Was ist denn in Steele passiert - Diskussion zum Pressespiegel

Fortsetzung der Diskussion von Pressespiegel (nur FreifunkRheinland e.V.):

Moin FF’er,

was ist denn dort passiert? - Dinge wie fehlende Manpower kennen wir ja alle, aber warum funktioniert denn noch nicht mal das Freifunk Netz? Ich bin neugierig …

Also das „nichts geht“ muss dann an einer alten Firmware liegen. Mit der neuen geht zumindest meistens was.

Da @pberndro auf dem Bild ist sei der ping verziehen: Wer betreut denn diese Router? Das war doch ein 2-Mann-Team meine ich mich zu erinnern?

Ich denke das ist eine seit Monaten hochgeschaukelte Stimmung, die da nun öffentlich zu eskalieren beginnt.

Sehr lange Fehlerphasen des Essener Netzes, wenig Betreuung in Steele, viele (laut dem Artikel) Zusagen und Versprechungen, die nicht erfüllt wurden und schon hat man da so eine explosive Mischung geschaffen…

P.S.: Einen aktuellen Stand des Netzes oder einzelner Router haben wir aber auch nicht mehr, weil sich das Admin Team Ruhrgebiet aus dem Netz komplett rausgehalten hat, seit die Diagnose der fortlaufenden Abstürze der Supernodes vor ein paar Monaten durch uns zwar erfolgreich war, aber auf wenig „Gegenliebe“ stieß.

Das ist wirklich schade.

Gerade letztes jahr hat FF NRW doch so guten Zuspruch und auch Geldmittel erhalten. Das wäre nun echt Mist wenn (kleine) Teile davon nun in sich zusammenfallen.

Hallo Zusammen!

Also immer der Reihe nach.

Der von der WAZ veröffentliche Presseartikel ist nach einer Anfrage an mich, über den Autor, veröffentlicht worden.

Bei der ersten Kontaktaufnahme wurde mir ein Fragenkatalog zugesendet und man hat mich gebeten diesen innerhalb von 3,5 Stunden zu beantworten. Für ein Unternehmen mit einem Pressesprecher mag das okay sein, ob so ein Vorgehen auch bei einer Anfrage an ein Ehrenamtliches Projekt fair ist mag jeder für sich selber beurteilen.

Ich habe dann geantwortet, dass mir eine so kurzfristige Antwort nicht möglich ist und ich die Punkte gerne ausführlicher beantworten möchte. Da am nächsten Tag ein Treffen mit der Stadt anstand und ich zwischenzeitlich auch noch mal dem Broterwerb nachgehen muss, habe ich die einzelnen Anfrage dann Mittags einen Tag nach der Anfrage beantwortet.
Antwort vom Autor: Wir wollen ja Tagesaktuell berichten. Aber das ist ja kein Problem, man wird meine ausführliche Antwort einarbeiten. Abschließend haben wir uns dann noch auf geeinigt mal wieder ein Bier zusammen in Steele zu trinken… So viel zur Vorgehensweise.

Zur Situation in Steele und in Essen:
Es gibt in Essen mittlerweile eine sehr aktive Community und mehrere Menschen die sich um die Infrastruktur in Form von Servern und Routern kümmern. In Steele sind von mir vor ca. einem Jahr mehrere Router in Zusammenarbeit mit Organisationen und Geschäftsleuten aufgebaut worden um einen Anstoß und einen Impuls für das gante Stadtgebiet auszusenden. Das ist meiner Meinung sehr gut gelungen denn wir haben nun aktive Freifunker und funktionierende Zugangspunkte in verschiedenen Stadtteilen. Das können die aktiven aus Essen bestätigen. Jedenfalls ist es das Feedback was ich aus der Stadt von vielen Organisationen, Freiwilligen und Usern höre.
Wer sich selber überzeugen möchte kann ja einfach mal bei unseren gut besuchten regelmäßigen Treffen vorbei schauen.

Das ich mich nicht mehr, wie ich es gerne getan hätte, um die Router in Essen-Steele kümmern konnte hat verschiedene Gründe. Zum einen sind Router wegen nicht funktionierendem Internetzugang abgeschaltet worden, zum anderen gab es stark überlastete Supernodes sowie weitere Details wie Router die nach einem Firmware Update per Hand hätten geupdatet werden müssen oder schlicht zu wenig Uplink Router an stark frequentierten stellen.
Dazu kommt das ich ab Sommer 2015 stark in die Arbeit im Vorstand des FFRL eingebunden bin.

Um die aktuelle Situation in Steele zu verbessern gibt es bereits einen Update-Plan welche Knoten zu erst reaktiviert werden müssen und an welchen Standorten Optimierungsbedarf besteht. Teilweise gibt es noch Router mit alter Firmware welche händisch geupdatet werden müssen.

Das durch unsere momentane Arbeit und der Anbindung der Flüchtlingsunterkünften die Arbeit in den Stadtteilen ein bisschen kürzer tritt ist richtig, denn auch unsere Ressourcen sind sehr begrenz. Das wir deswegen aber keinen Support mehr leisten können stimmt natürlich nicht da der Freifunk in unserer Stadt eben keine One-Man-Show ist sondern von einer größeren Gruppe aus geht.

Die nach der Veröffentlichung des Artikels zahlreich eingegangen Nachrichten via Facebook, Twitter, per Email und im Forum ermutigen mich nun das wir die Knoten in Steele in kurzer Zeit reaktiveren können.

Liebe Grüße,
Philip


Da ja heute bekanntlich unser Treffen ab 19 Uhr stattfindet werde ich die Chance nutzen alle anwesenden auch noch mal persönlich zu informieren.
Zum nächsten Treffen werde ich dann eine persönliche Einladung an die Crew von essen-steele.de senden denn hier und woanders ist alles geschrieben worden.

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scheinbar doch nicht, denn gerade wurde von der WAZ ein zweiter Artikel veröffentlicht welcher meine Stellungnahme enthält.

https://www.derwesten.de/staedte/essen/aerger-mit-freifunk-wlan-monatelanger-ausfall-in-steele-id11462051.html

Schön, dass nichts so heiß gegessen wird wie es gekocht wird. Lasst euch nicht entmutigen!

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Die Supernodes in Essen laufen seit Wochen ohne Abstürze und gravierende Probleme, unabhängig von den Problemen welche hier und da entstehen und mit denen alle von uns zu kämpfen haben.
Ich bin sehr froh das sich sowohl @markusl als auch @dan_nrw um den operativen Betrieb kümmern.

Die bekannte Kernel Paniks in Kombination mit mehr als einem Kern in einer VMware VM existieren bis heute,
mit dem Workaround nur einen Kern in den VMs zu nutzen können wir gut leben.

Angebunden sind die Supernodes per GRE und BGP an den FFRL Backbone.
Die Konfiguration erfolg automatisiert über Ansible um Reproduzierbarkeit sicherzustellen.

Weitere Supernodes um auch die gemeinsame Supernodes vom FFRL zu entlasten haben wir bereits privat angemietet, andere Communities gehen diesen Weg ja bereits um den Traffic aus den Access Netzwerken (DSL Anschlüsse) besser zu verteilen.

Gruß,
Philip

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Jo, genau das war ja unsere Diagnose.

Im Übrigen sollte das auch nur heißen, wir sind da schon länger raus, wir haben keinen Status mehr, weil Dir das nicht recht war das wir dort diagnostiziert haben…

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Naja, Recht war es mir schon. Es ist ja fakt und korrekt.
Aber wir wollten es eben fixen was nicht gelungen ist.

Ist ja auch kein triviales Problem, da heißt es Memorydumps zu analysieren und versuchen über statistische Verfahren und viele Abstürze hinweg Auffälligkeiten darin zu identifizieren.

Das ist ein Mammutprojekt. Insbesondere wenn noch eine Virtualisierung dazu kommt…

Das sind exakt die Momente wo man sich fragt, was wir für ein seltsames Anspruchsdenken fabriziert haben. Die Leute stellen sich einen Router ins Schaufenster, generieren zusätzlichen Umsatz und bekommen kostenlose Werbung - alles realisiert durch freiwillige und kostenlose Initiative anderer. Wenn etwas nicht funktioniert werden dann die Arme verschränkt und beleidigt die Presse informiert? Seltsame Welt.

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Das war so ziemlich mein erster Gedanke. Ohne die genauen Hintergründe zu kennen, hat man wohl nicht verstanden das Freifunk ein Selbst-/Mitmachnetz ist bei dem man eben nicht nach einem Techniker schreien kann der um 03:00 Uhr morgens kommt.

Auf der anderen Seite muss man fairerweise sagen das Probleme an den Supernodes natürlich nur die Admins lösen können. Aber auch in diesen Kreis kann man sich reinarbeiten und selbst Hand anlegen.

Die Probleme mit den Supernodes gibt es schon längere Zeit nicht mehr - zumindest nicht die Reboot-Syndrome, auch wenn es nur per Workaround über die CPU Menge gefixt ist.

Im Prinzip könnte man sich die Versionsunterschiede der Sourcen zwischen compat 14 und 15 mal ansehen, denn die compat 14 hatte das Problem nicht. Aber ab einem gewissen Punkt macht es dann vielleicht eben auch einfach mehr Sinn, wenn die Entwickler den eigenen Sourcecode dann auf Grundlage des Symptoms untersuchen.

Ich habe solche Probleme schon gelöst.

Mit reinem Quelltext kommt man da leider nicht weiter, man braucht Ideen, die man insbesondere aus möglichst vielen Coredumps bei Crashes ableiten kann. Ansonsten hat man keinen Anhaltspunkt welche Stelle im Quelltext für solche Probleme verantwortlich sein kann.

Eine andere Vorgehensweise, die nicht nur im Nebel stochern darstellt, ist mir nicht bekannt.

Soweit mir das bekannt ist sind mehrfach Crash Dumps zum Problem übersendet worden.

Aber das geht jetzt zu sehr Offtopic und hat mit Steele nix mehr zu tun - ist ja ein generelles Batman Problem.

Also ich sehe es ähnlich wie @maz
Ich denke wir sollten vom „Firmenartigen“ Auftritt komplett absehen, das vermittelt eben genau dieses Anspruchdenken. Cafés und Co. sollten überzeugt werden selbst einen Router aufzustellen, das dies ein „Pate“ übernimmt halte ich nicht für sinnvoll denn wenn diese Person mal keine Zeit hat oder dem Freifunk den Rücken kehrt, dann haben wir einen Router ohne Administrator. Wenn dann der Router mal nicht mehr funktioniert ist erst mal Freifunk scheisse.

Im Prinzip könnte man sich die Versionsunterschiede der Sourcen zwischen compat 14 und 15 mal ansehen, denn die compat 14 hatte das Problem nicht. Aber ab einem gewissen Punkt macht es dann vielleicht eben auch einfach mehr Sinn, wenn die Entwickler den eigenen Sourcecode dann auf Grundlage des Symptoms untersuchen.

Nun Batman-Advanced ist sowieso nicht mehr für die Größe an Meshes gedacht die wir fahren.
Ich würde keine Energie mehr in Batman-Advanced stecken, so viele Probleme wie damit verbunden sind…
Kernel-Panics, Broadcast Overhead, Multicast Probleme usw.
Lieber auf l3roamd und Babel warten oder dran mitwirken und dann das Netz neu strukturieren :wink:

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Teilweile finden deine Kommentare bei mir Zustimmung allerdings kann ich bei uns in der Community kein Firmenaritigen Auftritt erkennen.

Wir werden uns in Zukunft aber mehr an soziale Einrichtungen, und Organisationen wenden die sich mehr mit einem Community Projekt identifizieren können als vielleicht der ein oder andere Gastronom.
Und natürlich ziehe auch ich meine Lehren aus der Vergangenheit, Stichwort: Erwartungen wecken und auch erfüllen.

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Naja Firmenartig wäre z.b. : Flyer, Freifunk-Installationsteams usw. Das vermittelt halt Professionalität und auch eine gewisse Verfügbarkeit von Personal die dann mit dem „Freifunk-Mobil“ ausrücken.

<trollmode>
„Eine Node ist down! Schnell zum Freifunk-Mobil!“ :blush: (Wobei Bat-Mobil wohl eher passt, das gibts dann in verschiedenen Compat Versionen)
</trollmode>

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Immerhin habe der Verein noch vorm vergangenen Sommer angekündigt, das Steeler Freibad als erstes Bad in NRW mit WLAN auszurüsten

Wie war das denn zu verstehen. Haben nicht schon fast alle Freibäder freies Wlan?