Win-Win“, und übernehmen den Rest

Die sind ISP, und haben wohl in beiden Fällen die Daten (wenigstens die Pseudodaten) der Nutzers des Hot-Spots, musst dich ja anmelden. Ich geh mal davon aus, wer weis das genau?, dass in solch einem Fall in Telekom die Telekom der Hotspotbetreiber ist. (wird wohl irgendwo in den Tiefen der AGBS vertseckt sein??)
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Nach deren Userseite (3) sind wir wohl die strubbelige Konkurrenz:-) (Ob DAS was mit der TKG§8 oder TKG$8 Sache zu tun hat?)

Gruss
Dieter
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Ein Beitrag in unsrerer Richtung:Kommentar Freies WLAN: Lukrative Restriktionen - taz.de

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(1)Speedport W 724V: superschneller Router mit Hotspot | Deutsche Telekom
(2)http://www.telekom.de/is-bin/INTERSHOP.enfinity/WFS/EKI-GK-Site/de_DE/-/EUR/ViewProductDetails-Start?ProductRefID=1806151000013%40EKI-GK&StageProductRefID=1806151000013%40EKI-GK
(3)http://hilfe.telekom.de/hsp/cms/content/HSP/de/3378/theme-535782983

Das sehe ich auch so…wie ursprünglich erwähnt trifft es die dezentralen Freifunker, die gerne Traffic direkt ins Internet rauslassen möchten aber dennoch sehr hart.

Vielleicht ist heute im Mumble noch ein wenig Zeit frei, um darüber zu sprechen. Eventuell bereitet der Förderverein zentral was vor, müsste man mal @monic später fragen…

Klar. Freivpn ist wie Freibier. Geht super weg, aber am Schluss wissen nur wenige wie man Bier braut.

Die einen möchten eben abhängig sein von einer höheren Adminmacht aus 10-30 Admins auf über tausend Routern, die anderen versuchen sich, andere lokal zu bilden und Know-how zu transferieren in die Breite. Die einen akzeptieren das sagen einer gewählten Elite , die anderen versuchen ihr zeug lokal selber gebacken zu bekommen.

Und zum Thema etabliert : Kostentechnisch bin ich gespannt wie das Modell skaliert.

In die Hände spielt euch so ein Gesetz garantiert nicht, früher oder später schadet es eher allen Netzbürgern in Deutschland.

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Wenn es eine realitische Möglichkeit geben würde die Sch… Störerhaftung ersatzlos zu streichen, mir wär es recht.
Das würde zwar die Idee freies Netz/Mesh wieder auf die Kerntruppe zurückfallen, aber das ist eine ganz ander Baustelle.
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Klar sind solche Anstrengungen aus Berlin draussen ein gutes Argument um unsere Router unter zu bringen, aber wir sind doch in der Situation von „Klinkenputzern“ die ein Pflaster für ein Leiden anbieten was wir massiv bekämpfen sollten :-(( Nur haben wir in das Plaster noch Huckpack einiges rein gebaut was uns wichtig ist.
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In anderem Zusammenhang würde man sagen, wir versuchen unsere Planstellen zu halten :-))
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Na ja, machen wir erst mal Freifunk mit dem „Alleinstellungsmerkmal“ Freies VPN.
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Gruss
Dieter

IANAL:

Mal angenommen wir müssten wirklich im Rahmen des technisch zumutbaren den Namen des Nutzers ermitteln, könnten wir dann nicht argumentieren, dass es technisch bei der Art Netz, wie wir es bauen, nicht zumutbar ist eine Splashpage einzubauen, weil:

  • die nicht bei HTTPS funktioniert. Sehr viele Seiten nutzen das jedoch mitlerweile, so dass z.B. ein Facebookuser die nie zu Gesicht bekommt. Private Torrentracker nutzen auch HTTPS. Die potentielle Zielgruppe sieht es also nie.
  • die auch nicht zu sehen sein wird, wenn ich direkt den Torrentclient starte.
  • wir letztendlich die gesammelten Namen garnicht sicher aufbewahren könnten (Wo? auf allen Knoten in einer DHT? Wir wollen ja dezentral werden.) und der Datenschutz überwiegen könnte.
  • der Name aufgrund der Struktur des Netzes gar keiner IP zuordnenbar wäre (Privacy Extensions bei v6, NAT bei v4).

Daher wäre vielleicht eine besser umsetzbare Lösung eine Liste zum Selbsteintragen in Papierform. So ähnlich wie sie in Firmen oder Schulen vor einigen Jahren noch neben dem PC mit Internetzugang lag. Dort bitten wir den Nutzer sich mit Uhrzeit einzutragen. So eine Liste könnte bei mir z.B. im Hausflur aushängen. Ja, das ist naiv und funktioniert möglicherweise nicht gut; aber immerhin haben wir dann nicht tausende Namen mit Zeitstempeln an zentraler Stelle. Vielleicht könnten wir auch einfach eine allgemeine (freiwillige) Liste von Freifunkbenutzern führen. Wenn die lang genug ist und wir wiederum IPs nicht zuordnen können, dürfte das auch ausreichen um den Aufwand für Abmahner hoch genug zu treiben, so dass es sich nicht mehr rentiert.

Falls wir tatsächlich eine Splashpage einbauen müssen, könnten wir dann nicht in etwa so vorgehen?

  • Der Knoten selber stellt den Internetzugang nicht zur Verfügung. Das macht meistens jener, der tatsächlich die BGP Peerings (oder Exit-VPNs) aufbaut. Entsprechend wäre dessen Betreiber im Zugzwang und die Knotenbetreiber raus. Solange der Traffic Freifunk/dn42/chaosvpn/…-intern bleibt, müsste also keine Splashpage angezeigt werden.
  • Es könnte sein, dass die Splashpage generell nur bei Ziel-IPs aus Deutschland überhaupt nötig ist. Oder bei Ziel-IPs, die Unternehmen aus Deutschland gehören. Vielleicht auch EU-weit. Das wäre, denke ich zumindest, vorher mal abzuklären. Gerade bei IPv6 haben ja einige Communities bereits full table BGP und könnten dort gezielt filtern.
  • Wir könnten mit bestimmten Organisationen (Beispiel wäre vielleicht Wikimedia) eine Vereinbarung abschließen, dass wir ihre Prefixe nicht mit einer Splashpage belegen und sie uns im Gegenzug keine Abmahnungen schicken. Dieser Spielraum wird wahrscheinlich gegeben sein.

Meiner Meinung nach sollten wir eine Splashpage als äußerstes Mittel sehen. Auf dem von mir betriebenen Gateway würde ich die erst nach gerichtlicher Niederlage einbauen und dabei trotzdem versuchen eine technisch sinnvolle Lösung zu finden, die tatsächlich „helfen“ kann.

Vielleicht könnten wir auch eine Art Freifunkkodex etablieren in dem sowas wie „Lass Filesharing im Freifunk sein, wenn du damit eine Urheberrechtsverletzung begehst. Das erspart deinen Admins viel Zeit und Stress, in der sie das Netz ausbauen können“. Ich mach das ja auch nicht über öffentliche IPs mit fremden Menschen, weil der Abuse sowieso bei mir landet und mir Freifunk zu wichtig ist. Vielleicht schreibt man sowas auch einfach auf alle zukünftigen Aufkleber drauf?

Hat Reto sich eigentlich schon irgendwo zum Thema geäußert?

Anders sieht das Ganze natürlich, wie an vielen anderen Stellen schon angerissen, bei Strafverfolgungsgeschichten aus - aber da will man ja auch den tatsächlichen Straftäter statt des Störers ermitteln (und tut das auch), so dass der Knotenbetreiber auch nichts großartiges zu befürchten hat (schon garnicht, wenn die Community ein vernünftiges Sicherheitskonzept vorweisen kann, das so etwas abdeckt).

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@tcatm atm

Möchtest du das einen Politiker erklären, der nicht mal den Unterschied zwischen einem Browser und einem „E-Mail Programm“ kennt?

Wenn er denn will, kann ich das gerne tun. Die, mit denen ich bisher zu tun hatte, waren eigentlich immer recht interessiert technische Themen mal erklärt zu bekommen.

Ja, Politiker und Internet. Zur allgemeinen Erbauung über dieses Thema möchte ich hiermit an folgende Episode erinnern:

Wie die deutsche Internet-Kinderpornosperre zustande kam – und zugrunde ging

Sorry für das OT.

Da es sich hier eh´ um ein politisches Thema handelt, wage ich es, die Stellungnahme einer Partei hier zu verlinken.
https://www.piratenpartei.de/2015/02/23/gabriel-und-die-stoererhaftung-internet-so-frei-wie-in-china/

Was ist daran ausser dem parteipolitischem Ton anders als im SPON, netpolitik.org usw. NEU?
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Hab ich was übersehen?
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Fragt
Dieter

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Es ist nichts grundlegend anders. Es ist lediglich die einzige Stellungnahme einer politischen Partei die ich bisher gefunden habe. Ich sehe das hier als Material- und Meinungssammlung.
Mich interessiert, wo wir Unterstützung bekommen können, wenn es richtig hart kommt.

hab getern zufällig mit jemand länger gesprochen, der dort involviert it.
Betrebungen gehen wohl dahin, dass auf den Eigentümer des WLAN abestellt wird, d.h., ist dieser eine Privatperson (kein ISP oder öffentliche EInrichtung), muss Namen und evtl. mehr von den verbundenen clients erfragt werden, ansonsten droht Wegnahme des WLAN und evtl. mehr. Also ein anderer Ansatz, als bei der Störerhaftung.

Das wäre der Tod des Freifunks, der ja zu 90% aus nicht ISP-Aufstellern besteht, also Privatpersonen.

Hintergrund sind starke Einwirkungen seitens Innenministerium (und „Freunde“). Man will nicht die kommerziellen ISPs in erster Linie schützen, sondern befürchteten und in Szenarien hochspielten Missbrauch zu bekämpfen möglich machen, u.a. durch Verpflichtung zu logfiles, etc., was gegenüber Privatpersonen so nicht realisiertbar wäre, wohl aber gegenüber ISPs.

D.h.: Freies Internet für jeden Nutzer, ja, aber nur mit massiver Kontrolle.

Wenn das in etwa so durchkommt, gibt es keine privaten offenen Router mehr.

Zu später Stunde, aber ich habe das Gefühl hier zieht sich eine Schlinge zu.

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