Was nun: Störerhaftung komplett(?) gekippt

Schau doch mal in diesen Thread:

(alternativ könnten wir natürlich auf jede Frage hier auf das entsprechende Posting des anderen Threads verweisen.)

Andreas, dann mach den hier doch zu, dann geht es weiter im nun mehr nicht mehr „what if“ :slight_smile:

Bei Freifunk geht es nicht nur um offenes WLAN, sondern um den Aufbau eines freien Netzes ohne die typischen Drangsalierungen durch den Provider, d.h. keine Drosselungen, keine wild wechselnden IP-Adressen und möglichst auch kein seit 20 Jahren obsoletes IPv4-only-Netz.

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Danke, dass Du nochmal eine gekürzte Version von Felix’ darstellung verfasst hast.

Dafür gibt es einen offenen PR seit vielen Monaten im Gluon.
Ich betrachte es als gelöst, da die Diskussion doch derzeit nur über die „Codequalität“ (und den üblichen foo) geht.
Da nochmal die Grunsatzdiskussion in Richtung „ungelöst“ aufzubrechen finde ich ziemlich unfair jplitza gegenüber.

Für V4 geht es mittels HopPenalty+lokalem dhcpd+iptable-rules an den vpn-Links derzeit schon.

Das IPv6-Problem ist jedoch ungelöst, zumal der Volumen-V6-Anteil (Google, Facebook, Portale der Erwachsenenbildung) gefühlt bei über 50% liegt (lange nicht mehr nachgeschaut…).
Und da sehe ich keine Lösung, die nicht zumindest extra-eklig ist (Ipv6-Nat, Sixxs…)

Die Beiträge von #101 bis #106 hier waren vorher unter dem Titel „
3. Gesetz zur Änderung des TMG - braucht es dann noch Freifunk?
“ in einem separaten Thema und wurden zusammengeführt, weil es um exakt dasselbe Thema geht.

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Roaming im Sinne von Handover von AP zu AP im ESS wird funktionieren. IPv4-Verbindungen werden spektakulär scheitern, denn im ESS wird beim AP-Wechsel keine Adresserneuerung vorgenommen. Bedenke, batman_adv manipuliert DHCP-Pakete; wenn AP 1 lokal ausleitet, die anderen nicht, wüßte ich gerne, wie die 192.168.180.13/24 mit GW 192.168.180.1, die der Client von AP 1’ batman_adv im GW-Mode bekommen hat (in der Annahme, daß auch für batman_adv der lokale GW das beste ist), an AP 2, der über die zentralen GWs ausleitet und insofern in 10.12.0.0/20 arbeitet, funktionieren soll.

Vielleicht übersehe ich was, aber mir ist derzeit schleierhaft, wie in batman_adv-Netzen lokale Ausleitung funktionieren könnte.

ESS (ESSID) bedingt physisch eine L2-Kopplung aller APs und logisch die Nutzung der gleichen L3-Parameter. Wenn lokal exitende APs statt mit „my.ssid“ mit „lokal.my.ssid“ laufen würden, klappte dies, vorausgesetzt, zwischen allen lokal ausleitenden APs liegen hinreichend „Fahrradminuten“, daß von WLAN auf Mobilfunk gewechselt wird.

IPv6, davon hat batman_adv noch nichts gehört; dies hat Vor- und Nachteile. Vorteil: irgendwo in der L2-Wolke kann jemand RAs reinplärren. Nachteil: irgendwo in der L2-Wolke kann jemand RAs reinplärren. Das „lokal zugeschaltete IPv6“ würde sich das Gerät dann mehr oder minder lange merken und ggf. auch über andere APs nutzen wollen; vermutlich ähnlich erfolgreich wie bei v4.

Reden wir über dasselbe, stillgelegte, SixXS?!

Leider geht meine Nummerierung nur bis 97? FTR, so gut die Zusammenführung gemeint gewesen sein mag, wenn man den Reagenzglas-Thread liest, fällt man zwangsläufig ob nicht zusammenpassender folgender Beiträge auf die Nase; ich denke ein weiteres Mal, daß der moderierende Eingriff hier mehr kaputtgemacht hat, als die Ausgangssituation vermocht hätte. Bitte lassen …

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Es ist nicht sinnvoll, in zwei Threads über das gleiche Thema zu diskutieren. Ich sehe da keinen Grund zur Beschwerde.

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Neben allem was technisch nun möglich wäre, oder auch heute schon sofort möglich ist (Stichwort: „Alt-Exit SSID“) gluon-alt-esc: add client + provider package by T-X · Pull Request #1094 · freifunk-gluon/gluon · GitHub):

Freifunk kann jetzt auch dort profitieren, wo Leute in der Vergangenheit nicht mitmachen wollten (oder keinen Uplink spenden) wollten, weil sie befürchteten „Dass das mit dem Freifunk-VPN vielleicht doch mal nicht funktioniert“ (im Sinne von: „Und wenn ich doch eine Abmahnung bekomme“).

Zumindest könnte man jetzt bei denjenigen nochmal nachhaken. (im Schlimmsten Fall müssen die sich dann eine andere Ausrede ausdenken, warum sie keine Bandbreite teilen möchten.)

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Erstmal eine riesen Massenpanik würde ich sagen?! Keiner weiß mehr wohin mit seinen Gedanken!!

Nein,

Mit dem neuen Releasetag „gluon-next“ ist es von T-X rebased worden und wäre jetzt durchaus einsetzbar, meiner Einschätzung nach. Also nicht „in der Euphorie mal als ProofOfConcept hingerotzt“ und dann nie wieder angefasst.

Es ist also durchaus „überlegt“ veröffentlicht worden, ist ein valider Pull-Request und wird auch nach wie vor aktiv maintained.
(Ich habe es aber nicht selbst ausprobiert)

Ich denke eher genau das Gegenteil ist der Fall. Mutige Power-Freifunker können die Gateways entlasten indem sie auch einen Teil lokal ausleiten. Ich denke nicht, dass die ängstlichen dadurch eher zu Freifunk kommen. Aber es wäre schön, wenn du Recht behieltest.

Den PR hatte ich gar nicht mitbekommen. Habe den im PR kommentiert. Ich fände auch eine Variante mit lokalen Batman-Exit besser.

ich erlaube mir mal meine Erinnerung aus dem letzten Gluon Developer Meeting zu diesem Pull request beizutragen.
Der Haupt-Maintainer von gluon hat sich ziemlich deutlich gegen dieses Paket ausgesprochen, und ich finde ihr solltet auch stark darüber nachdenken. Das folgende enthält auch meine Meinung, aber der Grundgedanke wurde von jemand anderem in besagtem Meeting geäußert.

Freifunk ist ja eben gerade NICHT nur der einfache Zugang ins Internet. Dieses Paket führt aber weiter dazu, dass Freifunk nur darauf reduziert wird, dass es kein Mesh-Netzwerk mehr ist, sondern eine Firmware für schnöde „Hotspots“ wie sie jeder kommerzielle auch anbietet.
Das kann ich aber doch genauso gut mit dem Gastzugang meines routers machen, wenn ich nur das will - den Freifunk-Namen dafür missbrauchen - ist das doch Mist?!

kurz: es ist sehr unwahrscheinlich, dass das in Gluon aufgenommen wird.

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Wieso würde das Paket Freifunk darauf reduzieren?

Ich habe das so verstanden, dass damit einerseits Pakete direkt rausgeleitet werden ins Internet, andererseits aber das maschen und die Verbindung zum Freifunk erhalten bleibt. Dies ist durch den Wegfall der Störerhaftung erst möglich.

Klingt perfekt. Wo genau ist der Nachteil?

Zumal man alle Knoten nach wie vor in der Map hat.
Frage nur, wie die Traffic-Daten dieses zusätzlichen Netzes dem meshviewer/hopglass übermittelt werden.

Ich finde die Entscheidung des Maintainers ebenfalls bedauerlich zumal dieses Feature ja trotzdem nicht in die „normale“ Firmware für den Großteil der Knoten einfliessen würde. Knotenaufsteller die sich entschliessen einen solchen BoSS Exit zu betreiben brauchen ja ihren eigenen kleinen IP4 Bereich in dem ihr Exitknoten Addressen zuteilen kann. Für die meisten lokalen Wolken reichen wohl ca. 120 aus. Für eben diese Mutigen gäbe es dann eine Firmware mit den entsprechenden Balls of Stainless Steel Features.
Die Gefahr die der Maintainer anscheinend sieht wäre wohl das jemand einfach z.B. 10.160.0.0/16 ins Nordnetz reinpustet womit seine Clients dann tatsächlich von den anderen isoliert wären. Dann hätte er wirklich nur einen lokalen Hotspot obwohl eventuell Verbindung zum Mesh besteht.

Das sind natürlich wieder Sachen die an den Administratoren der regulären Gateways hängenbleiben. Je nachdem wie viele sich der BoSS Gruppe anschliessen wäre zu prüfen wie groß die zu vergebenen IP4 Bereiche wirklich werden dürften.

Das ist aber ehrlich gesagt zwar auch eine politische Frage, aber wirklich keine im „allgemeinem Politikverständnis“, eher eine technikstrategische. Daher werde ich ich sie hier nicht beleuchten wollen im Bereich „Politik“.

Hallo @rotanid,

ich habe das Treffen noch so in Erinnerung, dass Konsens darüber herschte, dass sich das mit Gluon Alt-ESC in eine andere/neue Richtung entwickeln könnte. Und daher vorher gut überlegt werden müsse.

Was ich aber noch anders in Erinnerung habe: Ich kann mich nicht daran erinnern, dass @anon75826926 sich da prinzipiell gegen ausgesprochen hätte. Sondern das er insbesondere noch mehr Feedback und Diskussionen von und in Communities dazu abwarten wollen würde.

So funktioniert zumindest das Gluon Alt-ESC Paket nicht. Das kommt ohne extra, reservierte IP-Bereiche aus. Und benötigt auch sonst keine Koordination mit Gateway-Betreibern.

Aber wie @adorfer schon sagte, würde hier zu sehr ins Detail gehen, dann lieber ein neuer Thread.

Ich würde zum Thema gerne vieles sagen. Aber es passt hier überhaupt nicht in den Thread, selbst wenn es ein „Freifunk-Politisches“ Thema ist.

Man kann es entweder unter dem Zentralisierungs-Aspekt sehen, dass man „lokalen Exit“ daher nicht wünscht.
Oder wenn, dann bitte auch unter der der Freifunk-SSID.

Oder aber unter dem Blickwinkel, dass es nicht gut ist, wenn ein Knoten neben einem schnellen „Reklame-Netz“ (ggf. mit Captive Portal) noch ein Freifunk-Netz anbietet, das dann aber irgendwie „lahm“ ist (im Vergleich/oder zumindest gefühlt.)

Das ist dann ein valider Grund, soetwas schon politisch nicht haben zu wollen. (Um den Bogen zum „On-Topic“ zu schlagen und es hier disktuieren zu dürfen in diesem Bereich.)